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Corona-Krise: Deutschland stoppt England-Flüge – EU plant Notfalltreffen


Wegen Virus-Mutation
Deutschland stoppt England-Flüge – EU plant Notfalltreffen

Von dpa, dru, mk

Aktualisiert am 21.12.2020Lesedauer: 3 Min.
Reisende im Bahnhof King's Cross in London: Wegen der Ausbreitung der neuen Variante des Coronavirus wurde für London und andere Regionen in Südostengland die höchste Corona-Stufe 4 eingeführt.Vergrößern des BildesReisende im Bahnhof King's Cross in London: Wegen der Ausbreitung der neuen Variante des Coronavirus wurde für London und andere Regionen in Südostengland die höchste Corona-Stufe 4 eingeführt. (Quelle: Victoria Jones/PA Wire/dpa)
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Auf die Entdeckung einer neuen, hochansteckenden Variante des Coronavirus in Großbritannien will die EU diesmal rasch reagieren. Der Reiseverkehr mit der Insel wird nahezu eingestellt.

Wegen der hochansteckenden Corona-Mutation in Großbritannien greifen Deutschland und die Europäische Union zu drastischen Maßnahmen. Ab Mitternacht wird der Flugverkehr zwischen Deutschland und Großbritannien nahezu komplett eingestellt, wie aus Verkehrsministerium und Gesundheitsministerium verlautete. Die Regelung soll zunächst bis 31. Dezember gelten, womit auch Flugreisen aus dem Vereinigten Königreich über die Feiertage ausgeschlossen sind.

Der Bund folgt damit Ländern wie den Niederlanden und Belgien, die ihre Flughäfen für Landungen von der Insel bereits geschlossen haben. Die Bundespolizei wurde am Abend angewiesen, Reisende aus Großbritannien wie auch aus Südafrika, wo ebenfalls eine Virus-Mutation grassiert, ab sofort systematisch zu kontrollieren. Frachtflüge, Flüge mit medizinischem Personal oder wenn Jets nur mit Crews an Bord nach Deutschland zurückkehren, bleiben aber weiterhin möglich. Über die Maßnahmen hatte zunächst die "Bild" berichtet.

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Die Bundesregierung strebt eine konzertierte Aktion in ganz Europa an. Kanzlerin Angela Merkel telefonierte am Nachmittag mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der EU-Spitze. Für Montag berief die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ein Notfalltreffen mit Vertretern und Experten anderer Mitgliedstaaten ein. Die "Bild" zitierte einen Berater der Bundesregierung mit den Worten, Europa müsse sich gegen Großbritannien "total abriegeln". Eine EU-Lösung sei wichtig, da es sonst zu viele Einfallstore für das Virus über andere Verkehrswege gebe.

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Eine Reisebeschränkung für Südafrika soll am Montag Thema im Bundeskabinett sein. Dort soll auch eine weiterreichende Regelung für Großbritannien für die Zeit ab dem 1. Januar auf den Weg gebracht werden, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in der ARD erklärte.

Alle deutschen Flieger sollen abgezogen werden

Dem "Bild"-Bericht zufolge prüfen die zuständigen Stellen in Deutschland derzeit, unter welchen Bedingungen noch Rückflüge aus UK stattfinden können. Diese sollten, wenn sie erlaubt würden, nur für deutsche Staatsbürger genutzt werden. Ziel sei es, keine Passagierflugzeuge in Großbritannien zurückzulassen. Die Bundespolizei warnte am Nachmittag bereits eindringlich, Flüge nach Großbritannien nur dann anzutreten, wenn dies "unbedingt erforderlich" sei.

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Nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler ist eine kürzlich entdeckte Variante des Virus um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form. Sie breitet sich vor allem in London im Südosten Englands aus. Die britische Regierung zeigte sich besorgt über die Mutation. "Sie ist außer Kontrolle, und wir müssen sie wieder unter Kontrolle bekommen", sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Sonntag der BBC. Premierminister Boris Johnson betonte aber, es gebe keine Hinweise darauf, dass die Mutation schwerere Krankheitsverläufe oder eine höhere Sterblichkeitsrate auslöse oder dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.

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Niederlande verhängen Flugverbot für Großbritannien

Mehrere Länder preschten am Sonntag vor: Die Niederlande verhängten ein Verbot für Flüge von und nach Großbritannien zunächst bis 1. Januar. Belgien erließ eine Regelung, die sowohl für Flüge als auch Zugverbindungen betrifft und für mindestens 24 Stunden gilt. Das betrifft auch den Eurostar-Zug durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal.

In Paris fand am Abend ein Krisentreffen unter Vorsitz von Präsident Macron zur Corona-Lage und zur Reaktion auf die neue Coronavirus-Mutation statt. Nach einer anschließenden Sitzung des Verteidigungsrates verhängte Frankreich ein Einreiseverbot für Reisende aus Großbritannien. Es soll ab Mitternacht und zunächst 48 Stunden gelten.

Italien will die Flugverbindungen mit Großbritannien aussetzen, Österreich kündigte ebenfalls ein Landeverbot an. Auch die britischen Landesteile Wales und Schottland verschärften die Restriktionen. In Griechenland müssen alle Einreisenden aus dem Vereinigten Königreich ab morgen eine Woche in Quarantäne. Norwegen verlangt einen negativen Corona-Test. Auch Schweden plant Reiserestriktionen. Großbritanniens enger Nachbar Irland untersagte für mindestens 48 Stunden Flüge aus Großbritannien.

Südostengland im strengen Lockdown

Die britische Regierung verhängte ihrerseits strenge Maßnahmen. Mehr als 16 Millionen Menschen sind betroffen, die ihre Häuser nur noch zur Arbeit und in Ausnahmen wie Arztbesuchen oder Lebensmitteleinkäufen verlassen dürfen. "Wir opfern die Möglichkeit, unsere Lieben dieses Weihnachten zu sehen, damit wir eine bessere Chance haben, ihr Leben zu schützen, damit wir sie bei zukünftigen Weihnachten sehen können", so Johnson.

In London und in anderen Regionen gilt nun die neue höchste Corona-Stufe 4. Einwohner dürfen das Gebiet nicht verlassen. Nach Bekanntgabe der schärferen Maßnahmen machten sich zahlreiche Menschen noch am Samstagabend spontan auf den Weg, um aus London abzureisen. Fotos und Videos zeigten volle Bahnhöfe. Minister Hancock schloss nicht aus, dass die schärferen Maßnahmen "in den kommenden Monaten" in Kraft blieben, bis flächendeckend gegen Corona geimpft worden sei.

Verwendete Quellen
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