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#ihrmachtunsnackt: Deutsche Tätowierer ziehen aus Protest blank


Ausbleibende Corona-Hilfen
Tätowierer ziehen aus Protest blank

Von dpa
Aktualisiert am 12.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Nackte Wut: Tätowierer protestieren gegen die mangelnde Unterstützung in der Corona-Krise.Vergrößern des BildesNackte Wut: Tätowierer protestieren gegen die mangelnde Unterstützung in der Corona-Krise. (Quelle: dpa-bilder)
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Milliarden versprach die Regierung – doch bei vielen Selbstständigen und Künstlern sind die versprochenen Novemberhilfen noch immer nicht angekommen. Also starteten Tätowierer einen kreativen Protest.

Deutsche Tätowierer protestieren nackt gegen stockende Auszahlungen der Corona-Hilfen. Mit dem Hashtag "ihrmachtunsnackt" kreiden Gewerbetreibende und Selbstständige auf Instagram fehlende oder unvollständig überwiesene Beiträge aus dem November und Dezember an. "Ich habe die Aktion ins Leben gerufen, weil es ein stiller Protest ist, er aber durch die Nacktheit Aufmerksamkeit findet", sagte der Bayreuther Tätowierer Dawid Hilgers-Lehner.

Bereits am 15. Januar begann er mit einem Foto auf der Social-Media-Plattform Instagram den stummen Protest, dem mittlerweile viele Tätowierer auf Instagram und Facebook gefolgt sind. "Es ist Zeit zu protestieren, wenn Kunst und Kultur kurz vor dem Aussterben sind", schreibt Hilgers-Lehner in seinem Posting.

Er warnt davor, dass durch die aktuelle Politik Existenzen zu Grunde gerichtet werden, die mühevoll über Jahre aufgebaut worden seien. Seiner Ansicht nach bekäme die strauchelnde Branche, die vom wiederkehrenden Lockdown stark betroffen ist, zu wenig öffentliche Aufmerksamkeit.

Bundesverband: "Hilfen sind Rohrkrepierer"

Seine Aktion fand Nachahmer: Im Internet finden sich Beiträge, in denen Menschen – teils nur mit einem Schild mit dem Slogan bekleidet – vor winterlicher Kulisse auf das Thema aufmerksam machen. Hilgers-Lehner startete die Aktion Mitte Januar. Er berichtet von Bekannten, die keine Hilfen oder nur einen Abschlag bekommen haben – einige seien bereits pleite, sagte er.

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Den Bundesverband Tattoo freut, dass "eine ohnehin bunte Branche einen kreativen, friedlichen und originellen Weg gefunden hat, den eigenen tiefgehenden Sorgen Ausdruck zu verleihen", sagte der Vorsitzende Urban Slamal.

Die als "Bazooka" angekündigten Hilfen seien ein Rohrkrepierer, die Liquidität der betroffenen Unternehmen werde branchenübergreifend immer dramatischer. Man müsse davon ausgehen, dass Versäumnisse von Bund und Ländern einer "nennenswerten Anzahl von Unternehmern die berufliche Existenz kosten werden".

Hilgers-Lehner wollte eine friedvolle Auseinandersetzung mit dem Thema. Zurzeit kursiere im Netz ein "Mix aus Verschwörungserzählern und Hass", das habe er nicht mehr ausgehalten.

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Kein Platz für Verschwörungstheoretiker

Der gelernte Intensivmediziner hält die Corona-Einschränkungen nach eigenen Angaben für sinnvoll. "Mein Ziel war nicht, die Einschränkungen infrage zu stellen, sondern auf die ausbleibenden Zahlungen hinzuweisen". Sein Ziel sei es, einen Dialog zwischen Wirtschafts- und Finanzministerium und den Gewerbetreibenden zu erreichen.

Die Hilfen aus Bundesmitteln richten sich an Unternehmen, Selbstständige und Vereine. Bei den Dezemberhilfen können Betriebe Zuschüsse von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem Dezember 2019 erhalten. Die Bundesländer sind für Antragsbearbeitung, Prüfung und Auszahlung zuständig. Seit Beginn der Krise hat der Bund laut Wirtschaftsministerium rund 80 Milliarden Euro an Hilfen bewilligt.

Verwendete Quellen
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