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Führungskräfte: So lenken Sie jeden Chef


Beruf & Karriere
So lenken Sie jeden Chef

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Aktualisiert am 08.07.2011Lesedauer: 3 Min.
Den Chef lenken - das kann funktionieren.Vergrößern des BildesDen Chef lenken - das kann funktionieren. (Quelle: imago)
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„Was der Chef sagt, wird gemacht!“ - so funktionieren Unternehmen heute nicht mehr. Wer aber als Mitarbeiter Einfluss auf Projekte oder Entscheidungen nehmen will, muss wissen, wie er den Vorgesetzten auf seine Linie bringt. "Cheffing" wird es auf Neudeutsch genannt, wenn der Angestellte den Manager führt. Wir verraten, wie das klappt.

Bloß keine plumpe Manipulation

Generell gilt: "Cheffing", oft auch als "Führung von unten" bezeichnet, hat mit simpler Manipulation, Streberei oder maßlosem Ehrgeiz nichts zu tun. Stattdessen ist vor allem Menschenkenntnis gefragt. "Wichtigster Punkt ist, sich erst einmal klar zu machen: Was ist mein Chef überhaupt für ein Mensch? Wie tickt der, was für Bedürfnisse, Ziele, Stärken und Schwächen hat er? - Einfach um zu realisieren, mit wem man es eigentlich zu tun hat", erklärte Führungskräfte-Trainer und Organisationsberater Jürgen Spincke aus Hamburg gegenüber der Online-Ausgabe der "Financial Times Deutschland", ftd.de.

Machtkämpfe vermeiden

In einem sind Experten sich einig: Niemand sollte versuchen, die Führungskraft ändern zu wollen. Eher geht es darum, den Chef mit all seinen Schwächen zu akzeptieren, wie er ist - auch wenn es schwerfällt. Heftige Diskussionen und langwieriges Argumentieren helfen da wenig. „Vor allem männliche Chefs denken bei Widerspruch schnell: 'Was fällt dem ein? Dem zeig ich’s aber!' In einem Wort: Machtkampf. Und den kann man als Arbeitnehmer nur verlieren", sagte die Managementtrainerin Dr. Cornelia Topf im Gespräch mit "rp-online.de".

Zustimmung signalisieren

Weiter kommen Mitarbeiter, die den Chef erst einmal bestätigen, ihm zustimmen - um von dieser positiven Basis aus die Dinge in die gewünschte Richtung zu lenken, im Sinne von "Das ist eine gute Idee. Vielleicht könnten wir außerdem..." Wer den Vorgesetzten hingegen direkt zurückweist - nach dem Motto "Was Sie wollen, das geht gar nicht!" - darf sich nicht wundern, wenn der sich wenig kooperativ zeigt.

Selbst bei guten Argumenten ist es ausgesprochen unklug, der Führungskraft die eigene Ansicht aufdrücken zu wollen. Denn Druck erzeuge Gegendruck, betonen Psychologen - und führe zu nichts außer einem schlechtem Arbeitsklima. Wer Einfluss auf den Chef nehmen will, sollte eher herausfinden, was der wirklich will - und was hinter seinen Wünschen steckt.

Fragen statt schimpfen

Zugegeben: Besonders wenn der Vorgesetzte Kritik übt, fällt es vielen schwer, gelassen zu bleiben. Doch auch in dem Fall gilt die Regel: Lösungen anbieten statt schimpfen. Eine passende Reaktion auf eine Abfuhr vom Chef wäre etwa der Satz: "Das habe ich verstanden und werde mich sofort darum kümmern." Und wenn der Abteilungsleiter seine Mitarbeiter mit Aufgaben nur so zudeckt? Die Lösung ist ganz einfach: fragen - und zwar, welche Arbeiten denn nicht sofort erledigt werden müssen.

Überhaupt sind intelligente Fragen der Schlüssel zum Erfolg. Damit signalisierten Mitarbeiter ihre professionelle Einstellung und dass sie in größeren Zusammenhängen denken, betont der US-Jobblog Carreer Rocketeer. Solche Fragen könnten demnach lauten: "Wie lautet die Deadline für das Projekt?" oder "Bekommen wir ein Problem mit dem Budget?"

Entscheidungsunfreudige Chefs unterstützen

Mit einem derart gut aufgebauten Draht zum Chef ist es einfacher, aktiv an der Entwicklung in der Firma oder der Abteilung mitzuwirken. Beschäftigte können es dann ruhig wagen, dem Arbeitgeber oder Vorgesetzten eigene Ideen vorzustellen oder beispielsweise Chefs, die Entscheidungen endlos hinauszögern, Lösungen für ein Projekt vorzuschlagen, das sonst zu kippen droht.

Den Vorgesetzten in die Pflicht zu nehmen, sei durchaus kein Buch mit sieben Siegeln, meint auch Managementtrainer Heinz-Jürgen Herzlieb aus Niedernberg im Karriere-Journal des Jobportals "monster.de". Geschickt sei, der Führungskraft zu helfen, sich gut zu positionieren und erfolgreich zu sein. Und den besten Zugriff auf den Chef ermögliche das Mitarbeitergespräch. Die Einstellung "Das bringt doch eh nichts" zieht für Herzlieb nicht. Der Mitarbeiter müsse "eine aktive Rolle einnehmen und Wichtiges einfordern", davon ist der Autor des Buchs "Cheffing. Führen von unten" überzeugt.

Bei autoritären Führungskräften hilft Durchhaltevermögen

Sein Tipp gerade für autoritäre Vorgesetzte lautet schlicht: Durchhaltevermögen. Wolle ein Chef dieser Art etwa seinen Controller abblitzen lassen, der völlig überlastet um zusätzliches Personal bittet, empfiehlt Herzlieb, nicht locker zu lassen. Sondern der Führungskraft schriftlich zu erklären, welche Konsequenzen der Personalmangel für die Durchführung wichtiger Projekte hätte.

Doch Vorsicht, nicht über das Ziel hinausschießen: Die Experten von "karriere.at" warnen vor Schleimerei, Tricksereien oder allzu offensichtlichen Anbiederungsversuchen. Denn der Chef würde das durchschauen - und die Konsequenzen hätte wiederum der Mitarbeiter zu tragen.

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