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Deutschland: Anbieter erhöhen Strompreise, obwohl die Kosten sinken


"Seit Monaten Rekordpreise"
Anbieter erhöhen Strompreise, obwohl die Kosten sinken

Von dpa
Aktualisiert am 16.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Stromzähler mit Geld: Auch 2020 sollen die Strompreise in Deutschland wieder ansteigen.Vergrößern des BildesStromzähler mit Geld: Auch 2020 sollen die Strompreise in Deutschland wieder ansteigen. (Quelle: Joko/imago-images-bilder)
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Viele Haushalte haben in diesen Tagen Post von ihren Stromlieferanten bekommen. Es sind keine guten Nachrichten. Verbraucherschützer kritisieren den Anstieg der Strompreise.

Auf Stromkunden in Deutschland kommt eine Welle an Preiserhöhungen zu. Nach Angaben der Vergleichsportale Verivox und Check24 haben bereits rund 170 Versorger angekündigt, die Preise für private Verbraucher zum 1. Januar anzuheben. Laut Verivox wollen bislang 177 örtliche Stromversorger ihre Preise um durchschnittlich 5,4 Prozent erhöhen.

Fast 70 Euro mehr pro Jahr

Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden müsse in den von den Strompreiserhöhungen betroffenen Regionen mit Mehrkosten von durchschnittlich 67 Euro pro Jahr rechnen. "Die Bundesregierung hat zwar erklärt, die Haushalte bei den Strompreisen entlasten zu wollen, doch davon ist bisher noch nichts angekommen", sagte Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox.

Das Portal Check24, das 171 angekündigte und seit August vorgenommene Preiserhöhungen zählt, ermittelte einen durchschnittlichen Anstieg von 5,3 Prozent. Preissenkungen habe bisher kein Stromanbieter vorgenommen oder angekündigt. "Verbraucher zahlen schon seit Monaten Rekordpreise für Strom", sagte Lasse Schmid, Geschäftsführer Energie bei Check24. "Daran wird sich auch 2020 nichts ändern." Für einen Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden hat Check24 ein durchschnittliches Plus von 82 Euro errechnet.

Auch Netzgebühren und Umlagen schuld?

Die Portale erwarten, dass zahlreiche weitere Stromanbieter in den kommenden Tagen Preiserhöhungen zum 1. Januar ankündigen werden. Die Frist dazu laufe nächsten Mittwoch (20. November) ab. Zuletzt hatte es im ersten Quartal 2019 viele Erhöhungen gegeben. Als Grund für die Strompreisanhebungen hätten die Versorger gestiegene Umlagen und Netzgebühren angegeben.

Die EEG-Umlage, über die der Ausbau der erneuerbaren Energien finanziert wird, steigt zum Jahreswechsel um rund fünf Prozent auf 6,756 Cent je Kilowattstunde. Sie macht rund 22 Prozent des gesamten Strompreises aus. Auch die Gebühren für die Stromnetze, auf die ein weiteres knappes Viertel des Gesamtpreises entfällt, steigen, allerdings regional unterschiedlich. Die Mehrheit der Netzbetreiber in Deutschland hat Verivox zufolge Erhöhungen von rund sechs Prozent angekündigt.

Gesunkene Preise wurden nicht an Verbraucher weitergegeben

Laut Check24 kaufen die Versorger die Energie an der Strombörse im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent günstiger ein, die gesunkenen Preise würden bislang aber nicht an die Verbraucher weitergegeben. Verbraucherschützer sehen die Stromanbieter in der Pflicht, für Preisstabilität zu sorgen. "Steigende Strompreise sind jetzt mit Blick auf den Klimaschutz ein völlig falsches Signal", sagte der Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW, Udo Sieverding, auf dpa-Anfrage. Die Versorger könnten "mit den Spielräumen ihrer Beschaffungsstrategien Preisveränderungen durchaus so lange aufschieben, bis das Klimapaket greift".


Die Absichtserklärungen im Klimapaket der Bundesregierung müssten "zügig in Maßnahmen münden, die sauberen Strom günstiger machen und fossile Energien teurer", forderte Sieverding. "Es ist Zeit für ein belastbares Versprechen, dass die Strompreise für Verbraucher nicht mehr weiter steigen." Der Entwurf von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) für das Kohleausstiegsgesetz sieht einen Ausgleich für ausstiegsbedingte Preiserhöhungen beim Strom vor. Unter anderem ist ein Zuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten vorgesehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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