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Verbraucher: Arzneimittelbehörde warnt vor "Miracle Mineral Supplement"


"Miracle Mineral Supplement"
Anwendung am Auge kann zu Erblindung führen

dpa, stw

Aktualisiert am 01.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Verbraucher: Arzneimittelbehörde warnt vor "Miracle Mineral Supplement".Vergrößern des BildesDas Bundesinstitut für Arzneimittel (BfArM) warnt vor "Miracle Mineral Supplement" - ein Mittel, das im Internet zum Kauf angeboten wird. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Das im Internet als Wundermittel beworbene "Miracle Mineral Supplement" (MMS) wird unter anderem auch zur Anwendung am Auge empfohlen. Doch die Anwendung kann tückisch enden. Die nicht als Arzneimittel zugelassenen Lösung enthalte die gleiche Menge Bleich- und Desinfektionsmittel, die in Haushaltsreinigern zur Anwendung komme, warnt der Berufsverband der Augenärzte.

Im Internet und bei Verkaufsveranstaltungen wird MMS derzeit als Heilmittel für Malaria, Autismus, Krebs, AIDS und Demenz angepriesen. Unter anderem werde dort auch die Anwendung für Augenbeschwerden empfohlen, so der Berufsverband. Bei MMS handelt es sich nach Angaben des Herstellers um eine Lösung, die in kleinen Flaschen angeboten wird. Der Inhalt ist mehr als fraglich: Die Lösung enthält die Chemikalie Natriumchlorit, die nicht zu verwechseln ist mit Natriumchlorid (Kochsalz). Zudem ist das Produkt kein zugelassenes Arzneimittel und es gibt keine einzige wissenschaftliche Studie, die die Wirkung belegen kann.

Augenärzte warnen vor Verätzungen

Bereits zwei Tropfen führten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu Verätzungen auf der Augenoberfläche, erläutert der Augenarzt Professor Norbert Schrage. "Die verkaufte Lösung enthält 28 Prozent Natriumhypochlorit. Sie darf keinesfalls auf die Augen getropft werden. Wenn es zum Augenkontakt kommt, muss das Auge sofort ausgespült werden. Es drohen sonst Verätzungen der Augen mit einem erheblichen Erblindungsrisiko", so Schrage.

Schwerwiegende Nebenwirkungen drohen

Die Behörden warnen vor den Nebenwirkungen und schwerwiegenden Folgen, die mit der Einnahme der Tropfen auftreten können. Dazu gehören: Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Nierenversagen bis hin zu schweren Darmschädigungen. Nach Angaben der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (vzsh) starb bereits eine Frau innerhalb von zwölf Stunden nach der Einnahme von MMS. Auch in Deutschland sind Einzelfälle mit schweren Nebenwirkungen nach der Einnahme des Mittels bekannt geworden.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt zudem davor, dass MMS (unverdünnt oder falsch gemischt) bei direktem Kontakt zu Haut- und Schleimhautreizungen und zu Verätzungen führen kann. Wird Natriumchlorit in Wasser gelöst und mit einer Säure vermischt, bildet sich das als "sehr giftig", "ätzend", "umweltgefährlich" und "brandfördernd" eingestufte Chlordioxid, warnt die Behörde. Nach Angaben der vzsh wird die Substanz als Desinfektionsmittel und als Bleichmittel für Textilien eingesetzt. Chlordioxid ist in Europa weder als Lebensmittel noch für Lebensmittel zugelassen.

Reste müssen als Sondermüll entsorgt werden

Laut Angaben der vzsh wird für das Produkt auch auf großen deutschen Internet-Marktplätzen geworben und dort als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Die zuständigen Behörden empfehlen Verbrauchern, die bereits MMS gekauft haben, die Einnahme sofort zu stoppen. Zudem müssen Reste als Sondermüll entsorgt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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