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Amoklauf in Texas: Schüsse an Grundschule – Angreifer erschießt 19 Kinder


Amoklauf in den USA
Angreifer erschießt 19 Kinder an Grundschule in Texas

Von dpa, afp, t-online
Aktualisiert am 25.05.2022Lesedauer: 5 Min.
Schock in Texas: Eine Frau weint, als sie das Uvalde Civic Center verlässt.Vergrößern des BildesSchock in Texas: Eine Frau weint, als sie das Uvalde Civic Center verlässt. (Quelle: William Luther/The San Antonio Express-News/AP/dpa-bilder)
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In Texas kam es an einer Schule zu einem furchtbaren Gewaltakt: Ein Attentäter tötete 21 Menschen, darunter 19 Kinder. Der Schütze wurde offenbar von der Polizei erschossen.

Nach dem Massaker an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas steht das ganze Land unter Schock angesichts eines erneut verheerenden Gewaltausbruchs. Mindestens 19 Kinder und zwei Lehrer wurden getötet, nachdem ein 18-Jähriger am Dienstag während der Unterrichtszeit das Feuer eröffnet hatte. Der Amokläufer sei bis zu einer Stunde auf dem Schulgelände gewesen, bevor die Polizei mit Gewalt in ein Klassenzimmer eindrang und ihn erschoss, teilten die Behörden am Mittwoch bei CNN mit.

Ein örtliches Krankenhaus bestätigte auf Twitter, dass sich vier weitere Menschen in Behandlung befinden, darunter eine Zehnjährige und eine 66-Jährige in kritischem Zustand. Letztere soll die Großmutter des Schützen sein. Lesen Sie hier, was bislang über die Opfer bekannt ist.

Der Vorfall ereignete sich an der Robb-Grundschule in der rund 135 Kilometer westlich von San Antonio gelegenen Stadt Uvalde. Etwa 600 Kinder werden hier unterrichtet. Nach Angaben der Polizei hat der Täter seinen Amoklauf in einem einzelnen Klassenraum begangen. Alle Toten seien in einem Klassenraum gewesen, in dem sich der Täter zuvor verbarrikadiert hatte, sagte Polizeisprecher Chris Olivarez dem US-Sender CNN.

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Bei dem mutmaßlichen Schützen soll es sich um den 18-jährigen Salvador R. aus Uvalde handeln, wie die Polizei und der texanische Gouverneur Greg Abbott mitteilten. Laut Abbott war er weder vorbestraft noch nach bisherigen Erkenntnissen psychisch erkrankt. Lesen Sie hier, was bislang über ihn bekannt ist.

Der Chef der örtlichen Polizei, Pete Alons, sagte in einer Pressekonferenz, der Täter sei mit einer Handfeuerwaffe und möglicherweise auch einem Gewehr bewaffnet gewesen. Den Angaben zufolge soll er eine kugelsichere Weste getragen haben. Auch zwei Beamte seien von Kugeln getroffen, aber kaum verletzt worden.

Zuerst auf die Großmutter geschossen

Vor dem Blutbad in der Schule schoss R. nach Angaben des texanischen Gouverneurs seiner eigenen Großmutter ins Gesicht. Polizeisprecher Chris Olivarez sagte CNN, er habe bei seinen Großeltern gewohnt. Die Großmutter hat die Schüsse überlebt, CNN hatte zuvor berichtet, sie sei in kritischem Zustand mit einem Hubschrauber in eine Klinik in San Antonio gebracht worden. Nach den Schüssen floh R. aus der Wohnung der 66-Jährigen und flüchtete mit einem Auto. In der Nähe der Grundschule fuhr er in einen Graben. Er stieg aus und ging zu der Schule. Polizisten versuchten vergeblich, ihn am Betreten des Gebäudes zu hindern.

Die Polizei sei dann darüber alarmiert worden, dass eine Person mit einem Gewehr in die Schule eindringe, berichtete Olivarez weiter. Bei Ankunft der Sicherheitskräfte habe der Schütze das Feuer eröffnet und zwei Polizisten verletzt. Dann habe er sich in einem Klassenraum verschanzt und damit begonnen, "auf Kinder und Lehrer zu schießen, die sich in der Klasse befanden".

Der 18-Jährige stand offenbar während seiner Tat mit mehreren Menschen in sozialen Netzwerken in Kontakt: Am Mittwoch sagte der texanische Gouverneur Greg Abbott bei einer Pressekonferenz, der Amokläufer habe seine Tat zuvor auf Facebook angekündigt. Er habe zunächst geschrieben, dass er seine Großmutter erschießen werde, sein zweiter Beitrag lautete demnach, dass er auf seine Großmutter geschossen habe. Etwa eine Viertelstunde vor der Ankunft an der Schule habe der 18-Jährige geschrieben, dass er in einer nicht namentlich genannten Grundschule um sich schießen werde, sagte der Gouverneur.

Laut Informationen des Nachrichtensenders CNN soll R. während seiner Tat auch mit einer 15-Jährigen aus Deutschland Nachrichten ausgetauscht haben. Das Mädchen soll demnach R. zuvor in einem Chat kennengelernt haben. Der Täter hatte laut des Berichts zuvor angekündigt, er wolle im Juni das Mädchen besuchen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Abbott: "Hätte schlimmer sein können"

Der Gouverneur dankte der örtlichen Polizei: "Die Realität ist, so schrecklich wie das, was passiert ist, es hätte schlimmer sein können", sagte Abbott auf der Pressekonferenz. "Sie haben unglaublichen Mut bewiesen, indem sie in die Schüsse liefen, nur um Leben zu retten", sagte er über die Einsatzkräfte. "Es ist eine Tatsache, dass sie durch ihre schnelle Reaktion vor Ort in der Lage waren, auf den Bewaffneten zu reagieren und ihn auszuschalten. Sie waren in der Lage, Leben zu retten." Leider seien es nicht genug Leben gewesen.

Nach bislang unbestätigten Angaben soll der Täter auf Instagram Bilder von Maschinengewehren veröffentlicht haben. Das Konto wurde mittlerweile gelöscht. Eine Nutzerin auf Instagram schrieb, sie habe eine Nachricht von einem Fremden bekommen: "Ich habe ein kleines Geheimnis. Ich will es Dir erzählen." Die Nachricht kam offenbar von dem jetzt gelöschten Konto. Dessen Inhaber sei mehreren Schülern aus Uvalde im Netzwerk gefolgt. Lesen Sie hier mehr dazu.

Die Ermittler versuchen nun, "detaillierte Hintergrundinformationen" über den Täter, sein Motiv und seine Waffen zusammenzutragen, wie Gouverneur Abbot sagte. Die Polizei geht davon aus, dass er allein handelte. Ob er in der Vergangenheit schon mit der Polizei zu tun hatte, war zunächst unklar.

US-Flaggen auf halbmast

In einer Ansprache an die Nation erinnerte US-Präsident Joe Biden an die Massenerschießung von Sandy Hook im Jahr 2012, bei der 20 Kinder und sechs Erwachsene ums Leben gekommen waren.

"Seitdem wurden über 900 Vorfälle von Schießereien an Schulen gemeldet. Die Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida, die Santa Fe High School in Texas, die Oxford High School in Michigan – die Liste lässt sich beliebig fortsetzen", sagte Biden. "Ich habe es satt und bin es leid. Wir müssen handeln. Und sagen Sie mir nicht, dass wir keinen Einfluss auf dieses Gemetzel haben können", fügte er hinzu.

Das Weiße Haus ordnete zudem per Verfügung an, dass die US-Flagge bis zum 28. Mai am Regierungssitz und an öffentlichen Einrichtungen auf halbmast gesetzt wird.

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Immer wieder Schusswaffenangriffe in den USA

In den sozialen Netzwerken sprachen zahlreiche Menschen des öffentlichen Lebens ihre Trauer über das Massaker aus. Zudem wurden erneut Rufe für verschärfte Waffengesetze im Land laut. Lesen Sie hier die emotionalen Reaktionen auf die Tat.

In den USA kommt es immer wieder zu tödlichen Schusswaffenangriffen. Davon betroffen sind immer wieder auch Schulen.

Erst vor gut einer Woche hatte ein Schütze mit einem Sturmgewehr in Buffalo im US-Bundesstaat New York in einem Supermarkt das Feuer eröffnet und zehn Menschen getötet und drei verletzt. Der 18-jährige Beschuldigte wurde noch am Tatort festgenommen. Den Ermittlern zufolge war die Tat rassistisch motiviert – 11 der 13 Opfer waren schwarz.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen: CNN, CBS, Facebook, örtliche Polizeidienststelle
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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