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USA: Proteste sorgen für Spannungen zwischen USA und Deutschland


Mutmaßlicher Angriff auf deutsches Fernsehteam sorgt für Empörung

Von reuters, afp, t-online, pdi

02.06.2020Lesedauer: 2 Min.
St. Louis: Feuerwerkskörper explodieren vor Polizisten bei Protesten vor dem Polizeihauptquartier.Vergrößern des BildesSt. Louis: Feuerwerkskörper explodieren vor Polizisten bei Protesten vor dem Polizeihauptquartier. (Quelle: dpa-bilder)
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Seit Tagen erschüttern Proteste die USA. Nachdem ein deutsches Fernsehteam von der Polizei offenbar mit Gummigeschossen angegriffen wurde, meldet sich nun auch die Bundesregierung zu Wort.

Ein Polizeieinsatz bei einer der Demonstrationen in den USA führt zu diplomatischen Spannungen mit Deutschland. Auslöser ist ein Vorfall in Minneapolis, bei dem mutmaßlich ein Gummimantelgeschoss auf ein Fernsehteam der Deutschen Welle abgefeuert wurde. Der Sender machte die Polizei dafür verantwortlich.

Bundesaußenminister Heiko Maas pochte am Dienstag auf Aufklärung durch die US-Behörden. "Jede Gewaltausübung, die es in diesem Zusammenhang gibt, muss nicht nur kritisiert werden, sondern sie muss vor allen Dingen konsequent verfolgt und aufgeklärt werden, damit Journalistinnen und Journalisten bei ihrer Arbeit auch effektiv geschützt werden", betonte er.

Die ganze Ankündigung des Außenministers sehen Sie oben im Video oder hier.

"Dies verurteilen wir scharf"

Der Außenexperte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt, sprach von einem "Übergriff auf Journalisten, auch durch Teile der Polizei". Journalisten der Deutschen Welle seien wiederholt Opfer solcher Übergriffe gewesen. "Dies verurteilen wir scharf", unterstrich der CDU-Politiker.

Auf Bildmaterial der Deutschen Welle ist zu sehen, wie ihr Reporter Stefan Simons während einer Schalte in Minneapolis von einem Knall unterbrochen wird. Nach Angaben des Senders feuerte die Polizei offenbar ein Gummimantelgeschoss auf Simons ab, das diesen aber verfehlte. Ein Team der Nachrichtenagentur Reuters wurde in Minneapolis durch solche Geschosse verletzt.

Maas nahm friedliche Demonstranten in Schutz, die gegen den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz protestieren. Floyd sei auf grauenhafte und schockierende Weise das Leben genommen worden und der friedliche Protest deshalb verständlich und mehr als legitim. Der 46-jährige starb, nachdem ein weißer Polizist bei einem Einsatz am 25. Mai in Minneapolis fast neun Minuten lang auf seinem Hals gekniet hatte, obwohl Floyd wiederholt sagte, er bekomme keine Luft mehr. Deshalb kommt es seit Tagen in vielen US-Städten zu Demonstrationen und teils auch Gewalt. US-Präsident Donald Trump hat von den Bundesstaaten ein schärferes Vorgehen gefordert und gedroht, das Militär zu schicken.

EU verurteilt Tod von Floyd als "Machtmissbrauch"

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat den Tod Floyd scharf verurteilt. "Dies ist ein Machtmissbrauch, der angeprangert und bekämpft werden muss", sagte Borrell am Dienstag in Brüssel. Er forderte eine Aufklärung angesichts von "exzessivem Einsatz von Gewalt" durch Sicherheitskräfte. Borrell fügte hinzu: "Hier in Europa sind wir, genau wie in den USA, schockiert und entsetzt vom Tod von George Floyd".

Eine Woche nach dem Vorfall hatte die offizielle Autopsie am Montag bestätigt, dass der 46-jährige Afroamerikaner durch von einem weißen Polizisten angewendete Gewalt ums Leben gekommen war.

"Wir müssen überall sicher sein, (...) dass die für die Aufrechterhaltung der Ordnung verantwortlichen Personen ihre Kapazitäten nicht so nutzen, wie es bei diesem sehr, sehr unglücklichen Tod von George Floyd der Fall war", sagte Borrell. "Wir unterstützen das Recht auf friedlichen Protest und verurteilen auch Gewalt und Rassismus jeder Art". Nun müssten die Spannungen abgebaut werden. "Wir vertrauen auf die Fähigkeit der Amerikaner, als Nation zusammenzukommen, um als Nation zu genesen und diese wichtigen Fragen in diesen schwierigen Zeiten anzugehen."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen Reuters und AFP
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