Negativzinsen: Diese Banken fordern besonders hohe Gebühren

Parken Banken Geld bei der EZB, müssen Sie dafür ein Verwahrentgelt zahlen. Diesen Zins geben viele an ihre Kunden weiter – einige allerdings schlagen sogar noch etwas auf die Gebühren drauf.

Sparer haben es zunehmend schwer: Ob auf Tagesgeld-, Giro- oder Verrechnungskonten – immer mehr Banken verlangen von ihren Kunden Geld, wenn sie mit ihrem Ersparten über einen bestimmten Betrag kommen. Einige Kreditinstitute fordern solche Negativzinsen gar ab dem ersten Euro oder langen besonders kräftig zu.

Welche Banken außergewöhnlich rigide Konditionen haben, hat das Online-Vergleichsportal Verivox für t-online ausgewertet. Demnach gibt es derzeit mindestens 430 Kreditinstitute, die von Privatkunden Negativzinsen verlangen. 20 Banken fordern dabei höhere Strafzinsen, als sie selbst bei der Europäischen Zentralbank (EZB) als Einlagezins zahlen müssen. Zehn Banken kassieren zudem Verwahrentgelte auf Tagesgeld ab dem ersten Euro.

Der Einlagezins liegt aktuell bei minus 0,5 Prozent. Das heißt: Parken die Banken ihre überschüssigen Kundenlagen bei der Notenbank, müssen sie 0,5 Prozent der Summe an die EZB als Gebühr überweisen. Die EZB will durch die Strafzinsen erreichen, dass die Finanzinstitute das Geld lieber in Form von Krediten an die Wirtschaft weiterreichen, um die Konjunktur anzuschieben und das Wirtschaftswachstum fördern. Mehr zu den Hintergründen von Negativzinsen lesen Sie hier.

Banken verlangen bis zu 1 Prozent Strafzinsen

"Die große Mehrheit der Banken orientiert sich bei der Höhe des Minuszinsen am negativen Einlagezins der Europäischen Zentralbank. Insgesamt 20 Kreditinstitute gehen aber noch über diesen EZB-Strafzins hinaus", sagt Verivox-Geschäftsführer Oliver Maier.

"Sie stellen zumindest einem Teil der Kundschaft Verwahrentgelte von 0,55 bis 1 Prozent in Rechnung. Mit solchen Abwehrkonditionen machen die Kreditinstitute die Schotten dicht und versuchen, den Zufluss weiterer Spargelder zu unterbinden."

Diese Banken fordern besonders hohe Negativzinsen

*Sofern in der Tabelle nicht anders angegeben, gelten die Freibeträge für Einlagen auf dem Tagesgeldkonto. Teilweise wird das Verwahrentgelt nur für Girokonten oder Verrechnungskonten ausgewiesen oder dort gelten abweichende Regelungen.

Diese Banken haben besonders niedrige Freibeträge

*Sofern in der Tabelle nicht anders angegeben, gelten die Freibeträge für Einlagen auf dem Tagesgeldkonto. Teilweise wird das Verwahrentgelt nur für Girokonten oder Verrechnungskonten ausgewiesen oder dort gelten abweichende Regelungen.