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Weniger Wohnungen: So viel Schaden hat der Mietendeckel in Berlin angerichtet


Neue Studie
So viel Schaden hat der Mietendeckel in Berlin angerichtet

Von t-online, fls

Aktualisiert am 12.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Wohnungen in Berlin: Wer in der Hauptstadt eine Bleibe sucht, muss viel Geduld mitbringen.Vergrößern des BildesWohnungen in Berlin: Wer in der Hauptstadt eine Bleibe sucht, muss viel Geduld mitbringen. (Quelle: imago-images-bilder)
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Der Berliner Mietendeckel sollte für Entlastungen auf dem angespannten Mietmarkt führen. Eine neue Studie zeigt nun: Tatsächlich ist durch ihn das Angebot an Wohnungen drastisch gesunken.

Er war von Anfang an umstritten, jetzt stellt sich einmal mehr heraus: Der inzwischen gerichtlich gekippte Berliner Mietendeckel hat dem Wohnungsmarkt in der Hauptstadt mehr geschadet als genutzt. Zu diesem Ergebnis jedenfalls kommt das Münchner Ifo-Institut in einer am Dienstag veröffentlichten Studie.

Demnach ist das Angebot an Mietwohnungen in Berlin durch den Deckel um 60 Prozent zurückgegangen. Auf diesem Niveau verharre es seitdem, teilten die Forscher mit. "Bereits nach der Ankündigung des Mietendeckels ist das Angebot an Berliner Wohnungen stark zurückgegangen", so Ifo-Experte Mathias Dolls.

Mit dem bundesweit einmaligen Mietendeckel schickte sich die rot-rot-grüne Landesregierung Berlins an, den Anstieg der Mietpreise in der Hauptstadt zu dämpfen. Allein zwischen 2015 und 2020 stiegen die Mieten in Berlin um mehr als 40 Prozent – ausgehend von einem im Vergleich zu anderen Städten wie München deutlich niedrigeren Niveau.

"Nachholeffekt ist zu beobachten"

Diesen Anstieg vermochte der staatliche Eingriff in den Markt durchaus zu verlangsamen, wie die Ifo-Forscher feststellten. Im Schnitt stiegen die Mieten pro Quadratmeter in Berlin um durchschnittlich elf Prozentpunkte weniger als in anderen deutschen Metropolen.

Mit der Abschaffung des Deckels jedoch haben die Mieten in den betroffenen Wohnungen wieder deutlich angezogen. "Ein Nachholeffekt ist zwar zu beobachten", sagte Ifo-Forscher Florian Neumeier. "Allerdings sind die Mietpreise noch nicht auf dem Niveau, auf dem sie wären, wenn es den Mietendeckel nicht gegeben hätte".

Die Einführung des Mietendeckels habe zu einer Zweiteilung des Wohnungsmarktes in Berlin geführt, so das Institut weiter. Seit der Abschaffung des Mietendeckels näherten sich die Mietniveaus im ehemals regulierten und nicht-regulierten Bereich zwar wieder an, allerdings nur langsam.

Mietendeckel war verfassungswidrig

Der Mietendeckel wurde im April 2021 vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt. Grund dafür war, dass Berlin für diese Form der Gesetzgebung nicht zuständig gewesen sei.

Zuvor hatten zahlreiche Wirtschaftsverbände sowie die in Berlin oppositionellen Parteien CDU, FDP und AfD den Deckel stark kritisiert – unter anderem aus Furcht vor jenen Konsequenzen, die er laut Ifo-Institut nun tatsächlich hervorgerufen hat.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Pressemitteilung des Ifo-Instituts
  • Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
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