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Bundestagswahl 2021: Gewinner und Verlierer des historischen Wahlsonntags


Ergebnisse fix
Das sind die Gewinner und Verlierer des Wahlsonntags

Von afp, dpa
Aktualisiert am 27.09.2021Lesedauer: 4 Min.
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Nach Allzeit-Umfragetief: Olaf Scholz konnte mit der SPD siegen – doch noch jemand anderes greift nach dem Kanzleramt. (Quelle: Reuters)
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Abseits der Berliner Politik-Bühnen haben am Sonntag zahlreiche prominente Namen um Direktmandate in ihren Wahlkreisen gekämpft. Dabei gab es einige Überraschungen unter den Gewinnern und Verlierern.

Die Sozialdemokraten haben, dem vorläufigen Ergebnis zufolge, die Bundestagswahl für sich entschieden. Auch abseits der Berliner Politik-Bühne hat es am Sonntag Überraschungen, Premieren und prominente Namen gegeben. Ein Blick auf einige besondere Wahlkreise.

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Die Gewinner

Merkels Nachfolgerin in ihrem ehemaligen Wahlkreis: Anna Kassautzki (SPD) gewinnt das Direktmandat im ehemaligen Wahlkreis von Angela Merkel. "Es erfüllt mich mit Demut", sagt die 27-jährige Jungpolitikerin dem Nachrichtenportal watson über ihr neues Mandat im Wahlkreis Vorpommern-Rügen – Vorpommern-Greifswald I. Das Direktmandat sei nicht nur "ein großes Erbe, sondern es gehe auch um die Menschen im Wahlkreis". Sie wolle "gute Politik" machen.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat das Duell gegen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) um das Direktmandat im Wahlkreis Saarlouis gewonnen. Maas kam nach dem vorläufigen Ergebnis auf 36,7 Prozent der Stimmen, Altmaier auf 28,0, wie die Landeswahlleiterin am Sonntagabend mitteilte. Es war das bundesweit einzige Duell zweier Bundesminister um ein Direktmandat für den Bundestag. Bei der Bundestagswahl 2017 war es noch andersherum. Sowohl Maas als auch Altmaier kommen gebürtig aus dem Kreis.

Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat nach zwölf Jahren die Rückkehr in den Bundestag geschafft. Merz gewann mit 40,4 Prozent das Direktmandat im Hochsauerlandkreis und konnte damit seinen SPD-Konkurrenten Dirk Wiese mit 30,2 Prozent deutlich hinter sich lassen. "Ich nehme dieses Mandat mit Freude an", sagte der zum Zukunftsteam von CDU-Chef Armin Laschet zählende 65-Jährige in einem am Sonntagabend auf Twitter veröffentlichten Video. Merz saß bereits von 1994 bis 2009 im Bundestag. Der Finanzpolitiker war von 2000 bis 2002 Unions-Fraktionschef.

Der Grünen-Bundesvorsitzende Robert Habeck hat bei der Bundestagswahl erstmals in Schleswig-Holstein für seine Partei ein Direktmandat gewonnen. Nach Angaben der Kreisverwaltung holte der 52-Jährige am Sonntagabend den Wahlkreis Flensburg-Schleswig mit 28,1 Prozent der Erststimmen. Er bezwang die CDU-Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen (55), die nach Auszählung aller Stimmen auf 23,4 Prozent kam.

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat den Wahlkreis Potsdam als Direktkandidat mit deutlichem Vorsprung für sich entschieden. Scholz kam bei der Bundestagswahl am Sonntag auf 34,0 Prozent, wie der Landeswahlleiter Brandenburg im Internet mitteilte. Auf dem zweiten Platz in dem Promi-Wahlkreis lag Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock mit 18,8 Prozent.

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat das Direktmandat im nordrhein-westfälischen Wahlkreis Märkischer Kreis II gewonnen. Laut vorläufigem Wahlergebnis erhielt Ziemiak 33,6 Prozent der gültigen Erststimmen. Damit lag er mehr als drei Prozent vor seiner SPD-Konkurrentin Bettina Lugk. Ziemiak sitzt seit 2017 im Bundestag. Seit Dezember 2018 ist er Generalsekretär seiner Partei.

Die Grünen-Politikerin Franziska Brantner holte das erste Direktmandat für ihre Partei in Baden-Württemberg am Sonntagabend in Heidelberg. Im Wahlkreis Stuttgart I setzte sich Ex-Grünen-Chef Cem Özdemir (55) durch. Und in Freiburg und Karlsruhe siegten die jungen Kandidatinnen Chantal Kopf (26) und Zoe Mayer (26). Damit haben die Grünen bei einer Bundestagswahl erstmals Direktmandate im Südwesten erobert.

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Der SPD-Politiker Karl Lauterbach holte sich das Direktmandat für den Wahlkreis Leverkusen – Köln IV und bleibt damit im Bundestag. Der Gesundheitsexperte, der durch die Corona-Pandemie deutschlandweit präsent ist, lag am späten Sonntagabend uneinholbar vor der CDU-Kandidatin, der nordrhein-westfälischen Integrations-Staatssekretärin Serap Güler. Mehr dazu lesen Sie hier.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat seinen niedersächsischen Wahlkreis Gifhorn-Peine erneut gewonnen. Bei der Bundestagswahl erhielt der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende 43,7 Prozent der Erststimmen. Die CDU-Gegenkandidatin Ingrid Pahlmann kam auf 24,4 Prozent. Im Vergleich zur Wahl 2017 konnte Heil sein Ergebnis deutlich steigern und den Abstand zur CDU erhöhen.

Die Verlierer

Ex-Bundesverfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen (CDU) ist mit seiner Kandidatur für ein Direktmandat im Bundestag deutlich gescheitert. Der umstrittene CDU-Politiker kam nach Auszählung aller Stimmen im südthüringischen Wahlkreis 196 auf 22,3 Prozent der Erststimmen, sein SPD-Kontrahent, der Olympiasieger und Ex-Biathlon-Bundestrainer, Frank Ullrich, holte das Direktmandat mit 33,6 Prozent der Erststimmen.

Johannes Kretschmann, der Sohn des grünen Ministerpräsidenten, hat im Kampf um das Direktmandat im Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen klar verloren. Der 43 Jahre alte Grünen-Politiker landete klar hinter dem CDU-Kandidaten Thomas Bareiß, wie das Landratsamt Sigmaringen am Sonntagabend mitteilte.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat im Saarland kein Direktmandat geholt. Im Wahlkreis Saarbrücken verlor sie mit 25,1 Prozent der Stimmen gegen Josephine Ortleb (SPD), die auf 36,9 Prozent kam, wie die Landeswahlleitung am Sonntagabend mitteilte. Kramp-Karrenbauer kann noch über die Landesliste in den Bundestag einziehen. Sie steht auf Platz eins.

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Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat bei der Bundestagswahl erneut ein Direktmandat deutlich verfehlt. Der 42-Jährige kam am Sonntag im Rheinisch-Bergischen Kreis (Nordrhein-Westfalen) nach Auszählung von 308 von 309 Stimmbezirken auf 16,8 Prozent – und landete damit auf dem vierten Platz. Als Spitzenkandidat seiner Partei zieht er über die Landesliste dennoch in den Bundestag ein.

Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken zieht ohne Direktmandat in den Bundestag. Die meisten Erststimmen in ihrem Wahlkreis Calw erhielt der CDU-Politiker Klaus Mack (48). Der Bürgermeister der Stadt Bad Wildbad errang den Angaben des Landkreises Calw zufolge nach Auszählung aller Stimmen 33,8 Prozent in der traditionellen CDU-Hochburg. Saskia Esken kam mit 17,23 Prozent auf den zweiten Platz. Als Spitzenkandidatin der SPD in Baden-Württemberg zieht sie über die Landesliste dennoch in den Bundestag ein. Die 60-jährige Parteilinke führt zusammen mit Norbert Walter-Borjans die Bundes-SPD.

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Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat bei der Bundestagswahl am Sonntag das Direktmandat ihres Wahlkreises Münster deutlich verpasst. Dem vorläufigen Ergebnis zufolge erreichte die SPD-Politikerin 24,1 Prozent der Erststimmen in der westfälischen Stadt. Das Direktmandat gewann die Grünen-Politikerin Maria Klein-Schmeink mit 32,3 Prozent. Vor Schulze lag auch noch der CDU-Direktkandidat Stefan Nacke mit 26,2 Prozent. Schulze trat auf Platz zwei der Landesliste ihrer Partei an und kommt darüber wieder in den Bundestag.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor hat das Direktmandat in seinem Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern an den SPD-Politiker Erik von Malottki verloren. 20,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler gaben Amthor im Wahlkreis 16 ihre Erststimme, wie auf der Homepage der Landeswahlleiterin am frühen Montagmorgen mitgeteilt wurde. Amthor landete damit nur auf dem dritten Platz, hinter von Malottki (24,8 Prozent) und dem AfD-Politiker Enrico Komning (24,3 Prozent). In diesem Jahr war Amthor als Spitzenkandidat der CDU in Mecklenburg-Vorpommern in die Bundestagswahl gegangen. Somit wird Amthor höchstwahrscheinlich dennoch in den Bundestag einziehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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