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Krieg in Nahost: Irans Atomprogramm in Trümmern?


Nach den Angriffen
Irans Atomanlagen in Schutt und Asche?

Von dpa
Aktualisiert am 22.06.2025 - 15:00 UhrLesedauer: 2 Min.
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Im Video: Eine Rauchwolke über der iranischen Atomanlage Fordo. (Quelle: t-online)
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Die USA haben iranische Atomanlagen mit bunkerbrechenden Bomben überzogen. Von einer Bombe dürfte das Land jetzt sehr weit weg sein, sagt ein namhafter Forscher.

Das iranische Atomprogramm dürfte nach den Angriffen der USA in Trümmern liegen, so der namhafte Nuklearforscher Georg Steinhauser. "Da nicht nur die Anreicherungsanlagen, sondern auch die Zentrifugenfabriken angegriffen worden sind, wäre es eine Frage von Jahren oder womöglich Jahrzehnten, um das iranische Atomprogramm wieder aufzubauen", sagte der Professor der Technischen Universität Wien.

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Der Iran besitzt laut der Internationalen Atomenergieagentur IAEA gut 400 Kilogramm auf 60 Prozent angereichertes Uran. Dies zu finden sei wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, so Steinhauser. "So eine Menge passt in ein paar Schuhkartons, sofern das Uran in seine metallische Form umgewandelt wurde." Theoretisch sei nicht ausgeschlossen, dass der Iran versucht, mit dem Material eine improvisierte Atombombe zu bauen.

Könnte Iran noch eine "schmutzige Bombe" bauen?

"Die wäre aber wahrscheinlich ungleich größer und schwerer zu transportieren, und das wäre für die iranischen Raketensysteme zu klobig", sagt Steinhauser. "Die Trägersysteme sind darauf nicht ausgerichtet." 60 Prozent angereichertes Uran sei eine schlechte Qualität, so der Experte. Noch nie habe jemand versucht, damit eine Bombe zu bauen. Sämtliche iranischen Pläne dürften für qualitativ hochwertiges Material ausgelegt gewesen sein.

"Das wäre so, als wenn man einen Rennwagen entwickelt und die Planung mit einem Formel-1-Motor rechnet, aber dann plötzlich doch nur noch den Motor eines Traktors zur Verfügung hat", sagte Steinhauser. Um unter diesen Umständen eine Bombe zu bauen, bräuchte es sehr kreative Köpfe, meint Steinhauser. "Aber mehrere Atomwissenschaftler hat Israel ja getötet. Da reicht es nicht, dass die vielleicht ihr Wissen aufgeschrieben haben."

Atomforscher sieht keine Gefahr für die Welt

Steinhauser geht nicht davon aus, dass von den beschädigten Atomanlagen eine Gefahr für die Welt ausgeht. "Selbst wenn die Zentrifugen zum Zeitpunkt des Angriffs gelaufen sind und mit Uran bestückt waren: Das wäre eine geringe Menge gewesen, und Uran ist bedingt durch seine lange Halbwertzeit fast nicht radioaktiv", so Steinhauser.

In Bezug auf die Anlage in Fordo stellt er fest: "Eine Freisetzung von Uran aus dieser Anlage wäre eine lokale Belastung mit dem Schwermetall Uran, aber man darf sich nicht vorstellen, dass da eine radioaktive Wolke wie seinerzeit in Tschernobyl oder Fukushima verursacht werden kann, die um den Planeten zieht." Die IAEA, die die iranischen Atomanlagen überwacht, hat keine erhöhte Radioaktivität festgestellt, wie sie mitteilte.

Im ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl kam es 1986 bei einem Unfall zu einer Kernschmelze. Es wurden große Mengen an Radioaktivität freigesetzt, die bis nach Westeuropa zogen. Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima gab es 2011 nach einem schweren Erdbeben und einem Tsunami ebenfalls eine Kernschmelze. Auch dort wurden radioaktive Stoffe freigesetzt und verbreiteten sich global.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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