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Brexit-Folgen | Britische Exporte nach Deutschland eingebrochen


Brexit-Folgen
Britische Exporte nach Deutschland eingebrochen

Von rtr
12.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Containerschiff vor der Insel Wangerooge (Archiv).Vergrößern des BildesEin Containerschiff vor der Insel Wangerooge (Archiv). (Quelle: Jochen Tack/imago-images-bilder)
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In Folge des Brexit sind die britischen Exporte nach Deutschland eingebrochen. Zuletzt wurde ein solch niedriger Wert im Jahr 2003 erreicht. Bei den deutschen Exporten in das Vereinigte Königreich verhält es sich ähnlich.

Die britischen Exporte nach Deutschland sind im vergangenen Jahr wegen der Brexit-Hürden auf das Niveau von 2003 zurückgefallen. Aus dem Vereinigten Königreich wurden nur noch Waren im Wert von rund 32 Milliarden Euro importiert, wie aus einer Auswertung von Daten des Statistischen Bundesamtes durch die Nachrichtenagentur Reuters hervorgeht.

Sie brachen damit um 8,5 Prozent ein, während die gesamten deutschen Einfuhren wegen der Erholung von der Corona-Flaute um 17,1 Prozent zulegten. Noch weniger britische Importe gab es zuletzt 2003 mit 31,7 Milliarden Euro.

Die deutschen Exporte auf die Insel fielen mit 65,4 Milliarden Euro so niedrig aus wie seit 2010 nicht mehr. Seit dem Brexit-Referendum 2016 sind sie von dem zuvor erreichten Rekordwert von gut 89 Milliarden Euro Jahr für Jahr gesunken, 2021 noch einmal um 2,6 Prozent.

Weiterer Rückgang zu erwarten

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet mit anhaltenden Einbußen. "Für das laufende Jahr 2022 ist ein weiterer Rückgang der Im- und Exporte zu erwarten", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier am Samstag zu Reuters.

"Das Vereinigte Königreich könnte dann in der Liste der wichtigsten Handelspartner Deutschlands sogar ganz aus den Top 10 herausfallen." Vor dem Brexit-Referendum lag es noch auf dem fünften Platz.

Die Kammer beklagt eine wachsende Verunsicherung für deutsche und europäische Unternehmen im UK-Geschäft. "Die Gründe sind vielfältig", sagte Treier. Wenn beispielsweise das Austrittsabkommen samt Nordirland-Protokoll seit dem vollzogenen Brexit durch Großbritannien immer wieder infrage gestellt werde, besorge das die Betriebe auf beiden Seiten des Kanals.

Auch erhöhten sich die Transaktionskosten für deutsche Unternehmen, wenn die britische Regierung Pläne formulierte, die von EU-Regeln und Standards abweichen - etwa im Datenschutz, bei Lebensmitteln oder in der Chemie.

"Die Verunsicherung schlägt sich auch in den Handelszahlen nieder", sagte Treier. "Seit dem Brexit-Referendum ist das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern rückläufig."

Negative Zwischenbilanz seit EU-Austritt

Auch ein Ausschuss des britischen Parlaments hat eine negative Zwischenbilanz des EU-Austritts gezogen. "Eines der großen Versprechen des Brexit war es, britische Unternehmen zu befreien, um ihnen den Spielraum zu geben, ihre Produktivität und ihren Beitrag zur Wirtschaft zu maximieren", sagte die Vorsitzende des Rechenschaftsausschusses, Meg Hillier, von der oppositionellen Labour-Partei zu der diese Woche vorgestellten Untersuchung. "Doch die einzigen erkennbaren Auswirkungen sind bisher erhöhte Kosten, Papierkram und Verzögerungen an der Grenze."

Die Briten hatten sich 2016 in einem Volksentscheid für den Austritt aus der Europäischen Union entschieden. Seit gut einem Jahr ist Großbritannien nicht mehr in der EU-Zollunion und im Binnenmarkt. Durch das nach dem Brexit vereinbarte Handels- und Kooperationsabkommen wurden zwar höhere Zölle vermeiden. Allerdings werden nun Prüfbescheinigungen oder weitere Dokumente und Anforderungen verlangt, die den Grenzübertritt zeitaufwendiger und komplizierter machen und so höhere Handelskosten verursachen.

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