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Sberbank vor Pleite: Was das für deutsche Sparer bedeutet


Sberbank vor Pleite
Was deutsche Sparer jetzt tun sollten


28.02.2022Lesedauer: 3 Min.
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Sberbank-Filiale in Kroatien: Russische Banken haben über ihre EU-Töchter auch in Deutschland Kunden.Vergrößern des Bildes
Sberbank-Filiale in Kroatien: Russische Banken haben über ihre EU-Töchter auch in Deutschland Kunden. (Quelle: Pixsell/imago-images-bilder)

Die Sanktionen gegen Russland treffen auch die Europa-Töchter der größten russischen Banken Sberbank und VTB. Was das für deutsche Sparer bedeutet.

In den Listen der Banken mit den höchsten Tages- und Festgeldzinsen tauchte sie immer wieder weit oben auf, doch nun steht die europäische Tochter der russischen Sberbank vor der Insolvenz (mehr dazu hier). Auch der Geschäftsbetrieb von Ablegern anderer russischer Banken ist wegen des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Sanktionen gegen Russland gefährdet.

Wir erklären, wann sich Sparer jetzt Sorgen um ihre Guthaben bei diesen Banken machen müssen und was sie außerdem bedenken sollten – ganz unabhängig von der Sicherheit ihrer Einlagen.

Sberbank und Co.: Was passiert bei einer Pleite mit meinem Geld?

Werden europäische Tochtergesellschaften russischer Banken zahlungsunfähig, ist das ein Einlagensicherungsfall. Das bedeutet, dass Sparer und Anleger ihr Geld über die gesetzliche und freiwillige Einlagensicherung wiederbekommen.

In der Europäischen Union beträgt die gesetzliche Einlagensicherung 100.000 Euro pro Anleger und Bank. Guthaben, die über diesen Betrag hinausgehen, sind nur dann gesichert, wenn die Banken freiwillige eigene Regeln getroffen haben. Ein Überblick.

Sberbank

Die Sberbank Europe, Teil der Sberbank Russia, hat ihren Sitz in Wien und ist der österreichischen Einlagensicherung angeschlossen. Einlagen sind damit bis zu 100.000 Euro pro Kunde abgesichert. Die Sberbank Direct hat allein in Deutschland nach eigenen Angaben 85.000 Kunden.

VTB

Die VTB Bank Europe SE gehört mehrheitlich dem russischen Staat und hat ihren Sitz wie ihr deutscher Ableger, die VTB Direktbank, in Frankfurt am Main. Sie gehört der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) an und ist außerdem Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB).

Der Schutz der Spareinlagen von Privatanlegern geht damit über die gesetzliche Einlagensicherung der EU hinaus: Der Mindestschutz pro Kunde beträgt 15 Prozent des haftenden Eigenkapitals der Bank, mindestens aber 750.000 Euro.

Die VTB Bank war der deutschen Finanzaufsicht Bafin bereits im Herbst 2021 wegen des Verdachts der Geldwäsche suspekt: Sie setzte einen Sonderbeauftragten zur Prävention ein, der auch mögliche Terrorfinanzierungen überwachen sollte. Lesen Sie hier, wie Geldwäsche funktioniert.

FIBR und East West Direkt

Die Stiftung Warentest hat neben der Sberbank und VTB Direktbank auch die FIBR (früher Amsterdam Trade Bank) und die East West Direkt aus ihren Zinsvergleichen entfernt. Eigentümer der FIBR ist die russische Alfa-Bank, East West Direkt gehört zur Sistema JSFC in Russland, einer der größten Investmentgesellschaften des Landes.

"Für Kundinnen und Kunden, die dort Gelder fest angelegt haben, gilt entsprechend der EU-Einlagensicherungsrichtlinie nach wie vor die Einlagensicherung des Herkunftslandes", heißt es seitens der Verbraucherschützer.

Bei der FIBR würde im Insolvenzfall das Einlagensicherungssystem der Niederlande einspringen, bei der East West Direkt die Einlagensicherung Luxemburgs.

Wird mein Geld zur Kriegsfinanzierung genutzt?

Auch wenn Guthaben im Pleitefall bis mindestens 100.000 Euro nicht verloren sind, sollten sich Sparer und Anleger gut überlegen, ob sie ihr Geld auf den Konten russischer Tochterbanken liegen lassen wollen.

"Unabhängig von der Sicherheit der Einlagen ist nicht auszuschließen, dass die russische Regierung Gelder, die bei ihren Banken angelegt werden, zur Finanzierung des Krieges verwendet", geben die Experten der Stiftung Warentest zu bedenken. Lesen Sie hier, wie Sie herausfinden, was Ihre Bank mit Ihrem Geld macht.

Was sollten Sparer jetzt tun?

Sparer, die ganz auf Nummer sicher gehen oder vermeiden wollen, dass ihr Geld zur Kriegsfinanzierung genutzt wird, sollten über einen Bankenwechsel nachdenken. Das funktioniert aber nur dann problemlos, wenn sie ihr Geld in Form von Tagesgeld angelegt haben.

Festgeld-Anleger haben es hingegen deutlich schwieriger, weil sie an eine feste Laufzeit gebunden sind (mehr zu Festgeldkonten lesen Sie hier). Ein vorzeitiger Ausstieg ist nur in Ausnahmefällen möglich – etwa bei Arbeitslosigkeit oder drohender Privatinsolvenz. Außerdem kommen dann Zinsverluste und erhebliche Strafgebühren auf sie zu.

Verwendete Quellen
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