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Kirch-Geheimprojekt der Deutschen Bank aufgetaucht


Erneute Wende
Kirch-Geheimprojekt der Deutschen Bank aufgetaucht

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 20.12.2013Lesedauer: 2 Min.
Medienmogul Leo Kirch 2011 beim Prozess um die Pleite seines Konzerns. Im Hintergrund der Ex-Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer. Kirch starb noch im gleichen JahrVergrößern des BildesMedienmogul Leo Kirch 2011 beim Prozess um die Pleite seines Konzerns. Im Hintergrund der Ex-Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer. Kirch starb noch im gleichen Jahr (Quelle: Reuters-bilder)
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Der Streit zwischen den Erben des verstorbenen Medien-Unternehmers Leo Kirch und der Deutschen Bank nimmt derzeit täglich neue Wendungen. Zuletzt hatte es für die Kirch-Erben schlecht ausgesehen, denn ein Prozess in München deckte auf, dass der Medienkonzern schon 2001 insolvenzreif war und demnach nicht durch das berüchtigte Breuer-Interview 2002 in die Pleite getrieben wurde. Doch ganz so unschuldig scheint die Deutsche Bank auch nicht zu sein, wie ein Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) nun zeigt.

Demnach wurden interne Unterlagen bekannt, denen zufolge die Bank Anfang 2002 ein Geheimprojekt betrieb, um den Kirch-Konzern aufzuspalten. Als Codewort wählte die Bank den Namen des italienischen Rotweins "Barolo". Wie die "SZ" schreibt, hätte mit dem Verkauf des Formel-1- und Springer-Anteils von Kirch dessen angeschlagene Mediengruppe gerettet werden sollen. Die Bank hätte daran auch gut verdienen können.

Widerspruch in den Aussagen

Diese Informationen stünden jedoch im Widerspruch zu Äußerungen des früheren Deutsche-Bank-Chefs Rolf Breuer und des Geldinstituts, wonach sie nicht vorgehabt hätten, an der Zerschlagung zu verdienen. Breuer hatte im Februar 2002 in einem Fernseh-Interview gesagt, dass Kirch wohl von keiner Bank mehr Kredite bekommen würde. Das hatte den Niedergang des angeschlagenen Imperiums zumindest beschleunigt. Die Kirch-Erben behaupten sogar, es habe ihn ausgelöst und führen deshalb den Schadenersatzprozess fort, den Kirch noch zu Lebzeiten angestrengt hatte. Kirch starb 2011.

Eine "Barolo"-E-Mail aus London Anfang 2002, die laut Verteiler auch Breuer bekommen habe, gelte nun jedoch als "rauchender Colt", schreibt die Zeitung. Denn die dortige Investmentabteilung der Deutschen Bank habe in der Nachricht konkrete Pläne für den Verkauf bedeutender Teile des Kirch-Konzerns durch die Bank beschrieben. Breuer könnte deshalb eine Anklage wegen Prozessbetrugs drohen, dagegen werde der heutige Chef Jürgen Fitschen entlastet, der damals Chef des Firmenkundengeschäfts und des Investmentbankings war.

Kirch-Erben müssen zahlen

Das Oberlandesgericht (OLG) München hatte am Donnerstag in einer anderen Angelegenheit noch gegen die Kirch-Erben geurteilt. Sie müssen demnach bis zu acht Millionen Euro von der Kirch-Vermögensverwaltung an den Insolvenzverwalter des Kirch-Medienkonzerns zahlen. Dem Insolvenzverwalter stehe Geld zu, weil Kirch das Kapital seinem Medienkonzern trotz drohender Pleite entzogen habe.

Die ursprüngliche Summe beläuft sich demnach auf 4,3 Millionen Euro, könnte laut "FAZ" durch seitdem fällige Zinsen jedoch auf rund acht Millionen Euro gestiegen sein.

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