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6,6 Mio. Sperr-Androhungen: 330.000 Haushalten zu arm für Strom


Hunderttausende betroffen
Warum so vielen Menschen der Strom abgestellt wird

Von dpa, df

Aktualisiert am 23.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Eine Mutter sitzt am mit ihrem Sohn bei Kerzenschein in ihrer Wohnung. Der Familie wurde wegen unbezahlter Rechnungen der Strom abgestellt.Vergrößern des BildesEine Mutter sitzt am mit ihrem Sohn bei Kerzenschein in ihrer Wohnung. Der Familie wurde wegen unbezahlter Rechnungen der Strom abgestellt. (Quelle: Archivbild/Julian Stratenschulte/dpa-bilder)
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Die Zahl der Haushalte, die von Stromsperren betroffen sind, bleibt fast unverändert hoch. Viele Betroffene stecken in einem Teufelskreis aus steigenden Kosten und ungerechten Verträgen fest.

Wegen unbezahlter Rechnungen ist im vergangenen Jahr rund 330.000 Haushalten in Deutschland der Strom abgestellt worden. Neben den Sperrungen der Anschlüsse hat es 2016 zudem etwa 6,6 Millionen Sperr-Androhungen gegen säumige Zahler gegeben.

Beinahe so viele Fälle wie 2015

Das geht aus dem Entwurf für den Jahresmonitoringbericht von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt hervor. Die Zahl der Stromabschaltungen im Auftrag der örtlichen Grundversorger ist damit im Vergleich zum Jahr zuvor nur leicht zurückgegangen. Damals gab es etwas über 331.000 Fälle.

Stromsperren sind als letztes Mittel der Versorger bei Zahlungsrückständen von mindestens 100 Euro, mehreren Mahnungen und einer Sperr-Androhung mit letzter Zahlungsfrist möglich. Für die Betroffenen bringen sie hohe Zusatzkosten, denn die Kunden müssen nicht nur die aufgelaufenen Rechnungen, sondern auch die Sperrung und den späteren Wiederanschluss selbst bezahlen: Nach dem Bericht fielen dafür im Schnitt jeweils 35 bis 40 Euro an, wobei einzelne Versorger wesentlich höhere Beträge von jeweils bis zu 200 Euro forderten.

Betroffene reagieren oft zu spät

Nach den Beobachtungen von Verbraucherzentralen und Sozialbehörden reagieren Betroffene oft zu spät auf die drohende Zahlungsunfähigkeit. Teil des Problems sind auch die stark gestiegenen Strompreise: Seit dem Jahr 2000 haben sie sich für Haushaltskunden auch durch die Zusatzlasten der Energiewende von 15 Cent pro Kilowattstunde auf um die 30 Cent verdoppelt.

Die durchschnittlichen Realeinkommen legten im selben Zeitraum nicht annähernd so stark zu. Der Energieanteil in den Hartz-IV-Regelsätzen deckt nach Meinung von Sozialverbänden den Strombedarf eines Ein-Personen-Haushaltes bei weitem nicht ab.

Arme Menschen stecken in teuren Verträgen fest

Zudem stecken ausgerechnet arme Menschen vielfach in teuren Grundversorgungstarifen für ihren Strom fest. Bei schlechter Bonität der Kunden schließen manche Versorger keine günstigeren Sonderverträge ab. Weil sie kein Geld haben, können sich arme Kunden oftmals keine neuen Geräte leisten und behalten ihre alten "Stromfresser". Sie verbrauchen damit also überdurchschnittlich viel.

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