t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon

Menü Icont-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
HomeWirtschaft & FinanzenAktuellesInflation

Weihnachtessen: Preisexplosion! Wo Kartoffelsalat 2022 besonders teuer ist


Preisexplosion beim Weihnachtsklassiker

  • Florian Schmidt
Von Florian Schmidt

Aktualisiert am 22.12.2022Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
imago images 100813751Vergrößern des Bildes
Weihnachtstradition: Würstchen mit Kartoffelsalat ist bei vielen Deutschen an Heiligabend ein Muss. (Quelle: JB via www.imago-images.de)

Die Inflation in Deutschland ist in diesem Jahr so hoch wie lange nicht. Das zeigt sich jetzt auch beim Einkauf für die Festtage.

An Weihnachten steht er millionenfach auf den Esstischen der Deutschen: Kartoffelsalat, meist gepaart mit Wiener Würstchen, ist für viele das Festessen schlechthin.

Dieses Jahr jedoch werden Verbraucher dafür deutlich mehr bezahlen müssen. Eine neue Berechnung der Ökonomen vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) aus Köln zeigt: Die Inflation, die dieses Jahr fast alles teurer gemacht hat, macht auch vor den Zutaten fürs Weihnachtsessen nicht Halt – im Gegenteil.

Im Schnitt, so die Kalkulation, kosten Kartoffelsalat und Würstchen dieses Jahr 23,4 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. In manchen Regionen des Landes ist das Plus mit 30 Prozent sogar noch höher.

Lebensmittel haben sich besonders verteuert

Der Grund für diese Entwicklung ist die anhaltend hohe Teuerung. Ausgelöst von Russlands Überfall auf die Ukraine haben sich im laufenden Jahr vor allem die Preise für Energie wie Gas deutlich erhöht. Zuletzt lag die Inflationsrate in Deutschland im November bei 10,0 Prozent. Im Schnitt erwarten Ökonomen für das laufende Jahr eine Rate von 7 bis 8 Prozent.

Die Krux dabei: Der sogenannte Verbraucherpreisindex als Kennziffer der Teuerung misst immer eine ganze Reihe verschiedener Waren und Produkte, auch solche, die gegen den Trend vielleicht billiger geworden sind. Umgekehrt heißt das, dass einzelne Warengruppen überdurchschnittlich teurer geworden sind. (Mehr zur Inflation lesen Sie hier.)

Dazu zählen vor allem Nahrung und Dinge des täglichen Bedarfs. Jüngst lag die Inflationsrate für Lebensmittel bei 21 Prozent. Betroffen von diesem besonders großen Teuer-Schock ist damit auch der selbstgemachte Kartoffelsalat, wie die IW-Experten Christoph Schröder und Jan Marten Wendt berechnet haben.

Die Preise steigen nicht überall gleich schnell

Die beiden beobachten die Preise rund ums Weihnachtsfest schon seit mehreren Jahren, wobei sie stets von der Zutatenmenge für eine vierköpfige Familie ausgehen. Das erlaubt ihnen, die Jahre miteinander zu vergleichen. Besonders spannend an der Auswertung allerdings ist, dass die Ökonomen Preisdaten von Rewe-Supermärkten aus allen 400 Stadt- und Landkreisen der Republik auswerten.

Dabei wird anhand einer interaktiven Deutschlandkarte (siehe unten) deutlich: Nicht überall im Land sind die Preissteigerungen gleich hoch. War das Weihnachtsessen vergangenes Jahr im Bodenseekreis mit 6,24 Euro am teuersten, liegt nun der Landkreis Schwäbisch Hall mit einem Preis von 7,04 Euro vorn.

Tatsächlich kommt der Bodenseekreis mit einem diesjährigen Preis von 6,90 Euro dadurch zugleich auf den geringsten prozentualen Anstieg. "Nur" zehn Prozent mehr müssen Verbraucher im äußersten Süden Deutschlands mehr bezahlen. Die größte prozentuale Preissteigerung verzeichnete dagegen Wilhelmshaven: Wer hier auf das Traditionsessen an Heiligabend setzt, muss 30 Prozent mehr zahlen, nämlich insgesamt 6,56 Euro.

Loading...
Symbolbild für eingebettete Inhalte

Embed

IW-Ökonom Christoph Schröder zufolge sind es vor allem die hohen Energiepreise, die viele Lebensmittel teurer gemacht haben. "Egal ob für Herstellung, Transport oder Lagerung: Überall wird Energie verbraucht, was sich dann letztendlich auf den Preis auswirkt."

Zudem seien auch die Ernten schlechter ausgefallen, nicht zuletzt, weil sich wegen des Krieges in der Ukraine Düngemittel stark verteuert hätten und Weizen knapp geworden sei. Dass die Preise im Osten des Landes niedriger sind, habe wiederum zwei Gründe, sagt er: "Die Menschen in Ostdeutschland verdienen weniger als die Kunden im Westen. Außerdem ist die Kostenstruktur eine andere. So sind etwa Ladenmieten in den neuen Bundesländern niedriger."

Übrigens: Wer günstiger essen will oder Kartoffelsalat mit Mayonnaise gar nicht mag, sollte über die Zubereitung mit Essig und Öl nachdenken: Der sogenannte süddeutsche Kartoffelsalat ist der IW-Berechnung zufolge im Schnitt 1,03 Euro billiger als die Mayo-Variante.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

t-online - Nachrichten für Deutschland


TelekomCo2 Neutrale Website