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Alkoholmissbrauch: Neuer Medikamenten-Mix verspricht wirksame Hilfe


Forscher finden neuen Ansatz
Medikamenten-Mix reduziert Alkoholkonsum entscheidend


17.06.2025 - 13:45 UhrLesedauer: 2 Min.
Alkoholkonsum ist weit verbreitet. Wie gelingt der Ausstieg?Vergrößern des Bildes
Alkoholkonsum ist weit verbreitet. Wie gelingt der Ausstieg? (Quelle: Halfpoint/getty-images-bilder)
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Alkoholmissbrauch kann das Leben massiv verkürzen. Nun haben Forscher eine neue Medikamenten-Kombination entdeckt, die Abhängigen entscheidend helfen kann.

Alkoholabhängigkeit ist eine weitverbreitete Krankheit – mit dramatischen Folgen: In schweren Fällen verkürzt sie das Leben der Betroffenen um durchschnittlich 25 Jahre. Doch bisher helfen medikamentöse Therapien nur einem Teil der Patienten. Eine neue Studie aus Göteborg bringt Hoffnung.

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Dopamin als Schlüsselstoff

Dabei handelt es sich um zwei Medikamente, die eigentlich für andere Indikationen zugelassen sind:

  • Vareniclin, ein Mittel zur Raucherentwöhnung. Es wirkt über Nikotinrezeptoren im Gehirn und fördert dort die Ausschüttung von Dopamin.
  • Bupropion unterstützt das Gehirn dabei, den einmal freigesetzten Dopaminspiegel länger aufrechtzuerhalten. Es wird vor allem als Antidepressivum und ebenfalls zur Raucherentwöhnung eingesetzt.

Deutlich wird: Die Kontrolle von Dopamin scheint eine entscheidende Rolle zu spielen.

Was ist Dopamin?

Dopamin ist ein körpereigener Botenstoff (Neurotransmitter), der im Gehirn und im Nervensystem Signale zwischen Nervenzellen überträgt. Es wird oft als "Glückshormon" bezeichnet, da es Motivation, Antrieb, Konzentration und Wohlbefinden steigert. Ein Mangel kann zu Antriebslosigkeit, Traurigkeit oder Erkrankungen führen. Alkohol stimuliert die Dopaminausschüttung, bewirkt oft positive Gefühle und weckt die Motivation, den Alkoholkonsum zu wiederholen. Die Folge kann ein Suchtverhalten sein.

So lief die Studie ab

Die Kombination beider Dopamin fördernder Medikamente ergab Erstaunliches. Insgesamt 384 Personen mit mittelschwerer bis schwerer Alkoholabhängigkeit nahmen an der 13-wöchigen Studie teil. Sie wurden in vier Gruppen eingeteilt. Einige bekamen nur Varencilin, andere nur Bupropion. Die dritte Gruppe nahm eine Kombination, die vierte Gruppe fungierte als Kontrollkohorte und erhielt lediglich ein Placebo-Medikament (ein Scheinmedikament ohne Wirkung).

Das Ergebnis: Die Kombinationstherapie reduzierte den Alkoholkonsum am deutlichsten, und zwar in einem beträchtlichen Ausmaß. Bo Söderpalm, einer der beteiligten Forscher, erklärt: "Wir haben eine etwa doppelt so hohe Wirkung im Vergleich zu derzeit verfügbaren Medikamenten beobachtet, was sehr vielversprechend ist."

Weitere Studien sollen folgen

Hinzu kam: Die Kombination der Arzneimittel verringerte auch eine besonders unangenehme Nebenwirkung. Übelkeit tritt bei der Einnahme von Vareniclin häufig auf. In Verbindung mit Bupropion trat das Unwohlsein seltener auf und/oder verschwand schneller.

Söderpalm betont jedoch: "Es sind jedoch noch weitere Studien erforderlich, bevor die Kombinationsbehandlung für Alkoholmissbrauch zugelassen werden kann."

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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