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Zum journalistischen Leitbild von t-online.t-online-Warenkorb Massiver Preisrückgang bei beliebtem Gemüse

Die Inflation geht erneut zurück. Doch sorgt das für eine Entlastung bei den Verbrauchern?
Die Teuerung in Deutschland hat im zweiten Monat in Folge an Tempo verloren. Die Verbraucherpreise lagen im April um 2,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats – nach 2,2 Prozent im März, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Zahlen zur Inflation mitteilte. Doch wie wirkt sich das auf die Preise an der Kasse aus?
Um das herauszufinden, hat t-online einen Blick in die Supermarktregale geworfen und die Preisentwicklung im Vergleich zum Vormonat analysiert. Dafür notiert unsere Redaktion in regelmäßigen Abständen die Preise für ausgewählte Produkte im Rewe-Onlineshop und in Filialen der Supermarktkette.
Gemüse und Öl billiger
Im Vergleich zu den Erhebungen der vergangenen Monate, bei denen primär der Gang in die Gemüseabteilung die Kosten an der Supermarktkasse nach oben getrieben hat, verzeichneten die Gemüsepreise diesen Monat einen deutlichen Rückgang.
Besonders stark ist Paprika im Preis gefallen. Kostete der Paprika-Mix der Rewe Eigenmarke im Vormonat noch 3,69 Euro, lag der Preis bei dieser Erhebung bei 1,99 Euro. Ein Rückgang von 46 Prozent und der günstigste Preis für das beliebte Gemüse seit über einem Jahr.
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Auch der Preis für Eisbergsalat ist gesunken. Von 1,39 Euro im März auf 1,29 Euro in diesem Monat – immerhin 7 Prozent. Ferner hat sich Sonnenblumenöl um 8,3 Prozent und Krustenbrot um 5,6 Prozent verbilligt.
Den einzigen Preisanstieg, den t-online bei der aktuellen Erhebung feststellen konnte, war bei Bio-Rispentomaten. Diese verteuerten sich um 4,5 Prozent und lagen bei 2,29 Euro für 500 Gramm.
Rechnet man alle fehlenden Produkte und all jene, die zum Zeitpunkt der Erhebung im Angebot waren, heraus, kosteten die Produkte im t-online-Warenkorb Ende April 76,18 Euro. Bei der vorangegangenen Erhebung zahlte man für dieselben Waren noch 78,18 Euro. Damit ist der Warenkorb insgesamt um 2,5 Prozent günstiger geworden.
Energie verbilligte sich in der offiziellen Statistik
Interessant ist: Bei der offiziellen Erhebung des Statistischen Bundesamts waren vorwiegend Lebensmittel Preistreiber. Diese verteuerten sich um 2,8 Prozent – im Vergleich zum Vorjahresmonat jedoch wohlgemerkt. Deutlich billiger wurde im April derweil Energie: Sie kostete 5,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (März: -2,8 Prozent).
Ein Grund dafür sind fallende Weltmarktpreise für Rohöl. Diese haben ihre Ursache in dem von Trump losgetretenen Handelskrieg, der dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge die Weltwirtschaft belastet und damit die Nachfrage nach Öl dämpfen dürfte.
Zur Erhebung: Da der Supermarkt regelmäßig sein Sortiment ändert, Sonderangebote macht oder bestimmte Produkte zeitweise nicht erhältlich sind, können nicht bei jeder Erhebung des t-online-Warenkorbs alle Artikel verglichen werden. In der Gesamtsumme des Warenkorbs wurde dies mit einer entsprechenden Bereinigung berücksichtigt. Wie viel teurer das Leben tatsächlich wird, hängt letztlich ohnehin stark von den eigenen Konsumgewohnheiten ab.
- Eigene Recherchen in einem Rewe-Supermarkt in Berlin
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters