Newsblog zum Ukraine-Krieg Kommt Selenskyj doch zum Putin-Treffen?
Selenskyj ist zufrieden mit Beratungen in Großbritannien. Europa legt offenbar einen eigenen Friedensplan vor. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Ukrainischer Angriff auf russische Region Saratow gemeldet
- Selenskyj doch bei Alaska-Treffen dabei?
- Offenbar europäischer Friedensplan für die Ukraine
- Selenskyj bezeichnet Treffen in Großbritannien als "konstruktiv"
- Medienbericht: Witkoff hat Putin scheinbar völlig missverstanden
- Selenskyj: Ukrainer werden ihr Land nicht an Besatzer abtreten
- Trumps Ultimatum an Putin läuft ab – ohne Folgen für Moskau
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Sonntag, 10. August
Ukrainischer Angriff auf russische Region Saratow gemeldet
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Region Saratow wird nach Angaben des dortigen Gouverneurs eine Industrieanlage beschädigt. Alle notwendigen Rettungsdienste seien vor Ort im Einsatz, teilt Roman Busargin auf Telegram mit. Um welche Art von Anlage es sich handelt, gibt er nicht an. Eine ukrainische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor. In der Region befindet sich eine große russische Ölraffinerie. In sozialen Netzwerken wurde von mehreren Explosionen gesprochen.
Klitschko: Jeder ist müde vom Krieg
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat den Menschen in der Ukraine eine große Kriegsmüdigkeit attestiert und die Notwendigkeit für Verhandlungen mit Russland betont. Infolge des seit fast dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskriegs sei "jeder in unserem Staat, in unserem Land müde von diesem Krieg", sagte Klitschko am Freitag der "Bild"-Zeitung in Kiew. Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt plädierte für eine "diplomatische Lösung" mit Russland, bei der Gebietsabtretungen nicht ausgeschlossen wurden.
"Leider haben wir für diesen Krieg einen riesigen Preis bezahlt: Die Leben von unseren Patrioten, von unseren Soldaten, von unseren Bürgern", fügte Klitschko hinzu. Hunderte Städte seien zerstört worden und "ein großer Teil der Ukraine ist von Russland okkupiert".
Selenskyj doch bei Alaska-Treffen dabei?
Das Weiße Haus erwägt nach Angaben des US-Senders NBC News, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Alaska einzuladen. Dort will Präsident Donald Trump nächste Woche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammentreffen. Entsprechende Informationen hat der Sender von einem hochrangigen US-Beamten und drei Personen, die über die internen Gespräche informiert sind.
"Es wird darüber diskutiert", sagte eine der Personen, die mit den Gesprächen vertraut sind. Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht getroffen worden. Der hochrangige Regierungsbeamte sagte, es sei "absolut" möglich. "Alle sind sehr hoffnungsvoll, dass dies geschehen wird", sagte der Beamte. US-Präsident Donald Trump ist offen für ein Dreier-Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj in Alaska. Vorerst plane das Weiße Haus auf Wunsch Putins jedoch ein bilaterales Treffen, sagt ein Vertreter des Weißen Hauses.
Samstag, 9. August
Offenbar europäischer Friedensplan für die Ukraine
Die europäischen Verbündeten haben laut einem Bericht des "Wall Street Journal" einen eigenen Friedensplan für die Ukraine vorgelegt. Er soll den USA übermittelt und dort grundsätzlich positiv aufgenommen worden sein. Voraussetzung für einen Frieden ist demnach ein sofortiger Waffenstillstand.
Selenskyj bezeichnet Treffen in Großbritannien als "konstruktiv"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet den Verlauf des Treffens von Vertretern seines Landes und Verbündeter Staaten in Großbritannien als konstruktiv. "Alle unsere Argumente wurden gehört", erklärt Selenskyj. Der britische Außenminister David Lammy und US-Vizepräsident JD Vance hatten zu dem Treffen geladen, um die Pläne von US-Präsident Donald Trump für die Ukraine zu beraten.
Ukraine greift mit Russland Drohnen an – mehrere Tote
In der westrussischen Grenzregion Belgorod sind infolge ukrainischer Drohnenangriffe mindestens drei Zivilisten getötet worden. Zwei weitere wurden verletzt, teilte der Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow bei Telegram mit. Der Großteil der Angriffe fand demnach im Landkreis Borissowka statt, der an das ukrainische Gebiet Charkiw grenzt.
Medienbericht: Witkoff hat Putin scheinbar völlig missverstanden
Nach dem Treffen seines Sondergesandten Steve Witkoff mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hatte US-Präsident Donald Trump einen "Gebietstausch" ins Spiel gebracht. Doch Trump könnte von Witkoff völlig falsch über die Inhalte des Treffens informiert worden sein.
Nach "Bild"-Informationen hat Witkoff Putin möglicherweise massiv missverstanden. Auch US-Medien haben die Meldung inzwischen bestätigt. So soll Witkoff Äußerungen über einen "friedlichen Rückzug" aus Cherson und Saporischschja als Angebot der Russen interpretiert haben – tatsächlich stellen sie aber eine Forderung Putins an die Ukraine dar. "Bild" zitiert ukrainische Beamte, die Witkoff vorwerfen, er wisse nicht, wovon er spreche. Russland halte weiterhin an seinen Maximalforderungen fest.
- Steve Witkoff: Das ist Trumps heimlicher Außenminister
London kündigt Ukraine-Treffen für Samstag an
Im Vorfeld des für Freitag geplanten Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin wird an diesem Samstag in Großbritannien ein Treffen westlicher Regierungsvertreter zum Ukraine-Krieg stattfinden. An dem Treffen sollen für Sicherheitsfragen zuständige Regierungsvertreter aus Europa und den USA teilnehmen, wie das Büro des britischen Premierministers Keir Starmer mitteilte.
Starmer hatte zuvor am Samstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert, der dabei nach eigenen Angaben eine "maximale Koordination" zwischen der Ukraine und ihren Partnern verlangte.
Ehrung statt Sanktionen für Putin: Wieder durchgesetzt
Zeitweise sah es aus, als würde Trump die Geduld mit Putin verlieren und eine härtere Gangart einschlagen. Stattdessen hofiert er nun den Kremlchef. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.
Selenskyj: Ukrainer werden ihr Land nicht an Besatzer abtreten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt eine Abtretung ukrainischer Gebiete an Russland ab. Die Ukraine könne in territorialen Fragen nicht gegen ihre Verfassung verstoßen, erklärte Selenskyj am Samstag in Kiew. "Die Ukrainer werden ihr Land nicht an Besatzer abgeben." Selenskyj reagierte damit auf das geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin, zu dem Trump für den 15. August nach Alaska eingeladen hat.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP