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USA: Wie eine neue Trump-Regierung aussehen könnte


Trumps Schattenkabinett
Sie wollen den Staat zerstören – "Stein um Stein"


Aktualisiert am 09.03.2024Lesedauer: 4 Min.
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Richard Grenell, Stephen Bannon, Stephen Miller und Kash Patel: Werden die vier Männer wichtige Rollen unter Donald Trump spielen?Vergrößern des Bildes
Richard Grenell, Stephen Bannon, Stephen Miller und Kash Patel: Werden die vier Männer wichtige Rollen unter Donald Trump spielen? (Quelle: Kollage/Heike Aßmann/imago-images-bilder)

Donald Trump ist nach dem Super Tuesday die Kandidatur bei den Republikanern kaum mehr zu nehmen. Doch wie könnte im Falle eines Wahlsiegs sein Kabinett aussehen?

Mit seinem ersten Wahlsieg hatte kaum jemand gerechnet. 2024 sieht das allerdings anders aus: Nachdem Donald Trump auch am Super Tuesday seine Konkurrentin Nikki Haley weit hinter sich lassen konnte, ist Trump als Präsidentschaftskandidat der Republikaner gesetzt. Mehr zu den Ergebnissen lesen Sie hier.

Auch wenn Selbstzweifel Trump eher fremd sind, war sogar er 2016 von seinem Sieg gegen Hillary Clinton überrascht. Er habe am Wahltag lange mit einer Niederlage gerechnet, verriet er nach seinem Erfolg. Doch dann hätten sich "aus dem Nichts" die Ergebnisse zu seinen Gunsten gewandelt.

In diesem Wahlkampf hat Trump dagegen den Sieg fest im Blick: Ein politischer Anfänger ist der 77-Jährige mittlerweile nicht mehr, weswegen viele Politiker schon vor seiner zweiten Amtszeit warnen: "Schon jetzt hat er ein Team ihm treu ergebener Mitarbeiter um sich geschart, das seine Agenda zu einhundert Prozent umzusetzen versucht", sagte SPD-Außenpolitiker Nils Schmid t-online im Nachgang des Super Tuesdays. Mehr dazu lesen Sie hier.

Trump gilt in Personalfragen nicht als großer Stratege, der seine Mitarbeiter mit großem Vorlauf und konkretem Aufgabenbereich auswählt. Trotzdem kursieren bereits einige Namen, wenn es um mögliche Posten in seinem zweiten Kabinett geht. t-online stellt einige der Personen vor, die bei einer möglichen zweiten Amtszeit wichtig werden könnten:

Stephen Miller

Auch wenn der 38-Jährige nicht in der ersten Reihe in der Trump-Regierung stand, war Miller trotzdem eine der prägenden Figuren in Trumps erster Amtszeit: Miller schrieb für Trump Reden, war im Weißen Haus einer seiner wichtigsten Berater und gilt als Vordenker der damaligen Einwanderungspolitik. In seiner ersten Amtszeit verhängte Trump etwa einen vorübergehenden Einreisestopp für mehrere muslimisch geprägte Länder in die USA oder ließ geflüchtete Kinder von ihren Eltern trennen.

Innenpolitisch wird Migration wohl auch im kommenden Wahlkampf wieder eines der zentralen Themen sein – und Miller blieb auch nach Trumps Ausscheiden aus dem Weißen Haus loyal an dessen Seite. Es wird darüber spekuliert, dass er als Justizminister eine Schlüsselrolle im Kabinett übernehmen könnte: Miller dürfte dann die rechtlichen Grenzen von Trumps Handeln austesten, in dem Ministerium viele getreue Beamte einstellen und auch versuchen, dass Trump aus der zweiten Amtszeit möglichst straffrei herauskommt. Aktuell steht Miller der Organisation "America First Legal" vor, die sich Prozessen gegen die Biden-Regierung und der "radikalen Linken" verschrieben hat.

Richard Grenell

Der 57-Jährige ist in Deutschland kein Unbekannter: Trump machte Grenell 2018 zum US-Botschafter in Deutschland. Später war er vorübergehend auch Koordinator der Geheimdienste in seinem Kabinett. Jetzt werden Grenell Ambitionen auf das Amt des Außenministers nachgesagt.

Seine außenpolitische Position dürften vor allem die Nato-Staaten zu spüren bekommen. Seine harte Linie, auch gegenüber verbündeten Staaten, nannte er zuletzt "Hurensohndiplomatie": Wie Trump pocht auch Grenell öffentlich auf höhere Verteidigungsausgaben der Mitgliedstaaten. Trump hatte zuletzt öffentlich gedroht, die USA würden ansonsten Staaten bei einem möglichen Angriff aus Russland nicht schützen.

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"Zahlt eure Rechnungen, und wir bekommen diesbezüglich keine Probleme miteinander", sagte Grenell kürzlich in einem Interview mit der "Zeit". Umgekehrt unterstützt der ehemalige Botschafter auch Trumps Forderung, die Militärausgaben für die Ukraine drastisch zu kürzen oder einzustellen: Denn den amerikanischen Steuerzahlern könne er nicht mehr erklären, warum sie immer mehr Geld an die Ukraine zahlen sollen, während sich aus seiner Sicht die Ukraine nicht um einen Friedensplan bemühe.

Kash Patel

Für Aufsehen sorgte der Berater 2016, als er unter anderem die Ermittlungen gegen Trump und wegen einer möglichen russischen Einflussnahme auf den Wahlkampf zu verhindern versuchte. Später war Patel in der Trump-Regierung unter anderem im Nationalen Sicherheitsrat, für den Koordinator der Geheimdienste oder den Verteidigungsminister tätig. Daneben schrieb er aber auch ein Kinderbuch, in dem ein gewisser "König Donald" von der zwielichtigen "Hillary Queenton" verfolgt wird.

Bereits während Trumps Präsidentschaft gab es Spekulationen darüber, Patel könne die stellvertretende Leitung der Bundespolizei FBI oder der CIA übernehmen – allerdings soll das am Protest anderer Beamten gescheitert sein. Jetzt soll ihm sogar die Leitung des US-Geheimdienstes zugetraut werden.

Stephen Bannon

Der rechtsextreme Vordenker war in Trumps erstem Kabinett nur wenige Monate aktiv. Allerdings könnte er 2024 als Stabschef von Trump ins Weiße Haus zurückkehren. Bannon machte etwa mit seinem Podcast auf sich aufmerksam, in dem er Trump immer wieder lobt.

Einem Team des ZDF erklärte Bannon, man habe jetzt die Chance, "eine reine, nationalpopulistische Bewegung zu sein, die keinem verpflichtet ist, wenn wir im November übernehmen." Trump wolle aus seiner Sicht kein Diktator sein, allerdings sei es logisch, dass man sofort damit beginnen werde, Gefolgsleute in den US-Behörden einzusetzen: "Wir zerstören den administrativen Staat – Stein um Stein." Der hatte Bannon 2021 zu einer viermonatigen Haftstrafe verurteilt, weil er bei einer Anhörung zum Sturm auf das Kapitol nicht erschienen war.

Bannon hat dagegen Berufung eingelegt und befindet sich deshalb auf freiem Fuß. Trump könnte ihm auch hierbei helfen: In einer seiner letzten Amtshandlungen als Präsident hatte er Bannon bereits 2021 begnadigt und ihn so vor einem Gerichtsprozess bewahrt.

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