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Bei Nato-Besuch: Boris Johnson leistet sich historischen Faupax


Bei Nato-Besuch
Johnson leistet sich Geschichts-Fauxpax

Von dpa
Aktualisiert am 11.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Boris Johnson und Jens Stoltenberg begrüßen sich in Brüssel: Beide sprachen über den Ukraine-Konflikt.Vergrößern des BildesBoris Johnson und Jens Stoltenberg begrüßen sich in Brüssel: Beide sprachen über den Ukraine-Konflikt. (Quelle: Daniel Leal/dpa)
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Als geschichtlich nicht so sattelfest hat sich der britische Premier Boris Johnson bei einem Besuch der Nato gezeigt. Bei einer Pressekonferenz begann er seine Rede mit dem Alter des Bündnisses – und lag daneben.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg für Stirnrunzeln gesorgt. Johnson begann seinen Redebeitrag am Donnerstag mit den Worten "Als die Nato vor mehr als 75 Jahren gegründet wurde....", obwohl das 1949 gegründete Militärbündnis erst 2024 diesen Geburtstag feiern kann.

Als besonders bemerkenswert wurde der Fauxpas wahrgenommen, weil Johnson 2019 in London das Gipfeltreffen zum 70-jährigen Bestehen des Bündnisses ausgerichtet hatte. Die Nato wurde am 4. April 1949 in Washington von den USA, Frankreich, Großbritannien und neun weiteren westlichen Staaten gegründet.

Nato will bei Diplomatie vorankommen

Die Nato drängt Russland zu weiteren Gesprächen im Nato-Russland-Rat. Er habe einen Brief an den russischen Außenminister Sergej Lawrow geschickt und die Einladung zur Fortsetzung des Dialogs wiederholt, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit dem britischen Premierminister Boris Johnson in Brüssel. Es gehe darum, auf dem diplomatischen Weg voranzukommen.

Die aktuelle Lage mit dem russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine beschrieb Stoltenberg erneut mit düsteren Worten. "Dies ist ein gefährlicher Moment für die europäische Sicherheit", sagte er. "Die Zahl der russischen Soldaten steigt, die Vornwarnzeit für einen möglichen Angriff wird kürzer." Die USA hatten in der Nacht zum Freitag ihre Bürger gebeten, die Ukraine möglichst sofort zu verlassen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Johnson: "Gefährlichster Moment für Europa"

Johnson warnte, Europa stehe "der gefährlichste Moment" seit Jahrzehnten bevor. Seiner Ansicht nach hat Russland noch nicht über einen Angriff entschieden. "Aber das heißt nicht, dass ausgeschlossen ist, dass sehr bald etwas absolut Katastrophales geschehen könnte", sagte der Premierminister. Johnson schloss auch weitere britische Truppenverstärkungen in Osteuropa nicht aus. Stoltenberg mahnte, weitere russische Aggressionen würden zu mehr Nato-Präsenz führen, nicht zu weniger.

Angesichts eines Aufmarschs von mehr als 100.000 Soldaten an der russischen Grenze zur Ukraine wird im Westen befürchtet, dass der Kreml einen Einmarsch in sein Nachbarland in Erwägung zieht. Für möglich wird allerdings auch gehalten, dass nur Ängste geschürt werden sollen, um die Nato-Staaten zu Zugeständnissen bei Forderungen nach neuen Sicherheitsgarantien zu bewegen.

Moskau will die Nato dazu bringen, eine weitere Ostererweiterung und insbesondere eine Aufnahme der Ukraine auszuschließen. Zudem verlangt Russland einen Rückzug von Nato-Truppen aus östlichen Bündnisstaaten. Einmarschpläne für die Ukraine werden hingegen regelmäßig dementiert.

Der Nato-Russland-Rat ist das wichtigste Forum für Gespräche zwischen Moskau und dem Militärbündnis. Bei der ersten Tagung seit rund zweieinhalb Jahren hatten sich beide Seiten im Januar rund vier Stunden über den Ukraine-Konflikt und andere aktuelle Streitthemen ausgetauscht. Auf eine Einladung Stoltenbergs zu einer Reihe von weiteren Treffen hat Moskau bislang allerdings noch nicht reagiert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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