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Morde, Folter, Raub: Ukraine fahndet nach zehn mutmaßlichen Kriegsverbrechern


Morde, Folter, Raub
Ukraine fahndet nach zehn mutmaßlichen Kriegsverbrechern

Von t-online, mk

Aktualisiert am 28.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Ukrainischer Soldat in Butscha: Russische Soldaten haben in dem Kiewer Vorort schwere Menschenrechtsverstöße begangen.Vergrößern des BildesUkrainischer Soldat in Butscha: Russische Soldaten haben in dem Kiewer Vorort schwere Menschenrechtsverstöße begangen. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)
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Sie sollen Zivilisten in Butscha beraubt, gefoltert und getötet haben: Die Staatsanwalt in der Ukraine benennt erstmals konkrete Verdächtige für die russischen Kriegsverbrechen bei Kiew.

Die ukrainische Justiz hat Ermittlungsverfahren gegen zehn russische Soldaten wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in Butscha eingeleitet. Den Angehörigen der 64. motorisierten Infanteriebrigade der russischen Armee werde "grausame Behandlung von Zivilisten" vorgeworfen, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft auf Telegram. Die Gräueltaten in Butscha und anderen Kiewer Vororten hatten Anfang April weltweit Entsetzen ausgelöst.

Bei den Verdächtigen handelt es sich um vier Unteroffiziere, drei Gefreite, einen Rekruten, einen Korporal und einen Feldwebel. Sie sollen während der vierwöchigen Besatzung von Butscha Zivilisten als Geiseln genommen, gefoltert und getötet haben, schreibt die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa auf Facebook.

Verdächtige sollen in Butscha auch geplündert haben

"Sie töteten die Menschen mit Hunger und Durst, hielten sie mit gefesselten Händen und verbundenen Augen auf den Knien, verspotteten und schlugen sie", heißt es in dem Beitrag. Opfer seien vor allem Menschen gewesen, die vermeintlich Informationen über russische oder ukrainische Stellungen hatten. "Und einige wurden ohne jeden Grund gefoltert", so Wenediktowa.

Die Verdächtigen hätten ihren Opfern auch mit dem Tod gedroht und Gefangene mit Scheinhinrichtungen gefoltert, indem sie diese niederknien ließen und dann über sie hinwegschossen. "Und wir haben Beweise dafür, dass die Soldaten die Bevölkerung beraubten und persönliche Gegenstände und 'Trophäen' wie Haushaltsgeräte stahlen."

Guterres in Butscha: "Krieg ist eine Absurdität"

Der Fahndungsaufruf basiert nach Angaben Wenediktowas auf Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft, aber auch auf Schilderungen von Journalisten vor Ort. Nachdem die russischen Truppen Anfang April aus dem Norden der Ukraine vertrieben worden waren, fanden Ermittler in den befreiten Ortschaften die Leichen Hunderter Zivilisten. Allein in Butscha gab es mindestens 410 Opfer. Viele der Leichen wurden mit verbundenen Händen aufgefunden und hatten Schusswunden im Kopf.

Der US-Sender CNN veröffentlichte am Mittwoch Videoaufnahmen, die erstmals russische Soldaten und Militärfahrzeuge in Butscha nahe den Leichen von Zivilisten zeigen sollen. Die am 12. und 13. März von einer Drohne aufgenommenen Videos seien verortet und auf ihre Echtheit geprüft worden. Das Filmmaterial sei "das erste Beweisstück aus Butscha, das zeigt, wie russische Fahrzeuge und Truppen auf der Straße operieren, auf der die ukrainischen Streitkräfte bei der Rückeroberung der Stadt am 1. April die Leichen fanden", schrieb CNN.

Bei einem Besuch in Butscha am Donnerstag forderte UN-Generalsekretär António Guterres Russland auf, mit dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag bei der Untersuchung der Kriegsverbrechen zusammenzuarbeiten. "Ich unterstütze den Strafgerichtshof voll und ganz und appelliere an die Russische Föderation, die Zusammenarbeit zu akzeptieren", sagte er. "Der Krieg ist eine Absurdität im 21. Jahrhundert."

Verwendete Quellen
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