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Forschungsinstitut: Wende auf dem Immobilienmarkt


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Forschungsinstitut: Wende auf dem Immobilienmarkt

Von dpa
Aktualisiert am 08.08.2024Lesedauer: 3 Min.
WohnungenVergrößern des BildesIm Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im zweiten Quartal um 2,4 Prozent. (Symbolbild) (Quelle: Monika Skolimowska/dpa/dpa-bilder)

Ob in Hamburg, Frankfurt oder Düsseldorf: Der Kauf des eigenen Heims wird wieder teurer. Ist das schon das Ende einer Korrektur?

Wird der Kauf des eigenen Heims wieder teurer? Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) registriert jedenfalls eine Wende auf dem deutschen Immobilienmarkt. Die Preise für Eigentumswohnungen, Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser seien zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorquartal gestiegen, teilte das IfW mit.

"Die Trendwende auf dem Immobilienmarkt ist eingeläutet", sagte der IfW-Forscher Jonas Zdrzalek. Unsicherheit bei den Interessenten nimmt dem Wissenschaftler zufolge offensichtlich ab, der Ausblick sinkender Zinsen stabilisiere den Markt. Der Einbruch des Neubaugeschäfts verknappe zudem das Angebot und führe zu steigenden Preisen.

Im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im zweiten Quartal um 2,4 Prozent. Einfamilienhäuser kosten zwei Prozent mehr. Preise für Mehrfamilienhäuser legten um 4,4 Prozent zu. Im Vorquartal waren die Preise noch gefallen. Grundlage der Angaben ist der Immobilienpreisindex Greix, der Daten von 19 Städten und dem Rhein-Erft-Kreis bei Köln enthält. Unter anderem das IfW ist an Greix beteiligt. Grundlage für den Index sind Transaktionsdaten aus Notarverträgen.

Steigende Preise in Hamburg, sinkende in Köln

Unter Deutschlands sieben bevölkerungsreichsten Städten stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorquartal am stärksten in Hamburg (4,3 Prozent), Frankfurt (3,7 Prozent) und Düsseldorf (2,2 Prozent). In Stuttgart wurden die Wohnungen um 0,6 Prozent teurer. In Köln fielen die Preise um 0,4 Prozent. Für Berlin und München lagen keine aktuellen Daten vor. Außerhalb der Kategorie der sieben bevölkerungsreichsten Städte stiegen die Preise für Eigentumswohnungen deutlich in Münster - um 5,6 Prozent.

Das IfW hält es für möglich, dass eine Korrektur am Immobilienmarkt nach rund zwei Jahren endet. Unter einer Korrektur wird gewöhnlich eine Abwärtsbewegung beispielsweise eines Index verstanden, die überhöhte Werte berichtigt. Greix verbuchte in rund zwei Jahren einen Preisrückgang von rund 14 Prozent, teilte das IfW mit.

Anhaltender Aufwärtstrend nur unterbrochen?

Unter den bevölkerungsreichsten Städten sei die Korrektur am stärksten in Stuttgart ausgefallen, dort seien Preise um mehr als 20 Prozent eingebrochen. Am geringsten war demnach der Rückgang in Berlin. Dort fielen Wohnungspreise in der Spitze um mehr als zehn Prozent.

"Die Daten des Greix deuten darauf hin, dass der Immobiliensektor wieder an Dynamik gewinnt und der Markt sich nach volatilen Monaten für eine Richtung entschieden hat", sagte Zdrzalek. Der Einbruch sei kurz und heftig gewesen. Es wäre überraschend, wenn es nun im gleichen Tempo nach oben gehe. Bei der Korrektur kann es sich Zdrzalek zufolge um eine Unterbrechung eines lang anhaltenden Aufwärtstrends gehandelt haben.

Anstieg der Transaktionen

Aus dem Greix geht ebenfalls hervor, dass zwischen April und Juni wieder mehr Immobilien gekauft und verkauft worden sind als im zweiten Quartal des Vorjahres. Die Transaktionen lägen etwa zehn Prozent über dem Wert aus dem Vergleichszeitraum, sagte Zdrzalek der Deutschen Presse-Agentur. Eine Gesamtzahl nannte er nicht. Weil Transaktionen saisonalen Schwankungen unterliegen, vergleicht das IfW Jahreswerte. Die Geschäfte nehmen dem Wissenschaftler zufolge zum Jahresende zu.

Trotz des Anstiegs bewegt sich das Transaktionsgeschehen weiter auf einem eher geringen Niveau, heißt es vom IfW. Die Transaktionen liegen bei rund 60 Prozent des Durchschnitts von 2019 bis 2021. Bei Neubauten ist der Wert mit rund 35 Prozent noch geringer. Gründe für die Entwicklung nannten die Forscher in einem Kurzbericht nicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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