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Zeitarbeiter: Ingenieure lassen sich verleihen


Untypische Zeitarbeiter
Auch Ingenieure lassen sich verleihen

Von dpa-afx
26.08.2013Lesedauer: 2 Min.
Junge Ingenieure nutzen den Berufseinstieg über ZeitarbeitsfirmenVergrößern des BildesJunge Ingenieure nutzen den Berufseinstieg über Zeitarbeitsfirmen (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Auch in Branchen in denen man Zeitarbeit eigentlich nicht vermuten würde, hat diese mittlerweile Einzug gehalten: Ralph Mikolaschek Geschäftsführer von Ce-Sys Engineering im thüringischen Ilmenau verleiht beispielsweise Ingenieure. Die Zeitarbeit in Deutschland, sagt er, habe völlig zu Unrecht ein schlechtes Image.

Für viele Unternehmen sei das Leihen von spezialisierten Ingenieuren andererseits die einfachste Möglichkeit, ganz spezielle Projekte umzusetzen.

Das Prinzip sei dabei immer das gleiche: Ein Kunde hat ein befristet laufendes Vorhaben, für das ihm unter seiner Belegschaft das Know-how fehlt - also leiht er sich für dieses Vorhaben einen Fachmann aus.

Die Ingenieure, die das Unternehmen verleiht sind auf mechanische Konstruktionen spezialisiert und werden durch das Unternehmen vor dem Einsatz bei den Kunden - darunter einige der großen deutschen Industrieunternehmen - weitergebildet.

Berufseinstieg über Zeitarbeit

Die Mehrzahl von Mikolascheks 65 Leihingenieuren ist zwischen 25 und 40 Jahre alt und stammt aus allen Ecken Deutschlands. Viele kämen direkt nach dem Studium zu Ce-Sys, sagt der Chef. Bis zu 100 Bewerbungen gingen beim Unternehmen monatlich ein.

Für manchen ist die Zeit bei einer Zeitarbeitsfirma gar fester Bestandteil der Karriereplanung. "Ich lerne viele Unternehmen kennen", sagt ein Mann Ende 20, der seinen Namen lieber nirgendwo lesen möchte. Er strebt eine Führungsposition an. "Dafür muss ich möglichst viele Vorerfahrungen sammeln." Der schlechte Ruf der Leiharbeit habe ihn zwar zunächst gestört. Doch schließlich sei er zu der Überzeugung gelangt, dass sie eher eine Abkürzung als eine Sackgasse auf dem Weg zu seinem Wunschjob sei. Übernahmeangebote, sagt er, habe er schon.

Häufig schlechtere Konditionen für die Arbeiter auf Zeit

Der Verleih von Ingenieuren und anderen Hochqualifizierten ist trotzdem noch immer die Ausnahme in Deutschland. Nur etwa zehn Prozent der Zeitarbeiter hierzulande hätten einen akademischen Abschluss, sagt Wolfram Linke, Sprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. 60 Prozent verfügten über einen Facharbeiterabschluss oder eine vergleichbare Qualifikation, 30 Prozent seien ungelernte Hilfskräfte.

Dass Leiharbeit seit Jahren vor allen von Gewerkschaften mit dafür verantwortlich gemacht wird, dass mehr Menschen in prekären Verhältnissen leben, hat vor allem mit der sozialen Situation der ungelernten Zeitarbeiter zu tun. Sie sind häufig zu deutlich schlechteren Konditionen als die Stammbelegschaften beschäftigt worden.

Erst 2012 ist dieses Problem durch Vereinbarungen zwischen den Tarifparteien für Teile der Zeitarbeitsbranche entschärft worden. Danach erhalten die Leiharbeiter zum Beispiel in der Metall- und Elektroindustrie nun Zuschläge.

Hohe Übernahmequote für die Ingenieure

Mikolaschek sagt, seine Beschäftigten seien schon immer mindestens so gut bezahlt worden wie die vergleichbaren Ingenieure der Kunden. Zusätzlich zum Bruttolohn bekämen sie noch die Unterkunft an ihrem Einsatzort in voller Höhe bezahlt. "Etwas anderes ist auf diesem Qualifikations-Level gar nicht machbar", sagt er.

"Wenn wir unsere Mitarbeiter schlechter als die Stammbelegschaften bezahlen würden, wären sie sofort weg." Schon so verließen die Leihingenieure im Durchschnitt nach nur 15 Monaten Ce-Sys wieder - oft, um fest zu einem Kunden zu wechseln. So sei nun mal das Geschäft, sagt Mikolaschek. Nach Angaben von Wolfram Linke liegt die Übernahmequote von Zeitarbeitern mit Hochschulabschluss bei gut 80 Prozent.

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