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Kommunikation: So entlarven Sie Lügner im Job


Beruf & Karriere
So entlarven Sie Lügner im Job

afp, t-online, dpa-tmn, dpa-tmn, AFP, t-online.de

Aktualisiert am 08.08.2012Lesedauer: 3 Min.
Gestik und Mimik überführen Schwindler im Beruf schnellVergrößern des BildesGestik und Mimik überführen Schwindler im Beruf schnell (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Im Job wird manches Mal geschwindelt - etwa weil eine Ausrede für den verpassten Abgabetermin her muss oder schlechte Unternehmenszahlen Geschäftspartnern passabel präsentiert werden sollen. Die Grenzen zwischen geflunkerten Halbwahrheiten und knallharten Lügen sind oft fließend. Doch wer lässt sich schon gerne an der Nase herumführen? Wir erläutern Ihnen, wie sich Lügner am Arbeitsplatz ganz schnell selbst entlarven - selbst in den Chefetagen.

Lange Nase - Lügnernase?

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass ein Mitarbeiter sich im Gespräch besonders häufig an die Nase fasst? Dann aufgepasst - denn das kann laut Körpersprache-Expertin Monika Matschnig ein Zeichen dafür sein, dass Sie angelogen werden. Kinder zum Beispiel hielten die Hand vor den Mund, als wollten sie die Lüge nachträglich verhindern, erklärt Matschnig in ihrem Buch "30 Minuten Körpersprache verstehen". "Mit dem Erwachsenwerden gewöhnen wir uns diese Geste natürlich ab - ein unbewusster Reflex bleibt uns allerdings erhalten."

Verräterische Gesten entlarven

Eindeutig verräterische Gesten gibt es laut Matschnig so einige. Stimmt ein Kollege Ihnen etwa verbal zu, macht aber zugleich eine wegwerfende Bewegung, dann kann das heißen: Ich bin damit nicht einverstanden. "Das kann sich darin äußern, dass er ein Staubkorn von seiner Kleidung schnipst, einen Stift oder einen anderen Gegenstand weglegt oder sich mit der Hand über den Mund fährt", erläutert die Fachfrau.

Unsicherheit leicht erkannt

Der Körper verrät auch, ob Sie darauf zählen können, was ein Kollege oder Geschäftspartner sagt. "Jemand, der nicht still stehen kann, ständig von einem Bein aufs andere steigt, hat keinen festen Standpunkt. Diese Person ist nicht sehr selbstsicher und steht nicht zu ihrer Meinung oder ändert diese oft", erklärt Matschnig. So erkennen Sie beispielsweise, ob Ihr Abteilungsleiter eine Entscheidung gerade wirklich mitträgt oder eigentlich etwas ganz anderes denkt.

Immer auf die Augen achten

Ebenso verräterisch ist die Mimik eines Menschen. Laut Matschnig gibt es gleich mehrere Signale, die darauf hinweisen, dass das Gegenüber nicht die Wahrheit sagt. Auffällig häufiges Zwinkern oder vielfaches Schließen der Augen können ein Hinweis auf eine Lüge sein. Meidet ein Mitarbeiter den Blickkontakt zu den andere Teammitgliedern, dann kann er ihnen buchstäblich nicht in die Augen schauen.

Lügner unter den Bossen

Gelogen wird im Übrigen auch in den Chefetagen - etwa wenn Unternehmenszahlen nicht gerade rosig ausfallen und in geschönter Form vorgelegt werden. Doch auch die Schwindler unter den Bossen können schnell auffliegen. Wissenschaftler der Elite-Universität Stanford haben bestimmte Muster aufgespürt, mit denen Chefs, die nicht bei der Wahrheit bleiben, entlarvt werden können.

"Wir" statt "ich"

Führungskräfte in Telefonunternehmen etwa benutzen der Studie zufolge bei der Vorlage ihrer Quartalszahlen sehr oft das Wort "Wir" statt "Ich", wenn sie unwahre oder ungenaue Angaben zum Abschneiden des Unternehmens machen. Auf diese Weise entledigten sich die Chefs ein Stück weit der persönlichen Verantwortung für das Vorgetragene, argumentieren die Forscher.

Bei Lehman Brothers war vieles "großartig", "stark" und "unglaublich"

Ein weiteres Zeichen für unwahre Äußerungen sei, wenn Unternehmensverantwortliche bei der Vorlage der Zahlen sehr viele emotionsgeladene Wörter verwendeten. Als Beispiel nannten die Wissenschaftler die Präsentation der Zahlen der Investmentbank Lehman Brothers im Jahre 2008, wenige Monate vor deren kompletten Zusammenbruch.

Lehman-Finanzvorstand Erin Callan habe damals 14 Mal das Wort "großartig", 24 Mal das Wort "stark" und acht Mal das Wort "unglaublich" verwendet. Besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit falscher Angaben der Studie zufolge, wenn die emotional gefärbten Wörter kaum von tatsächlichen starken Zahlen begleitet seien. Das war etwa bei Lehman der Fall.

Allgemeinplätze ein Hinweis auf zweifelhafte Aussagen

Auch die Verwendung von Allgemeinplätzen wie "Jeder von uns weiß" ist demnach ein Zeichen, dass die folgenden Aussagen zweifelhaft sind. Für ihre Forschungsarbeit werteten Larcker und Zakolyukina vor allem die Mitschriften von knapp 30.000 Telefonkonferenzen von Unternehmen in den Jahren 2003 bis 2007 aus.

Monika Matschnigs Ratgeber "30 Minuten Körpersprache verstehen" ist im Gabal-Verlag erschienen und kostet rund neun Euro.

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