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Nagelsmann-Liebe und Lewandowski-Ärger: Die Rückkehr des FC Hollywood


Der FC Hollywood ist zurück

Von Patrick Mayer, München

Aktualisiert am 30.06.2022Lesedauer: 4 Min.
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Julian Nagelsmann (l.) und Oliver Kahn: Ruhe kehrt beim FC Bayern aktuell nicht ein.Vergrößern des Bildes
Julian Nagelsmann (l.) und Oliver Kahn: Ruhe kehrt beim FC Bayern aktuell nicht ein. (Quelle: ActionPictures/imago-images-bilder)

Die Unruhe beim FC Bayern reißt nicht ab. Nach den Lewandowski-Querelen wird eine knifflige Liaison von Trainer Julian Nagelsmann bekannt.

Die Welt des FC Bayern schien sich nach dem Theater um Robert Lewandowski durch den Transfer von Sadio Mané wieder in geordneten Bahnen zu bewegen, da sorgte ein Urlaubsfoto in Fußball-München für Aufregung.

Es soll Trainer Julian Nagelsmann auf einer Jacht vor der Balearen-Insel Ibiza zeigen. Angeblich mit an Bord: eine Reporterin der größten deutschen Boulevard-Zeitung. Ihr Name: Lena Wurzenberger. Das Knifflige daran: Die 30-jährige Münchnerin hatte zuletzt selbst über den deutschen Rekordmeister geschrieben. Immer auf der Suche nach exklusiven Informationen.

Die "Bild" machte die Beziehung ihrer Sportjournalistin mit dem 34-jährigen Nagelsmann an diesem Donnerstag öffentlich, nachdem "Sport1" darüber berichtet hatte. Schon rumort es wieder im Kosmos des Bundesliga-Giganten. Aber nicht nur deshalb.

t-online erklärt die Rückkehr des FC Hollywood.

Nagelsmanns Beziehungschaos

Erst kürzlich wurde die Trennung von Nagelsmann und seiner Jugendliebe Verena bekannt, die aus Grünwald bei München stammt. 2018 hatte das Paar geheiratet, die beiden haben zwei Kinder. Nach 15 Jahren war Schluss.

Gerüchte über eine neue Freundin gab es schon seit Wochen. Nur: In diesem Fall dürfte ein Interessenskonflikt vorliegen. Der Coach ist Geheimnisträger seines Klubs. Die "Bild" hat Wurzenberger nach eigenen Angaben "mit sofortiger Wirkung von der Berichterstattung über den FC Bayern entbunden".

Kritik am Sportvorstand

Nagelsmann arbeitet an der Säbener Straße eng mit Hasan Salihamidzic zusammen. Der 45-jährige Bosnier wurde zwar für den Transfer von Sadio Mané selbst von Lothar Matthäus gelobt, doch ein anderes Thema sorgt für anhaltende Kritik: Robert Lewandowski.

Eben jener Matthäus schrieb in seiner Sky-Kolumne wegen des Umgangs mit dem Torjäger, der den Klub nach acht Jahren verlassen will: "Ob es diese Themen so auch unter der Führung von Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß gegeben hätte, weiß ich nicht. Sie haben den Verein anders geleitet als Salihamidzic und Oliver Kahn (Vorstandschef, d. Red.)."

Schon kürzlich wurde Matthäus im Interview mit t-online deutlich (hier können Sie das ganze Interview lesen). "Ein Sportvorstand muss sich nicht nur an Ergebnissen, sondern auch an der Außendarstellung messen lassen. Da hat es bei Bayern zuletzt vieles gegeben, das mich an meine Zeit erinnert hat", sagte der 61-jährige Bundesliga-Experte unserer Redaktion: "Die letzten Monate waren nicht Bayern-like, sondern turbulent. Sie müssen versuchen, wieder Ruhe reinzubringen. Vieles hängt von der Personalie Lewandowski ab."

Wenig förderlich ist in dieser Gemengelage, dass sich Salihamidzic' Sohn Nick dazu hinreißen ließ, auf Social Media gegen die Kritiker seines Vaters zu wettern. "Erinnert euch nach diesem Transferfenster, was ihr alles gesagt habt, es gibt nach den ganzen Kommentaren kein Zurück mehr", schrieb der 19-Jährige im Mai bei Twitter. "Ihr switcht alle so krank schnell – ein Spieler wie Sané wird geholt, alle eskalieren krank, dann spielt der Spieler nicht gut, aber Brazzo ist schuld." Ist das professionell? Sohnemann Nick spielte selbst für die U19 und die zweite Mannschaft. Der Tweet ist inzwischen gelöscht.

Geht Robert Lewandowski in den Streik?

Lewandowski will indes unbedingt weg. Der 33-jährige Pole bekräftigte dies mehrmals. Salihamidzic und Kahn ("Basta!") lehnen einen Transfer jedoch entschieden ab. Aus Mangel an Alternativen? Folgt die nächste Eskalation?

Lewandowskis Ex-Berater Maik Barthel schloss im Gespräch mit der "Sport Bild" und der "Bild" einen Streik seines früheren Mandanten nicht aus. "Ich traue es Robert zu, dass er nicht zum Training erscheint", meinte Barthel mit Blick auf den Vorbereitungsauftakt der Bayern am 8. Juli. Einen solchen Streik habe der Stürmer schon 2013 in Dortmund in Betracht gezogen. Es gäbe wohl juristische Mittel: 2005 nahm der Fußball-Weltverband Fifa den sogenannten Paragrafen 17 in sein Reglement auf. Demnach können Verträge, die maximal über fünf Jahre geschlossen wurden, von Spielern, die älter als 28 sind, nach drei Jahren einseitig aufgekündigt werden.

Übrigens: Auch Serge Gnabry forciert einen Abgang. Am Mittwochabend postete der schwäbische Außenangreifer eine Instagram-Story, in der er sich mit einer Basecap von Italien-Riese Juventus Turin zeigte.

Hoeneß im Modus Attacke

Während Vorstandsboss Kahn trotz allem zurückhaltend agiert, teilt Ehrenpräsident Uli Hoeneß munter aus – wie in alten Zeiten. Der FC Barcelona könne sich ein weiteres Angebot für Lewandowski sparen, meinte der 70-jährige Ehrenpräsident, der mit dem operativen Geschäft ja eigentlich nichts mehr zu tun hat.

Beim Kongress #neuland in Aachen machte er wegen der "50+1"-Regel zudem Druck auf die Deutsche Fußball Liga (DFL). Diese besagt, dass mindestens 51 Prozent der Anteile einer Profi-Gesellschaft beim Stammverein verbleiben müssen. Doch: Das macht den Wettbewerb international immer schwieriger. DFL-Aufsichtsratschef und BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hatte zuletzt eine Abschaffung von 50+1 "hundertprozentig sicher" ausgeschlossen.

Hoeneß gefällt das offenbar nicht. "Herr Watzke ist ja bekannt dafür, dass er das klug macht", sagte der Bayern-Patron: "Borussia Dortmund hat ja schon wesentlich mehr als 50 Prozent verkauft, deshalb ist er ein großer Bremser in dieser Sache."

Es ist mächtig Zunder drin bei den Bayern, die am 18. Juli zu ihrer USA-Reise aufbrechen. Dann geht es nach Washington – nach Hollywood allerdings nicht.

Verwendete Quellen
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