Tagesgeld mit Girokonto: Mit diesen zwei Möglichkeiten gelingt’s

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Geldabheben vom Tagesgeldkonto: Geht das?

Jeden Tag beantwortet die t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute geht es um die Kombination aus Girokonto und Tagesgeld.

Eine häufige Frage von t-online-Lesern ist die nach einer sicheren Geldanlage, die vor Inflation schützt. Die Steigerung des allgemeinen Preisniveaus bewirkt nämlich, dass Geld, das zinslos nur auf dem Girokonto liegt, weniger wert wird – weil man sich für den gleichen Betrag im Laufe der Zeit weniger kaufen kann.

Gute und sichere Alternativen für die Geldanlage sind Tagesgeld, Festgeld, Geldmarktfonds und spezielle Anleihefonds. Lesen Sie hier mehr dazu. Tagesgeld ist von all diesen Anlageformen wohl die beliebteste. Geld parkt dabei auf einem separaten Konto, das ähnlich wie das Girokonto eine IBAN besitzt und auf das Sie täglich zugreifen können.

Dauerhaft gute Tagesgeldzinsen gibt es laut dem Geldratgeber "Finanztip" bei der niederländischen Ayvens Bank (2 Prozent pro Jahr) oder der schwedischen Resurs Bank (1,85 Prozent pro Jahr). Die Zinsen liegen nur knapp unter der Inflationsrate von 2,1 Prozent im Mai. Ein t-online Leser wollte nun wissen: "Kann ich bei diesen Banken auch ein Girokonto mit Debitkarte zum weltweiten Abheben am Geldautomaten bekommen?"

Die Antwort lautet: Nein, das ist nicht möglich. Denn die genannten Banken haben sich auf das Einlagengeschäft von Kunden spezialisiert, sammeln also Geld (auch im Ausland) ein und setzen dieses gezielt ein.

• Die Ayvens Bank zum Beispiel verwendet die Kundeneinlagen, um den Fuhrpark ihrer Muttergesellschaft Ayvens zu finanzieren – also Autos zu kaufen, die anschließend über Leasingverträge an Privatpersonen oder Unternehmen vermietet werden.
• Die Resurs Bank nutzt die Einlagen ihrer Kunden, um Ratenkäufe, Kreditkarten und Konsumentenkredite zu finanzieren – vergibt also kleinere Kredite für Privatpersonen, etwa beim Einkauf im Onlineshop oder im Elektronikmarkt vor Ort.

Allgemein lässt sich sagen, dass Banken, die gute Tages- und Festgeldzinsen anbieten, häufig nicht das Ziel haben, ein vollständiges Girokonto mit den dazugehörenden Dienstleistungen anzubieten. Sondern sie konzentrieren sich bewusst auf Kernbereiche, um Kosten zu sparen und ihr Geschäftsmodell effizient zu finanzieren.

Gute Zinsen auf dem Girokonto: Geht das gar nicht?

Wer auf der Suche nach einer guten Kombination von Girokonto und Sparzinsen ist, hat zwei andere Möglichkeiten.

Einmal bieten auch etablierte Banken in Deutschland immer wieder gute Zinsen auf ihr angebundenes Tagesgeldkonto. So bekommen etwa Bestandskunden der Comdirect aktuell 2 Prozent Zinsen für sechs Monate auf Guthaben, das sie bis 20. Juli von einer anderen Bank zur Comdirect überweisen.

Das Ziel ist, neue Einlagen anzuwerben, mit denen die Bank arbeitet, also etwa Kredite vergeben kann. Auch Neukunden finden bei etablierten Banken immer wieder zeitlich begrenzte Angebote für Tagesgeld. So bietet erneut die Comdirect derzeit 3 Prozent Zinsen für sechs Monate auf Tagesgeld für alle, die ein Girokonto eröffnen. Die ING verspricht 2,5 Prozent für sechs Monate.

Zum anderen bieten immer mehr Unternehmen Bankdienstleistungen an, deren Kerngeschäft bis dato ein anderes war. So traten beispielsweise Trade Republic und Scalable Capital beide ursprünglich mit Wertpapierdepots an. Diese sind nötig, um Aktien und Fonds zu handeln. Trade Republic hat die Vollbanklizenz bereits seit Ende 2023, Scalable Capital hat Ende 2024 den Antrag dafür gestellt.

Die Folge: Wo ursprünglich nur Aktien und Fondsanteile lagerten, gibt es Zinsen auf Sparguthaben, die meist sogar etwas besser sind als Tagesgeldzinsen. Was dahintersteckt, lesen Sie hier. Bei Trade Republic gibt es mittlerweile auch ein Girokonto mit entsprechender Debitkarte, mit der sich weltweit an fast allen Automaten Geld ziehen lässt.

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Wettbewerb steigt

Bankenexperten gehen davon aus, dass der Wettbewerb um Kunden künftig zunimmt. Derzeit planen zwei weitere ausländische Institute, die spanische BBVA und die amerikanische JP Morgan Chase, ihren Markteintritt in Deutschland; die BBVA mit einem Startangebot von 3 Prozent Zinsen auf Girokonto-Guthaben für zwölf Monate. Gute Zinsangebote als Mittel zur Kundengewinnung könnten einem bald öfter begegnen.