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Überschuldung: Verbraucher können Ursachen oft nicht beeinflussen


Verbraucher können Ursachen oft nicht beeinflussen

Von dpa
Aktualisiert am 17.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Arbeitslosigkeit ist nach wie vor ein weit verbreiteter Grund für finanzielle Probleme.Vergrößern des BildesArbeitslosigkeit ist nach wie vor ein weit verbreiteter Grund für finanzielle Probleme. (Quelle: Angelika Warmuth/dpa/dpa-tmn./dpa)
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Hamburg (dpa/tmn) - Wer in eine finanzielle Schieflage gerät, kann die Ursachen dafür oft nicht beeinflussen. Das zeigt der aktuelle Überschuldungsreport, den das Institut für Finanzdienstleistungen (iff) und die Stiftung Deutschland im Plus vorgestellt haben. Die häufigsten Gründe für Überschuldung sind demnach Arbeitslosigkeit oder Krankheit. Eine Überschuldung liegt vor, wenn Einkommen und Vermögen dauerhaft nicht mehr ausreichen, um die Rückstände auszugleichen.

Arbeitslosigkeit war demnach in fast 23 Prozent der Fälle der Grund für eine Beratung, gefolgt von Krankheit (rund 11 Prozent) und Scheidung oder Trennung (knapp 10 Prozent). Insgesamt waren damit im Berichtsjahr 2020 nahezu die Hälfte der Fälle (rund 45 Prozent) Ereignissen zuzurechnen, auf die Betroffenen nur eingeschränkten Einfluss haben.

Überschuldung in manchen Fällen vermeidbar

In fast 19 Prozent der Fälle hätte die Überschuldung vermieden werden können. Dazu zählen unter anderem Konsumverhalten (fast 9 Prozent), fehlende finanzielle Allgemeinbildung (etwa 4 Prozent), unwirtschaftliche Haushaltsführung (rund 3 Prozent) und Straffälligkeit (rund 2 Prozent).

Damit decken sich die Beobachtungen des iff-Überschuldungsreports mitZahlen des Statistischen Bundesamtes: Nach den aktuellen Daten der Wiesbadener Behörde nannten Betroffene 2020 Arbeitslosigkeit (19,7 Prozent) als häufigsten Grund für Überschuldung, gefolgt von Erkrankung, Sucht oder Unfall (16,5 Prozent).

Schuldenhöhe meist gering

Ein Trend der sich schon im vergangenen Schuldenreport gezeigt hat: Die Höhe der Schulden der Betroffenen ist oft vergleichsweise gering. Rund 38 Prozent der Beratenen haben Schulden in Höhe von weniger als 10 000 Euro. Bei weiteren rund 22 Prozent liegen die Schulden zwischen 10 0000 und 20 000 Euro. Etwa 20 Prozent haben Schulden in Höhe von mehr als 40 000 Euro.

Im Schnitt lag die Schuldenhöhe 2020 bei 15 858,57 Euro. Das zeigt: "Bereits eine kleinere Schuldenhöhe reicht aus, um überschuldet zu sein", so die Geschäftsführende Direktorin des iff, Sally Peters.

Corona-Krise könnte Situation verschärfen

Welche Folgen die Corona-Krise für die Situation der Überschuldeten hat, ist nach Angaben der Autoren der Studie derzeit noch nicht abschließend zu erkennen. "Es gibt aber schon Hinweise, dass die Pandemie die Probleme bei vielen verschärft hat", sagt Peters.

In der Regel dauere es eine Weile, bis die Probleme in den Schuldnerberatungen ankämen. Betroffene versuchten oft, die finanziellen Probleme erst allein beziehungsweise mit Unterstützung des direkten Umfelds zu bewältigen. "Bei vielen dürften die Reserven aber langsam zuneige gehen."

Laut Statistischem Bundesamt ist die Zahl der Menschen, die wegen finanzieller Schieflage die Hilfe von Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Anspruch genommen haben, 2020 leicht gestiegen. Demnach haben sich etwa 588 000 Privatpersonen an die Beratungsstellen gewandt. Das waren knapp 6000 mehr als ein Jahr zuvor.

Wer in finanzielle Schwierigkeiten gerät, sollte nicht zu lange warten, bevor er sich Hilfe sucht. "Es gibt nach wie vor Hemmungen, über das Thema zu reden", sagte Andrea Brinkmann, Vorständin der Stiftung Deutschland im Plus. Je eher die Probleme gelöst würden, desto besser sei es.

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