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Wirtschaftsweiser Martin Werding plädiert für Rente mit 69


Debatte um längere Lebensarbeitszeit
Wirtschaftsweiser plädiert für Rente mit 69

Von dpa, t-online
02.08.2025 - 10:43 UhrLesedauer: 2 Min.
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Martin Werding lehrt Wirtschaft an der Universität Bochum (Archivbild): Er tritt für eine radikale Rentenreform ein. (Quelle: IMAGO/imago)
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Im Rentenstreit erhält Wirtschaftsministerin Reiche Zuspruch aus der Forschung. Der Wirtschaftsweise Werding plädiert für ein Rentenalter von 69. Auch die Witwenrente stellt er zur Disposition.

Der Wirtschaftsweise Martin Werding unterstützt Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) in der Forderung nach einer längeren Lebensarbeitszeit. "Auch wenn es unpopulär ist – wir müssen länger arbeiten", sagte Werding der Zeitung "Rheinische Post". In den 1960er-Jahren hätten die Menschen im Schnitt zehn Jahre lang Rente bezogen, heute liege die Dauer bei 20 Jahren. Hinzu komme, dass nun die Babyboomer in Ruhestand gingen, die zugleich aber zu wenig Kinder bekommen hätten.

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Bundeswirtschaftsministerin Reiche hatte zuletzt für eine längere Lebensarbeitszeit plädiert und starken Widerspruch erfahren. So sprach Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) von einer "Scheindebatte". Viele erreichten aus gesundheitlichen Gründen bereits das jetzige Renteneintrittsalter nicht. "Für diese Menschen wäre das eine Rentenkürzung", sagte die SPD-Vorsitzende dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Ökonom Werding hielt nun dagegen. So steigt die Regelaltersgrenze in Deutschland bis 2031 auf 67 Jahre. "Danach darf nicht Schluss sein", betonte das Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

"Deutschland sollte das Rentenalter regelgebunden erhöhen – zwei Drittel der zusätzlichen Lebenszeit gehen in Arbeit und ein Drittel in den Ruhestand", schlug er vor. Das würde bedeuten, dass alle zehn Jahre die Regelaltersgrenze um sechs Monate steige. "Ab 2050 gäbe es dann die Rente mit 68 Jahren, ab 2070 mit 69 Jahren", rechnete Werding vor.

Auch Witwenrente fraglich

Werding forderte ferner höhere Abschläge, wenn jemand vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter Rente beziehen will. Die 3,6 Prozent Abschlag pro Jahr seien zu niedrig. "Versicherungsmathematisch korrekt wären Abschläge zwischen fünf und sieben Prozent", sagte Werding.

Auch die Witwenrente stellte Werding infrage. "Unter Anreizaspekten wäre es gut, wenn die Witwenrente wegfällt. Frauen können heute für sich selbst sorgen", sagte der Wissenschaftler. Allerdings bräuchten solche Reformen viel Vorlauf, damit die Menschen sich darauf einstellen können.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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