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Krieg in der Ukraine: Russland setzt auf Billigdrohnen aus Sperrholz


Newsblog zum Krieg in der Ukraine
Selenskyj spricht von "schwieriger Lage"


Aktualisiert am 27.07.2024 - 00:54 UhrLesedauer: 27 Min.
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Ukraine-Krieg - Gebiet DonezkVergrößern des Bildes
Die ukrainischen Streitkräfte kämpfen in der Region Donbass gegen den Vormarsch der russischen Truppen. (Archivbild) (Quelle: Evgeniy Maloletka/AP/dpa/dpa-bilder)

Der ukrainische Geheimdienst SBU will Anschläge in der EU verhindert haben. Russland nutzt Billigdrohnen zur Ortung ukrainischer Luftabwehrsysteme. Alle Informationen im Newsblog.

Mehrere ukrainische Drohnen in russischer Grenzregion

0.55 Uhr: Der Gouverneur der südrussischen Grenzregion Bryansk teilt mit, dass russische Luftabwehreinheiten am späten Freitagabend innerhalb einer Stunde zwölf ukrainische Drohnen abgefangen haben. "Dank unserer tapferen Verteidiger wurden alle Luftziele abgefangen und zerstört", schreibt Gouverneur Alexander Bogomaz in der Messaging-App Telegram. Wjatscheslaw Gladkow, der Gouverneur der Region Belgorod, die ebenfalls an der ukrainischen Grenze im Südosten des Landes liegt, teilt mit, dass drei Drohnenangriffe und eine Reihe von Granateneinschlägen Fensterscheiben zertrümmert und einige andere Schäden an Gebäuden verursacht hätten.

Selenskyj spricht von schwieriger Lage im Osten

21.33 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte sind im Osten des Landes nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj schwer unter Druck. Vor allem die Lage rund um Pokrowsk im Gebiet Donezk sei von der Militärführung gründlich analysiert worden, sagt Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. "Dieses Gebiet war und ist nach wie vor der Schwerpunkt der russischen Angriffe." Es müsse alles getan werden, um die ukrainischen Verteidigungspositionen in der Region zu stärken.

Ohne einen konkreten Anlass zu nennen, spricht er allen ukrainischen Verbänden, die russische Stützpunkte und Logistik in den besetzten Gebieten angriffen, "besondere Anerkennung" aus: "Der Besatzer muss spüren, dass dies ukrainisches Land ist", sagt Selenskyj

Russland gibt an britische Kampfflugzeuge über dem Schwarzen Meer abgefangen zu haben

18.35 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge einen Kampfjet vom Typ Su-27 entsandt, um zwei britische Kampfflieger und ein Aufklärungsflugzeug über dem Schwarzen Meer abzufangen. Die britischen Militärflugzeuge hätten sich daraufhin von der russischen Grenze entfernt, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Finnland verdächtigt russisches Schiff wegen Seegebietsverletzung

16.29 Uhr: Die finnische Regierung verdächtigt nach eigenen Angaben ein russisches Schiff einer unberechtigten Fahrt in finnischem Ostseegebiet. Die Behörden untersuchten den Vorfall vom Freitag im Finnischen Meerbusen, teilt das Verteidigungsministerium mit.

Ehemalige russischer Vize-Verteidigungsminister wegen Korruption festgenommen

15.07 Uhr: In Russland ist der frühere Vize-Verteidigungsminister Dmitri Bulgakow wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen und angeklagt worden. Es sei eine Untersuchung in Gange, um seine "illegalen Aktivitäten" zu untersuchen, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA am Freitag unter Berufung auf den Inlandsgeheimdienst FSB.

Bulgakow sei in ein Untersuchungsgefängnis in Moskau gebracht worden. Bis zu seiner Entlassung aus dem Amt im September 2022 war er für die Militärlogistik verantwortlich. Er ist der bislang letzte in einer ganzen Reihe ranghoher Personen im Verteidigungsministerium, die wegen Korruption angeklagt wurden.

Verteidigungsminister Andrej Beloussow, der erst im Mai dem langjährigen Amtsinhaber Sergei Schoigu folgte, ist mit der Aufgabe betraut, die Armee von Korruption zu säubern. Zudem soll Beloussow die Finanzen in Ordnung bringen, um den Militäreinsatz in der Ukraine voranzutreiben. Das rigorose Vorgehen gegen Korruption auf höchster Ebene begann am 23. April mit der Festnahme des stellvertretenden Verteidigungsministers Timur Iwanow, eines engen Verbündeten Schoigus. Seither wurden mindestens fünf Angehörige des Militärs und des Verteidigungsministeriums festgenommen.

Russland nutzt Billigdrohnen zur Ortung ukrainischer Luftabwehr

14.45 Uhr: Die russischen Streitkräfte setzen nach Erkenntnissen des ukrainischen Militärgeheimdienstes bei ihren Langstreckenangriffen neue Billig-Drohnen ein, um die ukrainische Luftabwehr zu orten. Die beiden neuen Drohnen-Typen, die in den vergangenen zwei bis drei Wochen bei fünf Angriffen im Einsatz gewesen seien, hätten auch die angerichteten Schäden gefilmt und seien für Täuschungsmanövern genutzt worden, sagt Andrij Tscherniak der Nachrichtenagentur Reuters. Die Drohnen seien aus billigem Material wie Sperrholz und Schaumstoff gefertigt.

Einer der neuen Drohnen-Typen sei mit einer Kamera und einer SIM-Karte eines ukrainischen Mobiltelefons ausgestattet, um Bilder an das russische Militär zu senden. "Sie identifizieren die Positionen unserer mobilen Gruppen und die Maschinengewehre, die sie zerstören könnten", sagt Tscherniak. "Sie versuchen, sich ein Bild von der Lage unserer gesamten Luftabwehr zu machen." Der eine Drohnen-Typ sei nicht mit Sprengstoff bestückt. Der zweite sei mit wenig oder keinem Sprengstoff ausgestattet und diene der Ablenkung.

Vom Boden aus seien sie praktisch nicht von den herkömmlichen Kampfdrohnen zu unterscheiden. Beide könnten in einer Höhe von bis zu tausend Metern fliegen und seien damit außerhalb der Reichweite von Maschinengewehren oder automatischen Gewehren. Sie kosteten vermutlich nur 10.000 Dollar pro Stück, sagt Tscherniak. Damit sind sie erheblich billiger als Flugabwehrraketen.

Ukraine soll russischen Militärflugplatz auf der Krim beschossen haben

13.05 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben einen russischen Militärflugplatz auf der Halbinsel Krim beschossen. Die Basis Saki sei angegriffen worden, das Ergebnis werde derzeit geprüft. "Es ist einer der operativen Flugplätze, die Russland zur Kontrolle des Luftraums, insbesondere über dem Schwarzen Meer, und für Luftangriffe auf ukrainisches Territorium nutzt", erklärt das ukrainische Militär auf Telegram.

Russland hat die ukrainische Halbinsel Krim bereits 2014 annektiert. International anerkannt ist dies nicht. Dort ist nicht nur seit jeher die russische Schwarzmeerflotte stationiert. Über die Krim, die über die Brücke von Kertsch (oder auch Krim-Brücke) mit der russischen Oblast Krasnodar verbunden ist, läuft auch die Versorgung der russischen Truppen im Süden der Ukraine.

EU überweist Ukraine Erlöse aus Russland-Vermögen

11.44 Uhr: Die EU gibt erstmals Zinserträge aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen für die Verteidigung und den Wiederaufbau der Ukraine frei. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigt eine Überweisung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro an.

"Es gibt kein besseres Symbol oder keinen besseren Verwendungszweck für das Geld des Kremls, als die Ukraine und ganz Europa zu einem sichereren Ort zum Leben zu machen", schreibt sie im sozialen Netzwerk X.

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Das Geld, um das es jetzt geht, sind Zinserträge aus eingefrorenem Vermögen der russischen Zentralbank in der EU. Diese für die Ukraine zu nutzen, war bereits im Frühjahr von der EU grundsätzlich beschlossen worden. Das Geld fließt nun an Länder wie Deutschland oder Tschechien, die der Ukraine dann damit zeitnah Ausrüstung für die Luftverteidigung oder Artilleriegeschosse zur Verfügung stellen.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters
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