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Iran-Konflikt: Iran mit Raketenangriff gegen US-Stützpunkte im Irak – Trump reagiert


Regime macht Drohungen wahr
"Schlag ins Gesicht": Iran attackiert US-Stützpunkte im Irak

Von dpa, reuters, aj, mja

Aktualisiert am 09.01.2020Lesedauer: 3 Min.
Iran greift mit Raketen US-Stützpunkte im Irak an.Vergrößern des BildesIran greift mit Raketen US-Stützpunkte im Irak an. (Quelle: reuters)
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Nach der Tötung des Top-Generals Soleimani rächt sich das Regime in Teheran an den Amerikanern. Zwei US-Stützpunkte im Irak wurden angegriffen – Irans geistlicher Führer sieht darin einen Erfolg. Der Überblick.

Der Iran hat aus Vergeltung für die Tötung seines Top-Generals Ghassem Soleimani zwei von US-Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak angegriffen. Betroffen seien der Luftwaffenstützpunkt Ain al-Asad im Zentrum des Irak und eine Basis in der nördlichen Stadt Erbil, erklärte das US-Verteidigungsministerium in der Nacht zum Mittwoch.

Im Weißen Haus kamen die wichtigsten Minister von US-Präsident Donald Trump zu einer Krisensitzung zusammen. "Alles ist gut", schrieb der US-Präsident wenig später auf Twitter. Derzeit würden mögliche Opfer und Schäden bewertet. "So weit, so gut!", fügte Trump hinzu. "Wir haben das stärkste und am besten ausgestattete Militär überall auf der Welt, bei Weitem!" Trump will sich am Mittwochmorgen (Ortszeit) äußern.

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Die iranischen Revolutionsgarden teilten mit, bei der "Operation Märtyrer Soleimani" sei der mit 35 Raketen attackierte Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad "vollständig zerstört" worden. Der Angriff mit ballistischen Boden-Boden-Raketen auf die "von den Amerikanern besetzte" Basis sei "in jeder Hinsicht ein voller Erfolg".

Die Raketeneinschläge auf die Stützpunkte in Bagdad und Erbil sehen Sie oben im Video.

Direkter Angriff markiert neue Eskalationsstufe

Zwar hatten örtliche schiitische Milizen, die vom Iran unterstützt werden, die US-Stützpunkte im Irak zuletzt häufiger mit technisch einfacheren Raketen angegriffen. Ein direkter Angriff aus dem Iran markiert jedoch eine neue Eskalationsstufe im Konflikt zwischen den USA und dem Iran.CIVEY

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Die Revolutionsgarden warnten direkt nach den Attacken den "großen Satan" USA vor Gegenangriffen. Jede US-Reaktion werde mit einer härteren Reaktion erwidert, teilte die Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte am frühen Mittwoch in einer Presseerklärung mit. Außerdem sollten die Verbündeten der USA wissen, dass auch ihre den Amerikanern zur Verfügung gestellten Stützpunkte Ziel iranischer Angriffe werden könnten, falls von dort aus Angriffe auf den Iran erfolgen sollten, hieß es in der Erklärung weiter. Die USA sollten ihre Truppen abziehen, damit deren Leben nicht gefährdet werde.

Videokommentar: Was der Lichtblick im Iran-Konflikt sein könnte

Die erste offizielle Stellungnahme der iranischen Regierung nach den Angriffen kam von Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. "Wir streben nicht nach einer Eskalation oder Krieg, aber wir werden uns gegen jede Aggression verteidigen", schrieb er auf Twitter. Der Iran habe "verhältnismäßige Maßnahmen zur Selbstverteidigung ergriffen und abgeschlossen". Sarif bezog sich dabei auf Artikel 51 der UN-Charta – dieser beschreibt das Recht auf Selbstverteidigung im Falle eines bewaffneten Angriffs auf ein Mitgliedsland der Vereinten Nationen.

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In Erbil sind auch deutsche Soldaten stationiert

In Erbil sind auch deutsche Bundeswehr-Soldaten stationiert. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, den Soldaten im Norden gehe es gut. Die Bundeswehr bereitet nach Angaben von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) auch eine mögliche Verlegung eines Teils der im Norden Iraks stationierten Soldaten vor. Das kündigte die CDU-Chefin nach dem iranischen Angriff am Mittwoch im "ARD-Morgenmagazin" an. "Wenn es um Teilabzüge geht, dann geht es um die, die als Ausbilder sowieso zurzeit nicht in Ausbildung gehen können", sagte sie. Man sei in enger Abstimmung mit den internationalen Partnern. Die Bundeswehr hatte wie einige andere Staaten bereits Soldaten aus dem Süden Iraks abgezogen und ein Viertel der gut 120 Bundeswehr-Angehörigen nach Jordanien und Kuwait verlegt. Im Zentralirak sind nach dem jüngsten Abzug keine deutschen Soldaten mehr stationiert.

Auf dem Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad im Westen des Landes seien in der Nacht zum Mittwoch mehrere Raketen eingeschlagen, bestätigten auch irakische Sicherheitskreise der Deutschen Presse-Agentur. Kramp-Karrenbauer verurteilte die iranischen Angriffe auf Militärbasen im Irak im Namen der Bundesregierung "aufs Schärfste". Besonders die Führung in Teheran sei aufgefordert, die Lage nicht eskalieren zu lassen. Es müssten alle Möglichkeiten genutzt werden, damit sich die Spirale der Gewalt nicht weiter hoch drehe. Kramp-Karrenbauer lobte die nächtliche Abstimmung mit der US-Regierung. Sie wolle ein möglichst rasches Treffen der Partner im Anti-IS-Kampf.

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Rund 5.000 US-Soldaten im Irak

Im Irak sind rund 5.000 US-Soldaten stationiert, die ein internationales Militärbündnis zum Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) anführen. Die US-Stützpunkte im Irak sind zuletzt häufiger mit technisch einfacheren Raketen von örtlichen schiitischen Milizen, die vom Iran unterstützt werden, angegriffen worden. Ein direkter Angriff aus dem Iran markiert jedoch eine neue Eskalationsstufe im Konflikt zwischen den USA und dem Iran. Trump hatte Teheran erst am Dienstag gewarnt: "Falls der Iran irgendetwas macht, was er nicht tun sollte, werden sie die Konsequenzen erleben. Und das sehr stark."

Soleimani war in der Nacht zum Freitag von US-Drohnen in der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet worden. Washington erklärte danach, der Chef der Al-Kuds-Einheiten habe Angriffe auf US-Bürger geplant. Soleimani war der wichtigste Vertreter des iranischen Militärs im Ausland. Er galt als Architekt der iranischen Militärstrategie in den Nachbarländern. Im Iran wird er nun als Märtyrer verehrt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters
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