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FC Bayern demontiert Barça: Der richtige Gegner zum genau richtigen Moment


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Sieg im CL-Viertelfinale
Das 8:2 des FC Bayern war nur gegen Barcelona möglich

  • David Digili
MeinungVon David Digili

Aktualisiert am 15.08.2020Lesedauer: 2 Min.
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Symbolwirkung: Die Bayern (l.) jubeln, die Spieler des FC Barcelona sind geknickt.Vergrößern des Bildes
Symbolwirkung: Die Bayern (l.) jubeln, die Spieler des FC Barcelona sind geknickt. (Quelle: Rafael Marchante/dpa)

Fußball-Deutschland feiert den hohen Sieg der Münchner. Dabei ist das Ergebnis nur in seiner extremen Höhe überraschend – und sollte nicht darüber hinwegtäuschen: Es konnte so nur gegen die Katalanen passieren.

8:2! Eine Demontage, ein Wahnsinn! Erinnerungen an das 7:1 der DFB-Elf gegen Brasilien bei der WM 2014 werden bemüht – zu Recht. Aber nicht, weil der FC Bayern den FC Barcelona so an die Wand gespielt hat. Sondern weil – wie damals in Belo Horizonte – genau der richtige Gegner zum genau richtigen Moment kam.

Denn dieses 8:2 ist kein Gradmesser, ja, ein hoher Sieg war nicht mal eine große Überraschung, auch wenn er nun doch extrem ausgefallen ist. Er war so aber nur gegen den FC Barcelona möglich. Die Mannschaft um den großen Lionel Messi war nicht erst an diesem 14. August 2020 in Lissabon so wacklig wie ein Kartenhaus – aber während Gegner der letzten Runden nur zaghaft pusteten, kam der FC Bayern mit dem Ventilator.

Barcelonas Schwächen spielten den Bayern in die Hände

Gegen kein anderes Team aus dem Viertelfinale – Atalanta Bergamo, Paris Saint-Germain, RB Leipzig, Atlético Madrid, Manchester City, Olympique Lyon – hätten die Bayern derart glänzen können, kein anderes Team hätte derart viel Angriffsfläche geboten. Die offensichtlichen Defizite des fünfmaligen Champions-League-Siegers spielten der Mannschaft von Trainer Hansi Flick in die Hände: Offensiv? Zu sehr auf Messi zentriert, ansonsten meist ausrechenbar. Defensiv? Höchstens durchschnittlich besetzt, zu langsam, zu ungeordnet, ohne Mittel gegen die Offensivwucht der Münchner aus Tempo, Gedankenschnelle und Zweikampfstärke. Trainer Quique Setien? Überfordert.

Alles in allem: Der FC Barcelona ist aktuell in keinem Bereich eine europäische Spitzenmannschaft mehr. Das zeichnete sich schon über die ganze Saison ab, in der man sich in der Liga müde ins Ziel schleppte, die Meisterschaft verspielte, im spanischen Pokal im Viertelfinale ausschied und auch in der Königsklasse nicht überzeugen konnte. Alles, was schief lief, entlud sich nun – und der deutsche Rekordmeister hatte die Mittel, die Schwächen schonungslos auszunutzen.

Man City oder Lyon sind aktuell andere Kaliber

Vielleicht gewinnen die Bayern nach diesem Tornado tatsächlich die Königsklasse wie einst die DFB-Elf nach dem Brasilien-Spiel die WM. Vielleicht wird dieses Viertelfinale nun auch ebenso überhöht in den Geschichtserzählungen. Trotzdem wird es – wie das 7:1 – tatsächlich vor allem eines bleiben: Ein Sieg gegen eine hoffnungslos, fast bemitleidenswert unterlegene Mannschaft, die ihrem großen Namen nicht mehr gerecht wird. Und kein Gradmesser.

Der kommt nun. Der nächste Gegner der Bayern heißt Man City oder Lyon im Halbfinale. Die einen warfen Real Madrid aus dem Wettbewerb, an den anderen biss sich Juventus Turin die Zähne aus. Im Endspiel würden dann Leipzig oder PSG warten. Gegner, die über die Saison stabil, gewachsen, gefestigt wirkten. Gegner, die sich wehren. Gegner, die in der Lage sind, die Bayern zu fordern. Gegner in Top-Verfassung, mit ausgeglichen stark besetzten Mannschaftsteilen.

All das, was der FC Barcelona nicht war an diesem Abend in Lissabon.

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