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Direktbanken im Vergleich: Girokonto, Tagesgeld und Depot


Onlinebanking
Für diese Kunden lohnt sich eine Direktbank


Aktualisiert am 08.05.2025 - 14:27 UhrLesedauer: 6 Min.
Direktbanken bieten viele Vorteile - vor allem für zeitlich oder mobil eingeschränkte KundenVergrößern des Bildes
Bankkundin am Computer: Direktbanken bieten alle Leistungen online an. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Viele Filialen schließen, Kunden nutzen vorwiegend Onlinebanking. Direktbanken nutzen das, um neue Kunden an sich zu binden. Für wen lohnt der Wechsel?

Die klassische Bankfiliale verliert an Anziehungskraft: Drei von vier Deutschen wickeln ihre Finanztransaktionen mittlerweile über das Onlinebanking ab. Und: Jeder dritte Onlinebanking-Kunde sucht eine Bank gar nicht mehr auf, zeigt eine Studie des Digitalverbandes Bitkom.

Kunden bis 64 Jahren wollen mehrheitlich auch nicht mehr für Filialen bezahlen, die sie kaum mehr nutzen. Immer mehr Menschen zieht es deshalb zu sogenannten Direktbanken im Netz mit kostenlosen Konten. Doch sind Onlinebanken am Ende wirklich günstiger? Und worauf müssen Sie als Kunde dafür verzichten? t-online klärt die wichtigsten Fragen.

Was ist eine Direktbank?

Direktbanken sind Kreditinstitute, die ihre Geschäfte online anbieten und keine eigenen Filialen betreiben. Aufträge können Sie als Kunde zwar auch per Post oder Telefon abgeben, der Fokus der Direktbanken aber liegt auf dem Onlinebanking. Deswegen werden Direktbanken auch Onlinebanken genannt. So erkennen Sie einen guten Anbieter für Ihr Girokonto.

Als ein Kunde einer Direktbank steht Ihnen ein Netz an Geldautomaten für Abhebungen zur Verfügung. Die Bank ING etwa wirbt damit, dass Kunden mit Girocard an 1.000 ING-Geldautomaten abheben können, mit der Visa-Debitkarte an rund 58.000 Automaten in Deutschland. Die Direktbank Comdirect kooperiert mit der Commerzbank, der Deutschen Bank, Postbank und Hyopvereinsbank (sog. Cash-Group). Mit der Visa-Debitkarte können Kunden mehrmals im Monat an nahezu allen Automaten kostenlos abheben.

Mit dem Aufstieg der Direktbanken haben sich auch Bankanbieter gegründet, die nur auf das Smartphone-Banking setzen. Hier werden alle Geschäfte über eine Smartphone-App ausgeführt, der Kundenkontakt läuft über Chat oder Mail. Telefonberatungen gibt es bei diesen Anbietern selten. Auch bei der Geldauszahlung setzen diese sogenannten Neobanken Limits – dafür sind sie meist günstiger als die Konkurrenz.

Was kosten Direktbanken?

Ein einfaches Girokonto bieten die meisten Direktbanken gratis an. Es zeichnet sich aber ein Trend ab, dass die Banken Zusatzleistungen wie Kreditkarten nicht mehr kostenlos zu ihren Girokonten dazugeben. Seit 2021 stellen große Banken wie die Comdirect oder die ING außerdem Bedingungen, damit das Konto kostenlos bleibt.

Dazu gehören unter anderem ein monatlicher Geldeingang, eine Mindestanzahl an Überweisungen oder auch Bezahlvorgänge mit Apple oder Google Pay. Auch Smartphone-Banken versuchen mit ähnlichen Bedingungen, Kunden zu motivieren, das Konto bei der Direktbank als sogenanntes Hauptkonto zu nutzen. Handybanken versprechen dafür meist Vergünstigungen, während immer mehr Direktbanken Geld verlangen, wenn die Bedingungen nicht erfüllt werden.

Egal, ob am Smartphone oder im Browser: Direktbanken sind günstiger als klassische Filialbanken. Im Gegensatz zu Volksbanken, Sparkassen oder großen Geldhäusern wie der Deutschen Bank müssen die Direktbanken keine Filialmiete oder Mitarbeiter vor Ort bezahlen. Die Smartphone-Banken verweisen zudem auf ihre Cloud-Systeme, die ebenfalls Kosten im Vergleich zum Kauf und Betrieb eigener Server sparen.

Was bieten Direktbanken an?

Die großen Direktbanken stehen in ihrem Angebot den Filialbanken nicht wesentlich nach. Wichtigster Unterschied: Der persönliche Kontakt zu einem Kundenberater in der Filiale um die Ecke fällt weg. Klassische Bankgeschäfte können Sie allerdings auch bei Direktbanken erledigen, zum Beispiel:

  • Kredite beantragen
  • Bausparverträge abschließen
  • Immobilien finanzieren
  • Tagesgeld- und Festgeldkonten eröffnen
  • Depots verwalten und dort Aktien und Fonds kaufen und verkaufen
  • Versicherungen abschließen

Bei vielen Direktbanken können Kunden in einer Banking-App ihr Girokonto, ihr Tagesgeldkonto und ihr Depot in einem verwalten. Anders als bei externen Wertpapier-Brokern können Sie per App Aktien oder ETFs kaufen und Sparpläne abschließen, ohne erst Guthaben dafür überweisen zu müssen.

Die Kosten für Ihr Depot und pro Order sind bei Direktbanken meist günstiger als bei Filialbanken. Konkurrenz den Direktbanken seit Kurzem jedoch sogenannte Neobroker, die mit sehr geringen Ordergebühren oder Order-Flatrates locken. Viele Direktbanken halten in diesem Wettbewerb mit günstigen Werbeangeboten für Neukunden dagegen – Bestandskunden profitieren von diesen Aktionen oft nicht.

Der Vorteil der Direktbanken beim Aktienhandel: Sie bieten bei ihren Brokern meist mehr Handelsplätze und mehr Wertpapiere als die meisten Neobroker.

Auch bei der Immobilienfinanzierung nutzen inzwischen viele Menschen die Angebote von Direktbanken. Diese bieten den Kreditnehmern zum Teil günstigere Konditionen als die Filialbank vor Ort an. Auch bei anderen Krediten haben Direktbanken einen Vorteil: Meist sind diese schneller als die Bank vor Ort. Zwischen dem Kreditantrag und der Auszahlung des Geldes liegen meist nur wenige Tage. Als Bedingung verlangen die Direktbanken oft, dass der Kreditnehmer auch ein Girokonto bei ihnen führt.

Smartphone-Banken beschränken sich am Anfang häufig auf das Girokonto. Wenn die Bank dann mehr Kunden gewinnt und größer wird, kommen meist ebenfalls Angebote wie Kredite oder Versicherungen dazu.

Testsiegel Direktbanken IngDiBa 2024
(Quelle: t-online.de)

ING DiBa ausgezeichnet

Die ING DiBa AG gehört zu Deutschlands besten Finanzdienstleistern 2024.

Die Leserinnen und Leser des Nachrichtenportals t-online und eine Expertenjury haben die Bank zur beliebtesten DIREKTBANK gewählt.
Hierfür wurden über 520.000 Gesamtstimmen von 62.000 Teilnehmern ausgewertet, die an der Online-Abstimmung vom 13. Mai bis 14. Juli 2024 teilgenommen haben. Zur Wahl standen bundesweit aktive Banken, Direktbanken, Versicherer oder ETF-Anbieter in zehn Kategorien.

Alle Sieger vom Deutschen Publikumspreis Finanzen 2024 finden Sie hier.

Vergleich der größten Direktbanken

In Deutschland haben Sie eine breite Auswahl an Direktbanken – und es kommen stetig neue hinzu. Neben zahlreichen kleineren Anbietern gibt es jedoch mehrere große:

  • Comdirect (Girokonto "Aktiv")
  • Consorsbank (Girokonto "Essential")
  • DKB
  • ING
  • C24 (Girokonto "Smart")

Kostenloses Girokonto

Erst einmal die gute Nachricht: Bei allen der genannten Direktbanken ist das Girokonto kostenlos. Aber: Nicht bei allen ist das Gratis-Konto auch bedingungslos. Mittlerweile knüpfen die Comdirect, die ING, die Consorsbank und die DKB ihr kostenloses Modell an Gegenleistungen, wie etwa ein monatlicher Geldeingang in einer gewissen Höhe oder eine bestimmte Anzahl an Transaktionen. Kurz gesagt: Dieses Konto müssen Sie regelmäßig nutzen, damit es kostenlos bleibt. Als Zweitkonto können hier Gebühren anfallen. Lediglich C24 knüpft das Girokonto nicht an solche Bedingungen.

Dispozins

Alle Banken bieten die Möglichkeit an, das Konto etwas zu überziehen. Aber dafür werden Zinsen fällig, die sich immer wieder ändern können. Stand Mai 2025 verlangen die Banken die folgenden Dispozinsen.

  • C24: 7,49 bis 11,49 Prozent, je nach Bonität
  • ING: 10,14 Prozent
  • Consorsbank: 9,65 Prozent
  • Comdirect: 9,15 Prozent
  • DKB: 8,68 Prozent, wenn mindestens 700 Euro pro Monat eingehen; sonst 9,28 Prozent.

Dienstleistungen

Die großen Direktbanken wie die ING, die DKB und die Comdirect bieten alle Dienstleistungen an, die Sie auch von Ihrer klassischen Filialbank gewohnt sind. Tages- und Festgeldkonten, Baufinanzierungen, Depot und Versicherungen können Sie hier aus einer Hand wählen. Auch die Consorsbank bietet bis auf Versicherungen alle gängigen Bankdienstleistungen an.

Das C24-Konto ist stark auf Smartphone-Nutzer ausgerichtet: Wenn Sie mit Karte bezahlen, bekommen Sie 0,05 Prozent Ihres Einkaufswerts gutgeschrieben ("Cashback"). Sie können darüber hinaus bis zu vier Unterkonten einrichten und so Ihr Erspartes etwa nach Verwendungszweck aufteilen. Ein Depot zum Konto gibt es nicht, jedoch ein Tages- und Festgeldkonto. Girokontokonto-Guthaben bis 50.000 Euro wird mit einem Prozent verzinst.

Broker und Kosten

Alle der vorgestellten Direktbanken außer der C24 bieten ein integriertes Depot an. Die Kosten unterscheiden sich dabei allerdings: Eine Auswahl an Sparplänen ist bei allen Banken umsonst. Teurer wird es, wenn Sie nicht in Sparpläne investieren möchten.

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So verlangt etwa Comdirect Ordergebühren von 3,90 Euro plus 0,25 Prozent vom Kurswert als Provision. Bei der ING betragen die Ordergebühren 4,90 Euro zuzüglich 0,25 Prozent Orderprovision. Hinzu kommen noch Handelsplatzgebühren. Auch bei Verkäufen nehmen die Banken Ordergebühren.

Günstige Alternativen bieten Neobroker wie Scalable, Trade Republic oder Smartbroker. Hier sind die Order entweder kostenlos oder die Gebühren liegen unter einem Euro. Teilweise gibt es zu den günstigen Konditionen jedoch ein kleineres Angebot an ETFs und Aktien zum Handeln, meist ist ein Handelsplatz festgelegt. Mehr zu den Neobrokern erfahren Sie hier.

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Lohnt sich eine Direktbank für mich?

Das kommt auf Ihre Wünsche an. Wenn Sie auf der Suche nach einem kostengünstigen Konto sind und ohnehin Ihre Bankgeschäfte bevorzugt online abschließen, bietet sich eine Direktbank für Sie an. Bevorzugen Sie aber einen persönlichen Ansprechpartner in einer Filiale, werden Sie vermutlich bei einer klassischen Bank glücklicher.

Die Sorge, dass Direktbanken nicht dieselben Leistungen erbringen könnten, ist mittlerweile nicht mehr berechtigt. Die großen Direktbanken bieten alles an, was Ihnen die Filialbank um die Ecke ebenfalls verkaufen könnte – außer dem direkten Draht zu einem Berater vor Ort und einem Bankschalter. Allerdings sind längst nicht mehr alle Direktbanken noch so günstig wie vor wenigen Jahren: Viele rücken von den bedingungslosen Kontomodellen ab und knüpfen ihre Gratis-Konten an Bedingungen wie einen regelmäßigen Geldeingang.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Bitkom: Studie "Digital Finance 2020"
  • Finanztip: Direktbank
  • Verivox: Direktbank
  • DKB: Offizielle Seite
  • Finanzcheck: Direktbanken
  • Finanztip: Depotvergleich
  • Consorsbank: Offizielle Website
  • ING: Offizielle Website
  • N26: Offizielle Website
  • Comdirect: Offizielle Website

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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