Newsblog zum Ukraine-Krieg Trump verlegt Atom-U-Boote – nun reagiert der Kreml

Kremlsprecher Peskow äußert sich zu den Bewegungen der US-Atomflotte. Belarus möchte seine militärische Präsenz ausbauen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
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Kremlsprecher spielt Trumps Atom-Drohung herunter
Der Kreml reagiert gelassen auf den Beschluss von US-Präsident Donald Trump zwei amerikanischen Atom-U-Booten in Richtung Russland zu entsenden. Bei der Verwendung von Nuklear-Rhetorik sollte jedermann sehr vorsichtig sein, erklärt der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Gleichzeitig spielt er die Bedeutung von Trumps Äußerungen herunter. Es sei ohnehin klar, dass sich US-U-Boote bereits im Kampfeinsatz befänden. Ähnlich hatte sich zuvor schon Trumps ehemaliger Sicherheitsberater John Bolton geäußert. Er erklärte zu Trumps Beschluss: "Er weiß nicht, wie die Atomflotte funktioniert."
Peskow erklärte, Russland habe kein Interesse an einem polemischen Austausch mit Trump in dieser Frage. Trump hatte am Freitag erklärt, er habe die Verlegung von zwei Atom-U-Booten in "geeignete Regionen" angeordnet. Vorausgegangen war ein von gegenseitigen Drohungen geprägter Online-Schlagabtausch zwischen Trump und dem früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew, der zum engen Vertrautenkreis von Staatschef Wladimir Putin zählt.
Russland greift mit Kinschal-Raketen ukrainischen Fliegerhorst an
Das russische Militär hat mit Hyperschallraketen des Typs Kinschal ("Dolch") Ziele in der Ukraine angegriffen. Mutmaßliches Ziel war einer Mitteilung der ukrainischen Luftwaffe zufolge der Militärflugplatz Starokostjantyniw in der Westukraine.
Nach vorläufigen Angaben habe es keine Toten oder Verletzten gegeben, schrieb Serhij Tjurin, der Gouverneur des Gebiets Chmelnyzkyj, beim Messengerdienst Telegram. In der Hauptstadt Kiew war der Schall der vorbeifliegenden Hyperschallraketen zu hören. Dreimal wurde am Vormittag landesweit Luftalarm ausgerufen, weil in Russland Kampfjets MiG-31-Jets starteten, die die Kinschals in die Luft bringen.
Belarus plant Brigade an der ukrainischen Grenze
Belarus möchte seine Militärpräsenz an der Grenze zur Ukraine ausbauen. Wie Generalmajor Wadim Denisenko der staatlichen Nachrichtenagentur Belta erklärte, soll eine neue Luftbrigade in der Region Gomel nahe der ukrainischen Grenze gegründet werden. Eines der Bataillone befinde sich bereits vor Ort. Weiter kündigte er an, dass die belarussischen Spezialeinheiten durch ein Flugabwehrregiment verstärkt werden. Denisenko bezeichnete die Grenze zur Ukraine als "unruhigste" Region des Landes.
Belarus gilt als einer der engsten Partner Russlands, 2022 griffen russische Truppen die Ukraine auch von Belarus aus an. Bei einem Treffen von Wladimir Putin und dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko in dieser Woche erklärte Lukaschenko, dass Russland bald das Gebiet der Ukraine erobern werde. 2023 hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass er nicht mit einem direkten Eingreifen von Belarus rechne.
Trump bekräftigt: Atom-U-Boote "in der Region" Russlands
Laut US-Präsident Donald Trump haben die USA ihre Drohungen umgesetzt und Atom-U-Boote entsandt. Wie das Nachrichtenportal "The Hill" berichtet, erklärte Trump am Sonntag vor Reportern, dass sich die U-Boote "in der Region" Russlands befinden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Wie gefährlich kann Trumps Ultimatum für Putin werden?
In der Nacht zum Montag sendete US-Präsident Donald Trump ein neues Signal an Moskau. Sein Sondergesandter Steve Witkoff werde "vielleicht Mittwoch oder Donnerstag" dorthin reisen, sagte Trump. Der Präsident hofft auf Verhandlungen. Falls das US-Ultimatum ausläuft, könnte es für Russland harte Folgen geben. Die Einordnung von Trumps Drohung lesen Sie hier.
Putin kündigt Serienproduktion von Hyperschallraketen an
Bei einem Treffen mit dem belarussischen Präsidenten Lukaschenko droht Wladimir Putin auch dem Westen. Mit seiner neuen Rakete könnte Russland sogar die USA erreichen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Mutmaßliche Tochter macht Putin Vorwürfe: "Mein Leben zerstört"
Eine mutmaßliche Tochter von Wladimir Putin lebt in Paris und äußerte sich in der Vergangenheit als Kriegsgegnerin. In einem offenbar von ihr betriebenen Telegram-Kanal ist sie jetzt noch deutlicher geworden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Russland: Bahnhof in Wolgograd brennt nach ukrainischem Drohnenangriff
Russischen Angaben zufolge entfachte ein ukrainischer Drohnenangriff ein Feuer in einem Bahnhofsgebäude in der südlichen Region Wolgograd. "Es wurden keine Schäden an den Gleisen gemeldet", schreibt die Regionalverwaltung auf dem Messengerdienst Telegram. Auch eine Stromleitung sei beschädigt. Eine nicht explodierte Drohne sei in der Nähe des Bahnhofs Archeda auf die Gleise gefallen.
Großbrand in Sotschi – Jugendliche wegen Videoaufnahmen verhaftet
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Metropole Sotschi am Schwarzen Meer ist laut Behörden ein Öldepot in Flughafennähe in Brand geraten. Mehr als 100 Einsatzkräfte und 35 Löschfahrzeuge rückten demnach an, um den Brand zu löschen. In sozialen Netzwerken veröffentlichten Anwohner Videoclips von dem riesigen Feuer. Zu sehen waren auch eine Drohne im Anflug vor der Explosion und zerstörte Gebäude. Die Aufnahmen waren nicht unabhängig überprüfbar.
Drei junge Erwachsene, die sich für ein Onlinevideo mit dem Brand im Hintergrund filmten, wurden festgenommen, wie das Innenministerium der Region Krasnodar mitteilte. Der 20-Jährigen, die das Video aufnahm, wird demnach eine Ordnungswidrigkeit vorgeworfen. Im Video zu sehen sind die beiden Frauen, hinter ihnen steht ein Mann. Im Hintergrund ist ein großer Brand zu sehen, akustisch unterlegt ist die Szene mit einem Rapsong.
Der Luftverkehr auf dem Flughafen wurde wegen der Drohnengefahr in der Nacht zeitweilig eingestellt, lief aber am Morgen wieder, wie ein Sprecher der Aufsichtsbehörde Rosawiazija mitteilte. In der Stadt am Schwarzen Meer ist jetzt Hochsaison für Feriengäste. Die Rauchwolke des Feuers war weithin sichtbar, wie Augenzeugen berichteten.
Ukraine: Drei Tote bei russischem Beschuss in Saporischschja
Bei einem russischen Angriff in der südöstlichen Region Saporischschja sind nach ukrainischen Angaben drei Menschen getötet worden. Gouverneur Iwan Fjodorow schreibt auf dem Messengerdienst Telegram, der Angriff habe der Stadt Stepnohirsk gegolten. Dabei seien auch Privathäuser zerstört worden.
Sonntag, 3. August
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP