Norwegens Staatsfonds macht Milliardengewinn
Der staatliche Pensionsfonds Norwegens hat vergangenes Jahr einen Gewinn von rund 160 Milliarden Euro gemacht. Auch in Deutschland ist ein Ă€hnliches Modell geplant â allerdings in deutlich geringerem Umfang.
Norwegens staatlicher Pensionsfonds hat angesichts der guten Entwicklung an den AktienmÀrkten im vergangenen Jahr blendend verdient. Der Gewinn belaufe sich auf 1,58 Billionen Kronen (158 Milliarden Euro), teilte der Fonds am Donnerstag mit.
Das entspreche einer Rendite von 14,5 Prozent. Norwegens Zentralbankchef Ăystein Olsen nannte das Ergebnis "recht eintrĂ€glich". Die Notenbank verwaltet den Fonds.
Das ölreiche Norwegen legte den Fonds in den Neunzigerjahren auf, um die Wirtschaft gegen die schwankenden Ălpreise abzusichern und die Leistungen des norwegischen Sozialstaats zu finanzieren. Der Gesamtwert des Fonds erreichte demnach Ende des Jahres 12,34 Billionen Kronen.
Ampel will Kapitaldeckung der Rente
Auch Nachbarland Schweden hat einen Staatsfonds aufgelegt. Anders als in Norwegen speist er sich nicht zusĂ€tzlich aus den Einnahmen des ĂlgeschĂ€fts, sondern vollstĂ€ndig aus einem Teil der RentenbeitrĂ€ge. In Deutschland könnte ein solches Modell auch RealitĂ€t werden. Zumindest plant das die Ampelkoalition.
ZunĂ€chst sollen zehn Milliarden Euro in einen Fonds flieĂen, der breit gestreut anlegen soll. DarĂŒber hinaus soll es der Rentenversicherung ermöglicht werden, ihre Reserven am Kapitalmarkt anzulegen. Mehr zu den AmpelplĂ€nen fĂŒr die Rente lesen Sie hier.
Allerdings kritisieren Experten, dass zehn Milliarden Euro nicht ausreichten. RentenprĂ€sidentin Gundula RoĂbach sagte jĂŒngst im t-online-Interview: "Aktuell belaufen sich die Rentenausgaben der Rentenversicherung auf knapp 300 Milliarden Euro pro Jahr. Da können Sie sich ausrechnen, fĂŒr wie lange ein solcher Kapitalstock reichen wĂŒrde: Mit zehn Milliarden Euro können wir aktuell elf Tage unsere Renten auszahlen."
Ohnehin ist noch vieles unklar, etwa wie viele Milliarden die kommenden Jahre hineinflieĂen oder wer den Fonds verwalten soll. Auch in welche Titel das Kapital aus dem Fonds investiert wird, ist noch offen.
Drei Aktieninvestments brachten besonders viel
In Norwegens Staatsfonds waren derweil 2021 fast drei Viertel des Kapitals (72 Prozent) an globalen AktienmÀrkten angelegt, der Rest in Wertpapieren und Immobilien.
Die Aktien im Portfolio des Fonds stiegen den Angaben zufolge um 20,8 Prozent; vor allem in den USA und in den Branchen Energie, Finanzen und Technologien waren die Kursgewinne hoch.