t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenDie Anleger

Altersvorsorge: Zu wenig Geld im Alter – so retten Sie sich davor


Altersvorsorge für Frauen
So retten Sie jetzt Ihre Rente


Aktualisiert am 05.03.2023Lesedauer: 4 Min.
Meinung
Was ist eine Meinung?

Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Rentnerin spricht mit einer Finanzberaterin (Symbolbild): Es kann sinnvoll sein, das Erbe des Ehepartners auszuschlagen.Vergrößern des Bildes
Rentnerin spricht mit einer Finanzberaterin (Symbolbild): Im Ruhestand droht vielen Frauen eine böse Überraschung. (Quelle: ebstock/getty-images-bilder)

Nach 40 Jahren in Vollzeit 1.200 Euro und weniger Rente? Das ist für viele bittere Realität. Vor allem Frauen trifft es hart. Wie Sie jetzt Ihre Rente aufbessern.

Dass die Rente nicht sicher ist, dass private Altersvorsorge ein absolutes Muss ist – das wissen wir im Grunde alle. Doch anscheinend ist die Angst vor Altersarmut nicht groß genug. Oder warum gibt es immer noch viele Menschen, die der Erkenntnis keine Taten folgen lassen? Zumindest zeigen genau das Umfragen immer wieder.

Dabei sind die Zahlen wirklich erschreckend. Die durchschnittliche Rente in Deutschland reicht schon jetzt kaum noch zum Leben, vor allem nicht in einer Großstadt. Frauen bekommen gerade mal 807 Euro Rente. Und damit nur rund zwei Drittel von dem, was Männer durchschnittlich als Altersrente beziehen, nämlich 1.227 Euro.

Nun sind das natürlich Durchschnittswerte. Es gibt leider Menschen, die bekommen sehr viel weniger, und andere bekommen zum Glück sehr viel mehr. Ich hoffe, Sie gehören zu Letzteren!

Millionen Frauen kriegen weniger als 1.000 Euro

Noch erschreckender sind aber die Zahlen, die das Bundesarbeitsministerium jüngst auf eine Anfrage veröffentlicht hat. Rund 2,7 Millionen Frauen erhalten später nur eine Rente unter 1.000 Euro. Bei insgesamt 7,1 Millionen Vollzeit-Arbeitnehmerinnen entspricht das einem Anteil von rund 38 Prozent.

Auch nicht viel besser: Rund 3,8 Millionen vollzeitbeschäftigte Frauen, also 53 Prozent, erhalten demnach künftig weniger als 1.200 Euro Rente. Dafür müssten Arbeitnehmerinnen übrigens 40 Jahre lang einen Bruttomonatslohn von 3.413 Euro verdienen. Und um überhaupt auf eine Monatsrente von 1.000 Euro netto zu kommen, müssen Frauen wie Männer in Deutschland derzeit 40 Jahre lang durchgehend 2.844 Euro brutto im Monat verdienen.

t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
(Quelle: Michel Passin)

Die Börsenexpertin

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Zuletzt ist ihr jüngstes Buch "Warum wirklich jeder entspannt reich werden kann" erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Kein Wunder, dass es immer wieder heißt: Altersarmut ist weiblich. Das wird sicherlich in den kommenden Tagen auch wieder ein viel diskutiertes Thema sein. Am Dienstag (7. März) ist "Equal Pay Day". Wir werden darüber sprechen, dass Frauen immer noch durchschnittlich 18 Prozent weniger verdienen als Männer.

Das bereinigte "Gender Pay Gap" sieht zum Glück etwas besser aus. Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien verdienten im Schnitt sieben Prozent weniger pro Stunde als ihre männlichen Kollegen. Mehr zum Unterschied der beiden Lohnlücken lesen Sie hier.

Noch brutaler ist übrigens das "Gender Pension Gap", also die geschlechtsspezifische Rentenlücke. Frauen beziehen um 59,6 Prozent geringere eigene Alterssicherungseinkommen als Männer – also gesetzliche Rente, betriebliche und private Vorsorge.

Aktien als wichtiger Baustein der Altersvorsorge

Und vor allem bei der privaten Vorsorge haben wir eine Stellschraube, die wir dringend "drehen" sollten. Das gilt übrigens für Frauen wie für Männer. Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Aktien sind und bleiben ein wichtiger Baustein für den langfristigen Vermögensaufbau und damit die Altersvorsorge. Das Schlüsselwort ist "langfristig", über zehn und mehr Jahre liefern sie bei breiter Risikostreuung statistisch Renditen von durchschnittlich sechs und mehr Prozent pro Jahr.

Ich bin ein großer Fan von Fonds- und ETF-Sparplänen. Auch mein langfristiger Vermögensaufbau und damit meine Altersvorsorge laufen über ETFs. Sie können schon mit ganz kleinen Summen beginnen. Je mehr Sie allerdings investieren, desto besser. Die Rentenlücke der Deutschen liegt zwischen 500 und 1.500 Euro pro Monat, bei Männern sind es eher 500 Euro und bei Frauen eher 1.500 Euro. Rechnen Sie das mal auf ein Jahr, zehn oder gar 30 Jahre hoch. Diese Lücke gilt es zu schließen.

Die Anleger

Wissen, welche Geldanlage sich wirklich lohnt! Jetzt anmelden und keine aktuelle Anlageempfehlung verpassen. Datenschutzhinweis

Gute Rendite bei Fonds und ETFs

Fonds- und ETF-Sparpläne eignen sich dafür recht gut. Das zeigt die Statistik des Fondsverbands BVI sehr eindrucksvoll. Die Rendite ist zwar etwas geringer als bei der Einmalanlage, aber auch sie kann sich durchaus sehen lassen. Wenn Sie 20 Jahre lang Monat für Monat 100 Euro in einen global investierenden Aktienfonds gespart hätten, könnten Sie sich über eine Rendite von 5,9 Prozent pro Jahr freuen.

Aus 24.000 Euro, die sie angelegt hätten, wären dann zum Stichtag 31. Dezember 2022 stolze 45.192 Euro geworden. Das ist ein Durchschnittswert. Es gibt bessere und leider auch schlechtere Fonds. Deshalb würde ich auch immer auf einen ETF setzten, der den MSCI World nachbildet und der im oberen Drittel landen sollte. Nur, dass es ETFs so lange noch nicht gibt.

Anzeige
Zum Artikel passende Produkte
Foto Benjamin FeingoldAusgewählt von unserem Börsenexperten Benjamin Feingold
Für wen geeignet? Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet? Steigende Aktienkurse bei US-Substanzwertaktien
Risikoklasse: Mittel
Laufende Gebühren: 0,35 Prozent, sparplanfähig
Für wen geeignet? Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet? Steigende Kurse von ertragbringenden Wertpapieren mit positiven ökologischen und/oder sozialen Eigenschaften.
Risikoklasse: Mittel
Laufende Gebühren: 1,45 Prozent

Aber zurück zur Statistik: Noch besser wäre das Ergebnis über einen Anlagehorizont von 30 Jahren – Stichwort Zinseszinseffekt. Den gibt es nämlich auch bei Aktieninvestments. Eingezahlt hätten Sie 36.000 Euro. Die Rendite würde bei 6,1 Prozent pro Jahr liegen. Das Ergebnis: sensationelle 100.508 Euro. Nicht schlecht, oder?

Zum Glück entdecken immer mehr Deutsche die Aktie als Geldanlage. Die Aktionärszahlen sind im vergangenen Jahr um 830.000 auf 12,9 Millionen Menschen, die auf Aktien, Aktienfonds und Aktien-ETFs setzen, gestiegen. Es waren übrigens mehr Frauen als Männer, nämlich 482.000 Damen, die erstmals in Aktien investiert haben. Sie waren noch nicht dabei? Denken Sie doch mal darüber nach. Auf jeden Fall sollten Sie aber privat für das Alter vorsorgen, wie auch immer.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website