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Herzinfarkt: Drei Blutwerte erkennen das Risiko 30 Jahre im Voraus


Eine einzige Messung nötig
Blutanalyse soll Herzinfarktrisiko 30 Jahre im Voraus erkennen


29.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Herzinfarkt: Erste Anzeichen können sich lange vorher zeigen.Vergrößern des Bildes
Herzinfarkt: Erste Anzeichen können sich lange vorher zeigen. (Quelle: eternalcreative/getty-images-bilder)

Herzinfarkte gehören zu den häufigsten Todesursachen. Ihnen rechtzeitig vorzubeugen, kann viele Leben retten. Eine aktuelle Studie liefert neue Erkenntnisse.

Ein Herzinfarkt tritt meist plötzlich auf. Allerdings können sich die Anzeichen schon über Stunden oder Tage aufbauen. Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt nun: Erste Anzeichen für ein kardiovaskuläres Ereignis wie einen Herzinfarkt können sich bei Frauen bereits 30 Jahre vorher abzeichnen. Entscheidend sind die Werte von drei bestimmten Biomarkern im Blut: dem C-reaktiven Protein (CRP), dem LDL-Cholesterin und dem Lipoprotein (a).

CRP, LDL-Cholesterin und Lipoprotein (a): Was ist das?

Das C-reaktive Protein, kurz CRP, ist ein Abwehrstoff des Körpers. Der CRP-Wert steigt unter anderem bei Entzündungen im Körper an. Chronische Entzündungen können Gefäßverengung und Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) vorantreiben und damit das Herzinfarkt-Risiko erhöhen.
Das LDL-Cholesterin gilt als "schlechtes" Cholesterin, weil es sich in den Wänden von Blutgefäßen ablagern und diese verengen kann (Arteriosklerose).
Lipoprotein (a) ist eine Variante des LDL-Cholesterins. Ein erhöhter Lp(a)-Wert fördert Gefäßveränderungen und gilt somit ebenfalls als wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Langzeitbeobachtung von 28.000 Frauen

Für die Studie untersuchten die Forschenden das Blut von fast 28.000 gesunden US-amerikanischen Frauen aus Gesundheitsberufen. Über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten wurden die Frauen beobachtet, um zu erfassen, ob und wann erste schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse auftraten, etwa ein Herzinfarkt, Schlaganfall oder ein kardiovaskulärer Todesfall.

Die Studie wurde in dem Fachjournals "The New England Journal of Medicine" veröffentlicht.

Erhöhtes Risiko bei hohen Biomarker-Werten

Das Ergebnis: Hohe Werte von CRP, LDL-Cholesterin und Lipoprotein (a) stehen schon 30 Jahre im Voraus im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Frauen in der Gruppe mit den höchsten Werten dieser Biomarker wiesen das höchste Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen auf. Und: Jeder der drei Marker trug unabhängig voneinander zum Gesamtrisiko bei:

  • hohes CRP: 70 Prozent höheres Risiko
  • hohes Lipoprotein (a): 36 Prozent höheres Risiko
  • hohes LDL-Cholesterin: 33 Prozent höheres Risiko

Diese Risikofaktoren blieben auch nach Berücksichtigung des Alters und anderer Gesundheitsrisiken bestehen.

Zusammenhang auch für Männer vermutet

Obwohl die Studie an einer spezifischen Gruppe von vorwiegend weißen US-amerikanischen Frauen in Gesundheitsberufen durchgeführt wurde, gehen die Studienautoren davon aus, dass die Ergebnisse allgemeingültig sein könnten – auch für Männer. Denn andere Studien haben bereits ähnliche Resultate gezeigt.

Prävention sollte früher beginnen

Die Biomarker CRP, LDL-Cholesterin und Lipoprotein (a) sind in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bereits heute wichtige Marker. Allerdings werden sie bisher genutzt, um das kardiovaskuläre Risiko in einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren vorherzusagen.

Die Studienautoren schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass hohe Werte dieser drei Marker bereits sehr viel früher gemessen werden sollen, um rechtzeitig gegen eine drohende Arteriosklerose gegensteuern zu können.

Um dieser Gefäßverkalkung und einem Herzinfarkt vorzubeugen, gilt es, die Risikofaktoren zu minimieren. Dazu zählen vor allem:

  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • ungesunde Ernährung
  • Stress

Die Deutsche Herzstiftung weist zudem darauf hin, dass sich die Risiken einer Arteriosklerose auch medikamentös durch Statine und Colchicin mindern lassen. Letzteres wird auch in den neuen ESC-Leitlinien zur chronischen KHK (2024) empfohlen, ist jedoch bisher nur in den USA zugelassen. Ob Lipoprotein (a) ebenfalls medikamentös reduziert werden kann, müssen weitere Studien zeigen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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