Neue Auswertung Kartenzahlung oft teurer als mit Bargeld

In der Corona-Krise zahlen viele Menschen statt mit Bargeld mit Girokarte – aus Hygienegründen. Eine neue Auswertung zeigt nun: Viele Menschen müssen für jede Kartenzahlung Gebühren abdrücken.
Die Corona-Krise hat den Trend zur Kartenzahlung beschleunigt – nach Angaben der Stiftung Warentest machen es dabei aber nicht alle Banken ihren Kunden leicht. Für rund ein Sechstel der getesteten Girokonten verlangen sie bei der bargeldlosen Bezahlung per Karte eine Gebühr, wie die Verbraucherexperten in der September-Ausgabe der Zeitschrift "Finanztest" berichten. Dabei werden bis zu 50 Cent pro Kartenzahlung fällig.
- Girokonto ohne Schufa-Eintrag: So gelingt's
- Münzen und Scheine: So viel Bargeld hortet jeder Deutsche zu Hause
- Wie funktioniert Paypal? Online-Bezahlung einfach erklärt
Insgesamt wird bei 55 von 294 getesteten Girokonten eine Gebühr für jede Bezahlung per Girocard erhoben. "Finanztest" untersuchte dafür Gehaltskonten bei 125 Banken in Deutschland. 20 Kontomodelle im Test sind demnach komplett gratis – vorausgesetzt, die Bankgeschäfte werden online erledigt.
So teuer sollte ein Girokonto maximal sein
Bei vielen Konten entfällt der monatliche Grundpreis, wenn regelmäßig ein Mindestbetrag an Gehalt, Rente, Arbeitslosengeld oder Bafög eingeht. Elf online geführte Kontomodelle sind sogar ohne einen Geldeingang kostenlos, neun davon gibt es bundesweit.
Für alle anderen Kontomodelle zahlt der Modellkunde den Testern zufolge Gebühren. "60 Euro im Jahr inklusive Girocard ist ein akzeptabler Preis für ein Girokonto", erklärte "Finanztest"-Expertin Heike Nicodemus. Wer mehr bezahle, solle über einen Wechsel nachdenken.
Auch Geldabheben am Automaten oder beleghafte Überweisungen könnten demnach hohe Kosten verursachen. Wer Geld an einem Automaten zieht, der nicht zum Pool der Kundenbank gehört, zahle bis zu sechs Euro.
- Nachrichtenagentur AFP