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Parkinson-Injektion gibt Hoffnung: Neue wöchentliche Therapie entdeckt


Neue Technologie
Forscher machen Millionen Patienten Hoffnung


14.07.2025 - 14:11 UhrLesedauer: 2 Min.
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Injektion mit Langzeitwirkung: Ein neues Gel könnte ein medizinischer Meilenstein sein. (Quelle: alfexe/getty-images-bilder)
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Forscher haben eine neue Therapieform entwickelt, die die Medikamentenverabreichung revolutionieren könnte. Die Studie begann mit Parkinson-Patienten.

Eine wöchentliche Injektion könnte künftig die Behandlung der Parkinsonkrankheit revolutionieren. Wissenschaftler der University of South Australia entwickelten ein neuartiges Injektionsgel, das die Wirkstoffe Levodopa und Carbidopa über sieben Tage hinweg gleichmäßig abgibt – und damit nicht nur die Medikamentengabe erleichtert, sondern auch die Wirksamkeit verbessern könnte.

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Was ist Morbus Parkinson?

Parkinson ist eine fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung des Gehirns, die vor allem Bewegungsstörungen verursacht. Typische Symptome sind Zittern, Muskelsteifheit, verlangsamte Bewegungen und Gleichgewichtsstörungen. Auch nicht-motorische Beschwerden wie Schlafstörungen oder Depressionen treten häufig auf, 40 Prozent der Patienten entwickeln eine Demenz. Die Ursache ist meist unbekannt, Risikofaktoren sind Alter, genetische Veranlagung und Umweltfaktoren.

Einnahme bislang mehrmals täglich

Rund 8,5 Millionen Menschen weltweit sind von der neurologischen Erkrankung betroffen, in Deutschland sind es etwa 400.000. Als Goldstandards in der Behandlung gelten die Medikamente Levodopa und Carbidopa, doch die Medizin muss wegen ihrer kurzen Wirkdauer mehrmals täglich eingenommen werden. Für viele Patienten bedeutet das eine große Herausforderung im Alltag – insbesondere in höherem Alter oder bei Schluckbeschwerden.

Was bewirken die Medikamente?

Levodopa wird im Gehirn zu Dopamin umgewandelt und gleicht so den Dopaminmangel aus. Carbidopa hemmt die Umwandlung von Levodopa außerhalb des Gehirns, wodurch mehr Wirkstoff im Gehirn ankommt und Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Herzrhythmusstörungen reduziert werden. Die Dosierung ist abhängig von der individuellen Verfassung.

Wirkstoffspiegel bleibt gleich

Die neue Methode verspricht Erleichterung: Ein biologisch abbaubares Gel wird per feiner Nadel unter die Haut oder in den Muskel injiziert. Dort setzt es über sieben Tage hinweg konstant beide Wirkstoffe frei. Ein chirurgischer Eingriff ist nicht nötig.

In Laborstudien zeigte die Injektion vielversprechende Ergebnisse. Innerhalb einer Woche wurden mehr als 90 Prozent des Medikaments Levodopa und über 80 Prozent des Medikaments Carbidopa freigesetzt. Gleichzeitig wurde das Gel vom Körper zu über 80 Prozent abgebaut.

Bisher sind stark schwankende Medikamentenspiegel ein Problem in der Parkinson-Therapie (wie in vielen anderen auch): Sie können die Symptome verschlechtern und die Wirkung der Medikamente unzuverlässig machen. Das neue Injektionssystem könnte hier Abhilfe schaffen und auch die Therapietreue (also die Befolgung des Therapieplans) vereinfachen.

Auch bei anderen Krankheiten anzuwenden

Die Wissenschaftler hoffen, bald mit klinischen Studien beginnen zu können. Sie haben ihre Erfindung bereits zum australischen Patent angemeldet. Der leitende Forscher Sanjay Garg sieht hohe Nutzungsmöglichkeiten weit über die Behandlung von Parkinson hinaus. So könnte die Technologie auch auf andere chronische Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, neurodegenerative Erkrankungen, Schmerzbehandlung und chronische Infektionen angepasst werden, die eine langfristige Arzneimittelverabreichung erfordern.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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