Newsblog zum Ukraine-Krieg Klitschko hofft auf deutsche Taurus-Marschflugkörper

Die Ukraine greift einen russischen Flugplatz an. Putin setzt jetzt auch auf Truppen aus Laos. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Klitschko hofft auf deutsche Taurus-Marschflugkörper
- Geheimdienst: Russland nutzt Truppen aus Laos als Minenräumer
- Ukraine greift Lager für Gleitbomben auf Militärflugplatz im Südwesten Russlands an
- Trump: Ukraine braucht Patriot-Raketen zur Verteidigung
- Russland attackiert Ukraine erneut mit Kampfdrohnen
- Trump redet mit Selenskyj über Raketenlieferungen
- "Wirklich schlimm": Trump äußert sich zu Telefonat mit Putin
Sonntag, 6. Juli
Klitschko hofft auf deutsche Taurus-Marschflugkörper
Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, erhofft sich von Deutschland weitere militärische Unterstützung für den Abwehrkampf gegen die russische Invasion – insbesondere Flugabwehrsysteme und Taurus-Marschflugkörper. "Kanzler Friedrich Merz hat in der Vergangenheit völlig zurecht gesagt, dass anhaltende russische Angriffen auf zivile Ziele die Lieferung von Taurus-Raketen zur Folge haben muss. Wir hoffen, dass die neue Bundesregierung hier Wort hält", schrieb der Ex-Profiboxer in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag".
Samstag, 5. Juli
Geheimdienst: Russland nutzt Truppen aus Laos als Minenräumer
Russlands Staatschef Wladimir Putin arbeitet daran, weitere Staaten in seinen Krieg in der Ukraine einzubinden. Nach Erkenntnissen des ukrainischen Geheimdienstes HUR setzt die russische Armee künftig rund fünfzig Spezialkräfte aus Laos in der Region Kursk zur Minenräumung ein. Das berichtet die Zeitung "Kyiv Post".
Das südostasiatische Laos hat sich offiziell in dem Krieg für neutral erklärt. Doch gibt es enge Kontakte zwischen Putin und Thongloun Sisoulith, dem Präsidenten von Laos. Er hatte Putin in Moskau besucht und war im Vorjahr auch am Rande des BRICS-Treffen mit ihm zusammengekommen.
Putin greift bereits auf rund 11.000 Truppen aus Nordkorea zurück. Fachleute gehen davon aus, dass er mit der Einbeziehung ausländischer Truppen versucht, die strategische Sphäre des Kriegs auf den asiatisch-pazifischen Raum auszuweiten.
Ukraine greift Lager für Gleitbomben auf Militärflugplatz im Südwesten Russlands an
Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge den russischen Militärflugplatz Borisoglebsk in der Region Woronesch angegriffen. Dabei seien ein Lager für Gleitbomben und ein Schulungsflugzeug getroffen worden, teilte das ukrainische Militär in den sozialen Medien mit. Wahrscheinlich seien auch weitere Flugzeuge getroffen worden. "Dieser Flugplatz ist der Heimatstützpunkt feindlicher Su-34-, Su-35S- und Su-30SM-Flugzeuge." Woronesch befindet sich im Südwesten Russlands und grenzt an die Ukraine. Eine Stellungnahme aus Russland liegt zunächst nicht vor.
Trump deutet Bereitschaft zu neuen Russland-Sanktionen an
US-Präsident Donald Trump hat sich "sehr unglücklich" über sein jüngstes Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin gezeigt und seine Bereitschaft zur Verschärfung der Sanktionen gegen Russland angedeutet. Putin wolle aufs Ganze gehen, "einfach weiter Menschen töten, das ist nicht gut", sagte Trump am Freitag im Gespräch mit Journalisten an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One.
"Ich sage Ihnen, ich war sehr unglücklich mit meinem Telefonat mit Präsident Putin", sagte der US-Präsident. Er betonte zugleich: "Wir sprechen viel über Sanktionen". Mit Blick auf Putin fügte Trump hinzu: "Er versteht, dass sie (die Sanktionen) kommen könnten."
Trump: Ukraine braucht Patriot-Raketen zur Verteidigung
Die Ukraine wird nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump weitere Patriot-Flugabwehrraketen benötigen. "Sie werden sie zur Verteidigung brauchen", sagte Trump nach seinem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "Sie werden etwas brauchen, denn sie werden ziemlich hart getroffen." Trump lobte die Wirksamkeit der Patriot-Raketen und nannte sie "einfach unglaublich". Eine mit den Inhalten des Gesprächs vertraute Person sagt der Nachrichtenagentur Reuters, die Lieferungen von Patriot-Raketen könnten nach dem "sehr guten" Gespräch zwischen den Präsidenten wieder aufgenommen werden.
Russland attackiert Ukraine erneut mit Kampfdrohnen
Russland hat erneut mit Dutzenden Kampfdrohnen Ziele in der Ukraine angegriffen. Im südukrainischen Gebiet Cherson wurden nach Angaben von Gouverneur Olexander Prokudin auch Wohngebiete beschossen und mehrere Gebäude beschädigt. Dabei seien elf Menschen verletzt worden, schrieb Prokudin auf dem Nachrichtendienst Telegram. Zudem seien eine Gaspipeline, eine Tankstelle, eine Autowerkstatt und private Fahrzeuge zu Schaden gekommen.
In der ostukrainischen Stadt Tschuhujiw wurden bei einem Drohnenangriff mindestens drei Menschen verletzt, darunter ein zwölfjähriger Junge, wie Militärgouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram mitteilte. In der Stadt Kupjansk seien zudem zwei Menschen verletzt worden.
Auch aus der Hauptstadt Kiew gab es am Abend und in der Nacht wieder Berichte über Flugabwehrfeuer. Medienberichten zufolge suchten erneut etliche Menschen Zuflucht in U-Bahn-Schächten und anderen Schutzräumen. In weiten Teilen des Landes gab es wiederholt Luftalarm, darunter im grenznahen Gebiet Sumy im Norden, in Donezk und Charkiw im Osten sowie Dnipro und Saporischschja im Südosten. Über Schäden und Opfer war zunächst nichts bekannt.
Trump: Putin ist sich drohender Sanktionen bewusst
Donald Trump hat nach seinem Telefongespräch mit Wladimir Putin gesagt, der Kremlchef sei sich über mögliche weitere Sanktionen der USA bewusst. Er erklärte an Bord der Air Force One gegenüber Reportern, dass der russische Präsident sich wegen dieser Sanktionen besorgt gezeigt habe, aber verstehe, dass diese kommen könnten.
Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe
Russische Luftabwehreinheiten haben laut Angaben von Behörden Dutzende von ukrainischen Drohnen in weit verstreuten Teilen des Landes abgeschossen. Alexander Drosdenko, der Gouverneur der Leningrader Region um St. Petersburg, schrieb auf dem Nachrichtendienst Telegram, dass zwei Drohnen in Bezirken südlich der zweitgrößten Stadt des Landes, St. Petersburg, abgeschossen wurden. Er sagte, es seien keine Verletzten oder Schäden gemeldet worden. Der Betrieb auf dem St. Petersburger Flughafen Pulkowo wurde zeitweise eingestellt. Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass innerhalb von drei Stunden insgesamt 42 Drohnen abgeschossen wurden.
Freitag, 4. Juli
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters