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Immer mehr Krankschreibungen wegen psychischer Krankheiten


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Psychisch bedingte Fehltage auf Rekordstand

Von dpa
Aktualisiert am 10.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Akte voller Krankschreibungen. Immer mehr Krankschreibungen wegen psychischer Krankheiten: Im Jahr 2022 wurde der bisher stรคrkste Anstieg verzeichnet
Immer mehr Krankschreibungen wegen psychischer Krankheiten: Im Jahr 2022 wurde der bisher stรคrkste Anstieg verzeichnet (Quelle: IMAGO/Sascha Steinach)
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Die Zahl der Krankschreibungen aufgrund von psychischen Krankheiten ist aktuell auf einem Hรถchststand. Besonders in einer Branche gibt es viele Fehltage.

Bayerische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor wegen psychischer Krankheiten am Arbeitsplatz gefehlt. Am stรคrksten machten sich Depressionen, ร„ngste oder chronische Erschรถpfung bei Beschรคftigten aus dem Gesundheitswesen bemerkbar.

Grundsรคtzlich hatten รคltere Erwerbstรคtige mehr Ausfallzeiten wegen Seelenleiden als jรผngere, doch ausgerechnet bei den jรผngsten Berufstรคtigen gab es 2022 den stรคrksten Anstieg. Das geht aus dem reprรคsentativen Psychreport Bayern der Krankenkasse DAK hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Demnach stiegen die psychisch bedingten Fehltage auf der Arbeit um sieben Prozent auf 255 Fehltage je 100 Versicherter โ€“ und damit auf den hรถchsten Wert seit Erhebung der Zahlen vor 25 Jahren. "Viele Menschen mit psychischen Erkrankungen leiden besonders unter den anhaltenden Belastungen von Corona, Krieg und Krisen", erlรคuterte die DAK-Landeschefin Sophie Schwab. Im vergangenen Jahrzehnt nahm die Zahl der Fehltage gar um 52 Prozent zu. Damit liegt Bayern aber immer noch 15 Prozent unter dem Bundesschnitt.

Geschlechterlรผcke wird kleiner

Rein statistisch betrachtet war jeder psychisch erkrankte Erwerbstรคtige im Freistaat im vergangenen Jahr 36,8 Tage lang krankgeschrieben. Das sind 1,9 Tage weniger als im Vorjahr. Noch immer bleiben Frauen รถfter wegen psychischer Leiden der Arbeit fern als Mรคnner, doch die Lรผcke wird kleiner: Je 100 erwerbstรคtiger Frauen legten die Fehltage im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 304 zu, wรคhrend es bei den Mรคnnern einen Sprung um elf Prozent auf 212 Fehltage gab.

"Betroffene finden aktuell deutlich schwerer wieder in ihren Berufsalltag zurรผck", erlรคuterte Schwab. Das habe auch mit Stigmatisierung zu tun. "Die Menschen sprechen in der Familie und der Arztpraxis mittlerweile zwar offener รผber Depressionen oder ร„ngste. Aber in der Arbeitswelt mรผssen wir noch mehr tun, damit psychische Probleme nicht tabuisiert werden."

Die hรคufigste Diagnose bei den psychischen Krankschreibungen in Bayern waren Depressionen. Wรคhrend diese bei den Frauen leicht um 1,8 Prozent zurรผckgingen, stiegen sie bei den Mรคnnern um neun Prozent an. Auf Platz zwei folgten Belastungs- und Anpassungsstรถrungen nach einem belastenden Ereignis wie einem Todesfall. Sie legten bei Mรคnnern um rund ein Viertel, bei Frauen um 15 Prozent zu. Andere neurotische Stรถrungen wie chronische Erschรถpfung waren die dritthรคufigste Ausfallursache.

Stรคrkster Anstieg bei jungen Menschen

Besonders auffรคllig: In fast allen Altersgruppen legten die Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen zu, doch junge Beschรคftigte zwischen 15 und 19 Jahren hatten den stรคrksten Anstieg. Am meisten legten die Fehltage bei den jungen Mรคnnern unter 20 Jahren zu: Sie stiegen um 82 Prozent, wรคhrend der Zuwachs bei den gleichaltrigen Frauen 26 Prozent betrug.

Unter den Branchen sticht eine mit besonders hohen Fehlzeiten heraus: Im Gesundheitswesen gab es 345 Fehltage je 100 Versicherte. Das waren 36 Prozent mehr als im Durchschnitt aller Branchen. Auch Beschรคftigte aus dem Bereich Holz, Papier, Druck und aus der IT-Branche lagen bei den psychischen Fehlzeiten deutlich รผber dem Schnitt.

Verzerrung durch elektronische Krankmeldung

Fรผr den Report wertete das IGES Institut nach Angaben der bundesweit drittgrรถรŸten Krankenkasse die Daten von rund 345.000 DAK-versicherten Beschรคftigten in Bayern aus. Aufgrund der groรŸen Datenbasis gelten die Ergebnisse als reprรคsentativ.

Eine kleine Verzerrung kommt aber durch die neue elektronische Krankmeldung zustande. Durch die direkte รœbermittlung von den Arztpraxen an die Kassen gibt es seit August 2022 einen krรคftigen Anstieg der sehr kurzen Krankschreibungen. Allerdings dauern Krankschreibungen wegen psychischer Probleme nur selten einige wenige Tage, so dass der neuerliche Anstieg der Fehlzeiten in diesem Bereich nur geringfรผgig auf die elektronische Krankmeldung zurรผckzufรผhren sei, so die Kasse.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte ร„rzte. Die Inhalte von t-online kรถnnen und dรผrfen nicht verwendet werden, um eigenstรคndig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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