Schmiergeldzahlungen für Nierenstation Korruption: Ermittlungen gegen Fresenius-Mitarbeiter

Der deutsche Konzern Fresenius Medical Care ist im Visier der Frankfurter Staatsanwaltschaft. Der Konzern soll ein weltweites Schmiergeldsystem betrieben haben. Nun wird gegen zahlreiche Mitarbeiter ermittelt.
Wegen Schmiergeldzahlungen in zahlreichen Ländern müssen sich Verantwortliche des Medizintechnikherstellers Fresenius Medical Care (FMC) strafrechtlichen Untersuchungen stellen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt bestätigte, dass sie gegen mehrere Mitarbeiter des DAX-Konzerns wie auch gegen Personen aus dem Umfeld ermittelt. Zu den genauen Vorwürfen wollte sich die deutsche Justiz nicht äußern.
Was ist bei Fresenius vorgefallen?
Grundlage ist ein Bericht der US-Börsenaufsicht, der zahlreiche Bestechungsfälle bei der Einrichtung von Behandlungszentren für Nierenkranke dokumentiert.
Zwischen 2007 und 2016 sollen Ärzte und Klinikverantwortliche in 17 Ländern systematisch bestochen worden sein. Es ging um die Einrichtungen von Nierenstationen ebenso wie um die Anschaffung von Dialyse-Produkten. FMC ist auf diesem Gebiet weltweit aktiv und mit fast 4.000 Behandlungszentren einer der größten Anbieter. Die Schmiergelder wurden häufig als Provisionen oder Beraterhonorare getarnt.
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In den USA hat sich FMC mit den Behörden außergerichtlich geeinigt und 231,7 Millionen US-Dollar gezahlt. In Deutschland arbeite man ebenfalls mit der Justiz zusammen, sagte ein Unternehmenssprecher in Bad Homburg bei Frankfurt. Bereits im März hatte FMC-Chef Rice Powell erklärt, dass man die Vorgänge aufgearbeitet und die internen Regeln verschärft habe.
- Nachrichtenagentur dpa
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