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BVB: Die größte Schwäche von Borussia Dortmund bleibt – trotz Haaland


Trotz Auftaktsieg
Warum Borussia Dortmund weiter anfällig bleibt


Aktualisiert am 24.01.2020Lesedauer: 3 Min.
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BVB-Kapitän Marco Reus: Seine Mannschaft bleibt anfällig für Konter.Vergrößern des Bildes
BVB-Kapitän Marco Reus: Seine Mannschaft bleibt anfällig für Konter. (Quelle: Moritz Müller/imago-images-bilder)

Für Borussia Dortmund sprang beim ersten Spiel nach der Winterpause ein Sieg heraus. Doch wie wäre die Partie gegen den FC Augsburg verlaufen, hätte Superstürmer Erling Haaland nicht drei Treffer erzielt?

Das Spiel in Augsburg war ein eindrückliches Beispiel dafür, wie der BVB trotz offensichtlicher Feldvorteile doch immer wieder in Rückstand geraten kann. Diese Schwäche wurde auch durch die taktische Umstellung vom 4-2-3-1 auf das 3-4-3 nicht behoben. Die Gegner brechen weiterhin regelmäßig durch und kommen in Sprintduelle in Dortmunds Spielhälfte. Das momentane Spielsystem hat daran sogar einen gewissen Anteil.

Im 3-4-3 spielt der BVB nur mit jeweils einem nominellen Flügelspieler auf jeder Seite. Wenn eine Mannschaft wie etwa Augsburg gezielt über die Außenbahnen die Gegenangriffe vorantreibt, hat sie zuweilen leichtes Spiel diesen einen Dortmunder auszuspielen. Dass der BVB zudem nicht unbedingt die sprintstärksten Verteidiger in der Dreierkette hat, macht die Sache umso problematischer. Insbesondere der 34-jährige Łukasz Piszczek hat erhebliche Probleme, wenn ein gegnerischer Flügelstürmer außen durchbricht und auf den Polen zuläuft. Er kann seinen Gegenspieler dann fast nicht mehr stoppen, denn Piszczek ist bei weitem weniger explosiv im Eins-gegen-Eins, wie er es noch vor einigen Jahren war.

Ballbesitz ohne Gegenpressing

Dass gegnerische Teams jedoch überhaupt erst die Konterangriffe starten können, liegt am weiterhin ausbaufähigen Gegenpressing des BVB. Das bedeutet: Die Dortmunder können nach Ballverlusten selten direkt den Zweikampf suchen und den Angriff aufhalten oder zumindest verlangsamen. Dieses schwache Gegenpressing hat mit der gesamten Formationsstruktur des BVB zu tun. Es befinden sich zumeist nur sehr wenige Spieler unmittelbar hinter dem Ball. Vieles ist darauf ausgerichtet, dass Dortmund recht schnell zum gegnerischen Tor vordringen kann.
Gelingt das nicht, kommt die Konteranfälligkeit zum Vorschein.


Ein Beispiel: Die drei Offensivspieler des BVB – in der Regel Marco Reus, Thorgan Hazard und Jadon Sancho – spielen nahezu auf gleicher Höhe bei Angriffen und versuchen sich mit Tempo und Dynamik durch die Abwehr zu kombinieren. Bei Ballverlusten stehen auf dem Papier nur zwei Mitspieler hinter ihnen – nämlich Julian Brandt und Axel Witsel. Es ist für diese beiden einerseits fast unmöglich diese riesigen Räume abzudecken und andererseits noch schwieriger, das Gegenpressing zu forcieren, bei dem sie zumeist Zweikämpfe suchen und dadurch noch mehr Raum im Rücken aufgeben müssten.

Grafik: Solche Situationen ergeben sich in Partien des BVB recht häufig. Nach einem abgefangenen Pass von der Außenbahn befinden sich zunächst nur die beiden Dortmunder Mittelfeldspieler im Rückraum und sind zumindest in dieser Zone in Unterzahl. Die drei Abwehrspieler dahinter können nur bedingt aufrücken, weil sie eigentlich die Abseitsgrenze verteidigen müssen.

Defensivverhalten ungenügend

Nun führt aber ein schwaches Gegenpressing noch nicht automatisch zu einem Gegentor. Dafür müssen schon noch einige andere Dinge schieflaufen. Und genau das passiert beim BVB in aller Regelmäßigkeit. So verpassen es manche Dortmunder ihre direkten Gegenspieler zu verfolgen und verlieren so Kontakt zu ihnen. Am und im eigenen Strafraum können sie dann nicht mehr eingreifen. Dieses teils unzureichende Defensivverhalten betrifft einige Spieler der Borussia. Zuletzt war beispielsweise Achraf Hakimi prädestiniert dafür, seinen Gegenspieler ziehen zu lassen.

Es ist also ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren, die den BVB so offensichtlich konteranfällig machen. Schon am Freitag im Heimspiel gegen den 1. FC Köln (hier im Liveticker auf t-online.de) sollte diese extreme Anfälligkeit abgestellt werden.

Auf die Tore des 19-jährigen Haaland zu hoffen, wird in der Rückrunde nicht genügen, sollte die Mannschaft noch ins Meisterschaftsrennen eingreifen wollen. Stattdessen muss es auf individual- wie kollektivtaktischer Ebene zu Verbesserungen kommen.

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