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Russland: Putin hält Siegesrede in Moskau – äußert sich zu Nawalnys Tod


Siegesrede des russischen Präsidenten
Putin äußert sich erstmals zu Nawalnys Tod

Von dpa, aj

Aktualisiert am 18.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Proteste in BonnVergrößern des BildesAlexej Nawalny: Demonstranten halten vor dem russischen Generalkonsulat in Bonn ein Banner mit dem Porträt des verstorbenen Alexej Nawalny. (Quelle: Thomas Banneyer/dpa/dpa-bilder)
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Vor Nawalnys Tod will Putin einem Austausch des prominenten Kremlkritikers zugestimmt haben. Nawalny-Vertraute nennen die Aussage "zynisch".

Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Sonntag erstmals offiziell bestätigt, dass der inzwischen verstorbene Kremlkritiker Alexej Nawalny ausgetauscht werden sollte. Er habe bereits sein Einverständnis zum Austausch gegen im Westen inhaftierte Russen gegeben, sagte Putin bei einer Pressekonferenz in Moskau nach seinem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen. "Was Herrn Nawalny betrifft, ist er nicht mehr am Leben", wurde Putin zitiert. "Das ist ein trauriges Ereignis."

Video | Bei Siegesrede: Putin äußert sich erstmals zum Tod von Nawalny
Quelle: Glomex

"Leider ist nun einmal passiert, was passiert ist", sagte Putin weiter zum Tod Nawalnys. "Aber es passiert, dagegen kann man nichts tun, so ist das Leben."

Nawalnys langjähriger Vertrauter Leonid Wolkow nannte Putins Stellungnahme einen Monat nach dem Tod des Kremlgegners "zynisch". Putin, der Nawalnys Namen erstmals ausgesprochen hatte, habe seinen Gegner in Wahrheit getötet, um ihn nicht austauschen zu müssen. Er bezeichnete Putin als eine "blutsaugende Wanze", die bald platzen werde.

Todesumstände weiter ungeklärt

Der zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilte Kremlkritiker Nawalny war Mitte Februar in einem Straflager in Sibirien gestorben. Die Umstände seines Todes sind bis heute nicht geklärt. Laut Behörden ist der schärfste Kritiker von Putin bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche seien erfolglos geblieben. Seine Witwe Julia Nawalnaja geht davon aus, dass ihr Mann im Lager ermordet wurde.

Video | Anti-Putin-Proteste mit Nawalnys Witwe in Berlin
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Quelle: reuters

Kurz nach Nawalnys Tod verlautete aus dem Kreis seiner Vertrauten, dass er eigentlich gegen den in Deutschland inhaftierten sogenannten Tiergartenmörder hätte ausgetauscht werden sollen. Demnach hätte der im Dezember 2021 in Deutschland verurteilte Wadim K. an Russland ausgeliefert werden sollen – im Gegenzug für Nawalny und zwei nicht näher genannte US-Amerikaner. Ein entsprechendes Angebot sei Kremlchef Wladimir Putin Anfang Februar unterbreitet worden, hieß es.

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Putin: Kein Interesse an Weltkrieg

Die Spannungen zwischen Russland und dem Westen, allen voran die Nato, zeichnete Putin in einem düsteren Licht. Ein umfassender Konflikt mit der Nato sei nicht auszuschließen, und in diesem Fall wäre die Welt nur einen Schritt von einem Dritten Weltkrieg entfernt, erklärte der Kremlchef.

Von der Nachrichtenagentur Reuters auf Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zum Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine und zu den Risiken und Chancen eines Konflikts zwischen Russland und der Nato angesprochen, antwortete Putin: "In der modernen Welt ist alles möglich". Jeder wisse, dass es dann nur noch ein Schritt zum großen Dritten Weltkrieg sei. "Ich glaube nicht, dass irgendjemand daran interessiert ist", so Putin.

Nach Putins Worten sind in der Ukraine bereits zahlreiche Soldaten aus den Mitgliedstaaten der Nato im Einsatz. "Das wissen wir bereits", sagte er. Man habe bereits Französisch und Englisch vernommen. "Das ist nichts Gutes, vor allem für sie, denn sie sterben dort in großer Zahl", sagte Putin – ohne diese Behauptung zu belegen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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