Newsblog zum Krieg in Nahost "Alle Optionen auf dem Tisch": Iran warnt die USA vor Kriegseintritt

Israel und Iran setzen ihre gegenseitigen Angriffe fort. Die Bundesregierung macht Angaben zu Rüstungsexporten nach Israel. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Israel tötet Hisbollah-Kommandeur im Libanon
- Iran warnt die USA vor militärischem Eingreifen im Krieg mit Israel
- Revolutionsgarden melden Einsatz neuer Raketen
- Iran meldet Angriff nahe Schwerwasserreaktor
- Verletzte nach Beschuss von Krankenhaus in Israel
- Europäer wollen mit Iran über Atomprogramm verhandeln
Dann werfen sich zwei Trump-Fans vor, nichts vom Iran zu wissen
Obwohl Trumps Aussagen zu einem möglichen Kriegseintritt der USA vage bleiben, spaltet schon die Möglichkeit, dass die USA eingreifen könnten, seine Anhänger. Exemplarisch war das zuletzt zu sehen bei einem Gespräch zwischen dem ehemaligen Fox-Moderator Tucker Carlson und dem texanischen Senator Ted Cruz: Während Carlson die Meinung vertritt, die USA sollten sich aus dem Krieg heraushalten, sprach sich Cruz dafür aus, dass die iranische Führung gestürzt werden müsste. Beide gerieten aneinander. Mehr dazu lesen Sie hier.
Israel tötet Hisbollah-Kommandeur im Libanon
Israels Militär hat nach eigenen Angaben einen Kommandeur der Hisbollah im Südlibanon getötet. Er soll in der Panzerabwehreinheit tätig gewesen sein, teilte die Armee mit. Der Angriff erfolgte demnach in der vergangenen Nacht in der Region Nabatija.
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass das Opfer zum Zeitpunkt des Angriffs auf einem Motorrad unterwegs gewesen sei. Eine weitere Person sei durch Splitter verletzt worden. Die Hisbollah äußert sich seit längerem nicht mehr zu Opferangaben in den eigenen Reihen.
Eigentlich gilt seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah. Beide Seiten werfen sich jedoch gegenseitige Verstöße vor. Das israelische Militär greift nahezu jeden Tag weiter im Libanon an. Dazu kommt es fast täglich zu Toten oder Verletzten.
Iran warnt die USA vor militärischem Eingreifen im Krieg mit Israel
Die Regierung in Teheran hat die USA davor gewarnt, militärisch in den Krieg zwischen dem Iran und Israel einzugreifen. Sollte Washington an der Seite Israels intervenieren, werde der Iran "den Aggressoren eine Lektion erteilen und seine nationale Sicherheit und seine nationalen Interessen verteidigen", sagte der stellvertretende iranische Außenminister Kasem Gharibabadi nach Angaben des Staatsfernsehens. "Natürlich haben unsere militärischen Entscheidungsträger alle notwendigen Optionen auf dem Tisch", fügte er hinzu.
US-Präsident Donald Trump heizte zuletzt Spekulationen über eine mögliche militärische Intervention der USA zugunsten Israels an. "Ich habe Ideen, was ich tun könnte, aber ich habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen", sagte der US-Präsident am Mittwoch im Weißen Haus. "Ich treffe die endgültige Entscheidung gerne eine Sekunde, bevor sie fällig ist, denn die Dinge ändern sich. Besonders im Krieg." Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" hat Trump Angriffspläne gegen den Iran bereits genehmigt – er wolle aber noch abwarten, ob Teheran sein Atomprogramm aufgibt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ölpreis steigt weiter
Die Ölpreise haben am Donnerstagmorgen angesichts der weiter anhaltenden Unsicherheit im Nahost-Krieg leicht zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete im frühen Handel 76,85 US-Dollar und damit 15 Cent mehr als am Vorabend. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ex-Berater: "Es geht Donald Trump immer nur um Donald Trump"
Auch wenn sich Donald Trump öffentlich bisher nur vage geäußert hat, hält der ehemalige Sicherheitsberater der US-Präsidenten, John Bolton, ein militärisches Eingreifen der USA in den Krieg zwischen dem Iran und Israel für möglich. Sein Argument: Trumps-Ego würde einen erfolgreichen Alleingang von Israels Premier Netanjahu nicht verkraften. Mehr dazu lesen Sie hier.
Revolutionsgarden melden Einsatz neuer Raketen
Der Iran setzt bei seinen Angriffen auf Israel wohl auch die modernsten Waffen aus seinem Arsenal ein. Für den Iron Dome könnte das zu einem Problem werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Iran schneidet Bevölkerung wohl von Internet ab
Die Menschen im Iran sind wegen der Abschaltung des Internets weitestgehend von der globalen Kommunikation abgeschnitten. Der Iran sei nun seit über 12 Stunden offline, berichtete die Organisation Netblocks, die vor allem für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist. "Die Maßnahme behindert weiterhin den Zugang der Bürger zu Informationen in einer kritischen Zeit", so die Nichtregierungsorganisation.
Die Nachrichtenagentur Mehr hatte am Mittwoch eine Mitteilung des Kommunikationsministeriums zitiert. Demnach erfolgte die Einschränkung "aufgrund des Missbrauchs des nationalen Kommunikationsnetzes durch den feindlichen Aggressor für militärische Zwecke und zur Gefährdung von Leben und Eigentum unschuldiger Menschen". Der Zugang zur Kommunikation im Land bleibe bestehen.

Iran meldet Angriff nahe Schwerwasserreaktor
Israel hat nach iranischen Angaben ein Gebiet in der Nähe des Schwerwasser-Forschungsreaktors in Chondab angegriffen, der Teil des iranischen Atomprogramms ist. Die Anlage sei vor dem Angriff evakuiert worden und es bestehe kein Strahlungsrisiko, meldet die Nachrichtenagentur Insa unter Berufung auf offizielle Angaben. Der Forschungsreaktor war teilweise fertiggestellt und hieß zuvor Arak. Der Iran hatte der Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen mitgeteilt, dass die Anlage im kommenden Jahr in Betrieb gehen solle.
- Angriff auf Iran: Die Entscheidung naht
Verletzte nach Beschuss von Krankenhaus in Israel
Bei den jüngsten iranischen Raketenangriffen ist nach Angaben Israels ein Krankenhaus im Süden des Landes getroffen worden. Mindestens 32 Menschen seien bei dem Angriff in Beerscheba verletzt worden, teilten Rettungskräfte am Donnerstagmorgen mit. Mehr dazu lesen Sie hier.
Israel warnt Anwohner vor Angriff auf iranische Atomanlage
Die israelischen Streitkräfte haben die Bewohner der iranischen Ortschaften Arak und Chondab dazu aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Die Armee werde "militärische Infrastruktur des iranischen Regimes" in einem gekennzeichneten Gebiet angreifen, erklärten die Streitkräfte auf Arabisch und Farsi im Onlinedienst Telegram. In dem Gebiet befindet sich eine iranische Schwerwasser-Reaktoranlage.
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Donnerstag mehrere Ziele im Iran angegriffen. Ziele rund um die Hauptstadt Teheran und in weiteren Teilen des Landes seien getroffen worden, erklärten die Streitkräfte am frühen Donnerstagmorgen. Zuvor sei ein von iranischer Seite abgefeuertes "verdächtiges Luftobjekt" abgefangen worden. Angaben über Opfer der Angriffe gab es zunächst nicht.
Bundesregierung genehmigt Rüstungsexporte nach Israel
Die neue Bundesregierung von Union und SPD hat in den ersten fünf Wochen ihrer Amtszeit Rüstungsexporte für knapp vier Millionen Euro an Israel genehmigt. Das teilte das Wirtschaftsministerium auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Desiree Becker mit, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP