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Die Renten steigen deutlich: Doch freuen Sie sich nicht zu früh!


Freut euch nicht zu früh

  • Florian Schmidt
Ein Kommentar von Florian Schmidt

Aktualisiert am 30.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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Rentner in Berlin: Wohlhabender werden Deutschlands Senioren trotz Rentenerhöhung nicht. (Quelle: IMAGO/Dirk Sattler)

Die Renten steigen kräftig. Doch das ist für Deutschlands Rentner nur auf den ersten Blick eine gute Nachricht.

Auf diesen Stichtag dürften die rund 17,6 Millionen Rentner in Deutschland sehnsüchtig gewartet haben: Zum 1. Juli steigen ihre Bezüge um 5,86 Prozent im Osten und 4,39 Prozent im Westen.

Auf den ersten Blick ist das eine gute Nachricht. Ein Jahr früher als erwartet gleichen sich damit die Rentenzahlungen in Ost- und Westdeutschland an, mit der ungleichen Rentenhöhe ist nun Schluss. Endlich. Zudem dürften sich viele Betroffene freuen, weil das Renten-Plus größer ausfällt als gedacht: Zum Jahresbeginn standen lediglich 4,2 Prozent (Osten) und 3,5 Prozent (Westen) im Raum.

Auf den zweiten Blick aber dürfte vielen Beziehern schnell klar werden: Zu früh gefreut! Selbst diese Erhöhung reicht nicht. Sie ist nur ein – zugegeben recht großer – Tropfen auf den heißen Stein.

Denn die Inflation, die wegen Putins Überfall auf die Ukraine im vergangenen Jahr durch die Decke ging, liegt deutlich oberhalb dieser Zuwachsraten. Nachdem die Preise 2022 im Schnitt um 6,9 Prozent gestiegen waren, prognostizierten unlängst die Ökonomen vom Münchner Ifo-Institut eine Inflationsrate von 5,4 Prozent für dieses Jahr. Im Juni lag sie sogar noch bei 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Hoffnung auf das kommende Jahr

Das heißt: Deutschlands Rentner werden trotz der großen Rentenerhöhung ärmer. Auch wenn die Altersbezüge steigen, Rentner also nominal mehr Geld auf ihr Konto überwiesen bekommen – real werden sie sich davon weniger leisten können, ihre Kaufkraft sinkt. (Um wie viel genau erfahren Sie hier.)

Da hilft es wenig, wenn das Arbeitsministerium unter Hubertus Heil (SPD) bei Verkündung des Rentenplus unlängst von einer "Momentaufnahme" sprach und vorrechnete, dass die Preise seit 2012 um durchschnittlich 20 Prozent gestiegen sind, während die Renten im selben Zeitraum um 26 Prozent (Westen) und 40 Prozent (Osten) zugelegt haben.

Am Ende wird deshalb für viele trotz Rentenerhöhung nur eines helfen: Gürtel enger schnallen, auf das eine oder andere im Alltag verzichten – und darauf hoffen, dass die Teuerungsrate 2024 wie erhofft auf ein vertretbares Niveau sinkt, während gleichzeitig die Renten wegen hoher Tarifabschlüsse im laufenden Jahr noch einmal kräftig ansteigen.

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