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Gerry Weber schließt alle Filialen in Deutschland


Insolventer Modehersteller
Gerry Weber schließt alle Filialen und verkauft Marke

Von dpa
Aktualisiert am 30.05.2025 - 15:53 UhrLesedauer: 2 Min.
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Video: Geschäfte von Gerry Weber waren fester Bestandteil deutscher Innenstädte. (Quelle: dpa)
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Der Modehersteller Gerry Weber steckt seit Jahren in einer wirtschaftlichen Schieflage. Jetzt zieht das Unternehmen aus Ostwestfalen einen Schlussstrich.

Der insolvente Modehersteller Gerry Weber schließt alle seine Geschäfte. Wie das Unternehmen in Halle (Westfalen) mitteilte, übernimmt die spanische Modefirma Victrix die deutsche Marke. Dem habe der vorläufige Gläubigerausschuss zugestimmt.

Den Angaben zufolge übernimmt das spanische Familienunternehmen die Marke Gerry Weber. Die noch gut 40 Shops und Outlets von Gerry Weber in Deutschland sowie weitere Shops in anderen Staaten sollen hingegen in den kommenden Monaten geschlossen werden. Der neue Markeneigentümer möchte die Gerry-Weber-Damenmode in Deutschland künftig über Handelspartner verkaufen, die auch andere Marken im Sortiment haben.

Mitte März dritte Insolvenz bei Gerry Weber angemeldet

Mitte März hatte das Unternehmen aus Ostwestfalen erneut Insolvenz angemeldet. Das damals erklärte Ziel war, das Unternehmen mit rund 230 in Deutschland Beschäftigten fortzuführen. Schon im März lief die Suche nach einem neuen Eigentümer.

Video | Insolvenz: Wann es passiert und was das bedeutet
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Quelle: t-online

Gerry Weber International war zuletzt – 2019 und 2023 – bereits zweimal saniert worden. Vor eineinhalb Jahren waren in Deutschland im Zuge der Insolvenz 122 der 171 eigenen Läden und Outlets geschlossen und etwa 450 Stellen gestrichen worden.

Gerry Weber war 1973, damals unter dem Namen Hatex KG, in Halle (Westfalen) gegründet worden. Das Modeunternehmen ist nach eigenen Angaben in mehr als 60 Ländern aktiv. In allen Gesellschaften des Konzerns im In- und Ausland sind demnach insgesamt rund 1.000 Menschen beschäftigt.

Neue Markenbesitzer aus Spanien setzen auf osteuropäischen Markt

Nun erfolgt die Vollbremsung und nur noch die Marke soll es künftig weiter geben. Die Spanier, deren Modemarke Punt Roma heißt, ziehen auch die Produktion an sich. Der Modehersteller Gerry Weber hingegen, der einst einem bekannten Tennisturnier in Halle (Westfalen) als Sponsor seinen Namen gab, verschwindet. Wie viel das Familienunternehmen aus Mataró bei Barcelona für die deutsche Damenmodemarke zahlt, ist nicht bekannt. Über die wirtschaftlichen Details der Vereinbarung sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es.

"Gerry Weber passt perfekt zu unserer Kernmarke Punt Roma", teilte das Management der Victrix-Gruppe mit. "Wir bauen damit unsere Position im gehobenen Mittelpreissegment aus, vor allem in Mittel- und Osteuropa, wo Gerry Weber eine hohe Bekanntheit hat." Durch die zügige Umstellung von Produktion und anderen Abläufen auf bestehende Victrix-Strukturen werde für den Handel und die Endkunden ein nahtloser Übergang sichergestellt.

Deutschlands Modebranche durchlebt schwierige Zeiten. Zuletzt meldeten bekannte Unternehmen wie die Kaufhauskette Galeria sowie die Modehändler Esprit und Sinn Insolvenz an. Den Firmen macht zu schaffen, dass viele Kunden angesichts der schwachen Konjunktur sparsamer sind. Zugleich sind die Kosten für Energie, Miete und Gehälter stark gestiegen. Schwierig ist die Situation vor allem im stationären Textil- und Modefachhandel, der während der Pandemie hohe Verluste erlitt. Anschließend nahm das Geschäft wieder Fahrt auf, an das vorherige Niveau konnte man aber bislang nicht anknüpfen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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