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Am Schwarzen Meer werden massenhaft tote Delphine angespült


Folgen des Krieges
Am Schwarzen Meer werden massenhaft tote Delphine angespült

Von t-online, mk

16.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Toter Delfin an einem Strand am Schwarzen Meer: "Die Tiere verlieren ihren Orientierungssinn, verirren sich an Land und sterben in Panik."Vergrößern des BildesToter Delfin an einem Strand am Schwarzen Meer: "Die Tiere verlieren ihren Orientierungssinn, verirren sich an Land und sterben in Panik." (Quelle: Screenshot/Facebook@IvanRusev)
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Nicht nur die Menschen leiden unter dem russischen Überfall auf die Ukraine, auch Tiere und Umwelt nehmen massiv Schaden. Naturschützer schlagen jetzt Alarm, aber Russland wiegelt ab.

An den Küsten des Schwarzen Meeres werden auch in Friedenszeiten immer wieder tote Delphine angespült, doch in diesem Jahr sind es offenbar besonders viele. Allein in Sewastopol auf der Krim und im russischen Sotschi zählten Meeresbiologen mehr als 700 tote und 90 gestrandete Delphine. Im Vorjahr seien es 350 tote Tiere gewesen, berichtet Euronews.

Ähnliches berichten Naturschützer aus anderen Anrainerstaaten: In rumänischen Medien ist von mindestens 62 angespülten Delphinen die Rede, in der Türkei waren es mindestens 80 seit Februar: Eine "außergewöhnliche Zunahme", zitiert die "Neue Zürcher Zeitung" Bayram Öztürk, der Chef der Turkish Marine Research Foundation. In Bulgarien seien sogar tote Delphine mit Explosionswunden angespült worden. Wie viele der Meeressäugetiere in diesem Jahr gestorben seien, lasse sich nicht ermitteln, so Iwan Rusew, Direktor des Tusli-Lagunen-Nationalparks bei Odessa. Er rechnet aber damit, dass es Tausende sind.

Russland bestreitet Massensterben von Delphinen

Der Grund für das Massensterben der Delphine liegt Rusew zufolge auf der Hand: "Die russische Flotte im Schwarzen Meer feuert ständig starke Granaten ab und setzt militärische Sonare ein, die unter Wasser eine Lautstärke von über 200 Dezibel erreichen", schreibt Rusew auf Facebook. "Die Tiere verlieren ihren Orientierungssinn und die akustische Kontrolle über ihre Umgebung. Sie verirren sich an Land und sterben in Panik." Dass die toten Delphine keine Spuren von Netzen oder gebrochene Schwänze aufwiesen, sei ein starker Hinweis, dass sie nicht von Wilderern getötet wurden.

Russland bestreitet dagegen, dass es ein ungewöhnliches Delphinsterben im Schwarzen Meer gibt. Die Zahl der bislang aufgefunden Tiere bewege sich "im Rahmen der jährlichen Statistik", zitiert die Propagandaagentur Ria die Meeresbiologin Irina Logominowa. Die Delphine seien verschiedenen Infektionskrankheiten, aber auch Schleppnetzen zum Opfer gefallen.

Delphin-Bestand im Schwarzen Meer nicht direkt in Gefahr

Die Tatsche, dass die Delphine häufig weit weg vom Kriegsgeschehen angespült werden, sei zudem der Beweis, dass es sich bei den Meldungen um "Fake News" handle, schreibt beispielsweise das russische Portal "Taganrogskaja Pravda". Türkische und bulgarische Forscher gehen allerdings davon aus, dass der Lärm von Explosionen und Sonaren die Tiere Richtung Süden vertreibt, so die "Neue Zürcher Zeitung". Das könne auch die Strandungen in Sotschi, der Türkei und Bulgarien erklären. Unmittelbar gefährdet ist der Delphin-Bestand im Schwarzen Meer mit zuletzt etwa 250.000 Exemplaren aber nicht.

Die Kampfhandlungen im Schwarzen Meer finden vor allem zwischen der Küste vor Odessas im Südwesten der Ukraine und der russisch besetzten Halbinsel Krim weiter östlich statt. So hat die russische Flotte den Hafen von Odessa vermint, um Frachtschiffe mit Weizen am Auslaufen zu hindern. Immer wieder feuern russische Schiffe zudem Raketen aufs Festland.

Heftige Kämpfe gab es auch immer wieder um die Schlangeninsel und die ukrainische Seite hat schon mehrere russische Kriegsschiffe versenkt, darunter auch das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte, die "Moskwa". Ende April wurde zudem bekannt, dass Russland seinen Flottenstützpunkt Sewastopol auf der Krim mit Kampfdelphinen vor feindlichen Tauchern schützt. Gewaltige Schäden hinterlässt der Krieg auch in der ukrainischen Landwirtschaft, wodurch unter anderem der Getreidepreis gestiegen ist.

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