Deutsche Wirtschaft Erwerbstätige arbeiten mehr – aber Produktivität sackt ab
Seit Beginn der Corona-Pandemie arbeiten die Deutschen weniger. Inzwischen geht es wieder bergauf – doch es gibt so viele Kranke wie nie.
Die Erwerbstätigen in Deutschland arbeiten in Summe wieder mehr, aber immer noch nicht so viel wie vor der Corona-Pandemie. Die Arbeitsstunden insgesamt stiegen im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,9 Prozent auf 15,7 Milliarden Stunden, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag in Nürnberg mitteilte.
Allerdings stieg auch die Zahl der Erwerbstätigen, sodass die Zahl der Arbeitsstunden pro Person in dem Quartal leicht zurückging: Rund 345 Stunden waren es im Schnitt. Pro Woche arbeiteten die Beschäftigten im Durchschnitt damit 30,31 Stunden, im Vorjahresquartal waren es 30,44 Stunden.
Krankenstand erreicht neuen Höchststand
Der Krankenstand erreichte mit mehr als 7 Prozent dem IAB zufolge in dem Vierteljahr von Januar bis März einen neuen Höchststand. "Deutlich mehr Beschäftigte, Kurzarbeit weitgehend normalisiert – aber wegen des Rekordkrankenstands wird in Deutschland immer noch weniger gearbeitet als vor der Covid-19-Pandemie", erläuterte der IAB-Experte Enzo Weber. Lesen Sie hier mehr dazu.
Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1 Prozent auf 45,6 Millionen. Die Produktivität nahm nach den Berechnungen des IAB dagegen zeitgleich um 1 Prozent ab. Als Gründe nannte Weber die Konsumzurückhaltung infolge der Inflation und die hohen Energiepreise, die die Produktion sinken lassen.
- Nachrichtenagentur dpa