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600 Arbeitsplätze weg: Bertelsmann schließt Großdruckerei – nach 74 Jahren


600 Arbeitsplätze weg
Nach 74 Jahren – Bertelsmann schließt Großdruckerei

Von dpa
Aktualisiert am 26.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Druckmaschine im Betrieb (Symbolbild): In Nürnberg bleiben die Maschinen der Bertelsmann-Druckerei nun für immer still.Vergrößern des BildesDruckmaschine im Betrieb (Symbolbild): In Nürnberg bleiben die Maschinen der Bertelsmann-Druckerei nun für immer still. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)
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Bertelsmann gibt auf: Nach über 70 Jahren schließt die Großdruckerei in Nürnberg – hier entstanden einst unzählige Kataloge, von Quelle bis Ikea. Nun ist alles Geschichte.

Quelle-Katalog? Gibt es nicht mehr. Otto-Katalog? Gibt es nicht mehr. Ikea-Katalog? Nur noch online. Mit ihren einstigen Aushängeprodukten ist auch die Nürnberger Großdruckerei der zum Bertelsmann-Konzern gehörigen Prinovis-Gruppe bald Geschichte. Am 30. April schließen die Tore des 1947 als Buchdruckerei gegründeten riesigen Industriestandortes im Stadtteil Langwasser. Eines der großen Kapitel deutscher Druckereigeschichte endet damit.

Seit der Schließungsentscheidung im Jahr 2019 sind nach Bertelsmann-Angaben 600 Arbeitsplätze in Nürnberg weggefallen. Gut 120 seien bereits in andere Jobs vermittelt, mindestens 150 hätten eine direkte Anschlussaufgabe oder gingen in den vorzeitigen Ruhestand. 350 Leute können in eine Transfergesellschaft wechseln. 40 bleiben vorerst im Unternehmen – und bauen die Anlagen zurück, darunter neun riesige Druckmaschinen. Der Großteil wird verschrottet.

Die Schließungsentscheidung folgt tiefgreifenden Veränderungsprozessen auf dem europäischen Druckereimarkt. Insbesondere Produkte mit sehr hohen Auflagen wie Versandhauskataloge gingen deutlich zurück, sagte ein Sprecher der Bertelsmann-Tochter Arvato.

Kein Quelle-Katalog, kein Ikea – keine Druckerei

Der letzte Otto-Katalog wurde 2019 gedruckt. Ikea stieg vor Kurzem aus physischen Katalogen aus. "Die Entscheidung, den Standort in Nürnberg in knapp zwei Jahren zu schließen, ist uns sehr schwergefallen. Sie ist aufgrund der deutlichen Mengen- und Preisrückgänge im Jahr 2018 jedoch unumgänglich, um unser Druckgeschäft insgesamt zukunftsweisend aufzustellen", hatte Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Rabe schon 2019 erklärt.

Der Druckstandort war 1947 als Druckerei Maul & Co. durch die Porst-Gruppe gegründet worden. 1975 übernahm der Bertelsmann-Konzern mit 75 Prozent der Anteile die Regie, 25 Prozent hielt die Schickedanz-Gruppe (Quelle). 2006 gingen die Nürnberger in dem neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmen Prinovis auf, das die Bertelsmann-Dienstleistungstochter Arvato gemeinsam mit der Konzernschwester Gruner&Jahr und Axel Springer aus der Taufe gehoben hatte.

Schon damals regierte in der Druckbranche der Rotstift – die zunehmende Digitalisierung und effizientere Drucksysteme forderten ihren Tribut. Nach und nach machten Prinovis-Druckstandorte dicht – 2019 kam dann die Entscheidung zum Aus auch für Nürnberg.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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